Teamgedanke entscheidend

Die Flick-Formel: Bayern-Trainer erklärt sein Erfolgsprinzip und lockt Sané


18 Siege in 21 Partien seit Amtsantritt: Hansi Flick hat den FC Bayern wieder an die nationale Spitze geführt - und auch international für Furore gesorgt.

18 Siege in 21 Partien seit Amtsantritt: Hansi Flick hat den FC Bayern wieder an die nationale Spitze geführt - und auch international für Furore gesorgt.

Von Guido Verstegen / Online

Bayerns Erfolgstrainer Hansi Flick erklärt seine Philosophie und schwärmt vom Image des Klubs. "Ein Pfund, mit dem man bei Verhandlungen mit Spielern punktet." Zudem soll es ein langes Gespräch zwischen dem Coach und Leroy Sané gegeben haben.

München - Es sind diese Sätze, die bei Fans, Spielern und Verantwortlichen des FC Bayern so gut ankommen, die zeigen, warum Hansi Flick (55) so beliebt ist - und kürzlich erst mit einem Cheftrainer-Vertrag bis 2023 ausgestattet wurde.

"Das Entscheidende ist für mich, dass es letztlich nur über den Teamgedanken geht", sagte Flick nun im Bayern-Mitgliedermagazin "51" und ergänzte: "Ohne Loyalität, Wertschätzung und Respekt füreinander ist es schwer, sich erfolgreich und sinnvoll zu entwickeln. Mir ist wichtig, dass man Vertrauen schenkt, die Kommunikation hoch ist und man allen Wertschätzung vermittelt. Und: Man muss Spaß haben an dem, was man macht. Erfolg hat man nur gemeinsam."

Hansi Flick: Deshalb geht sein Plan beim FC Bayern auf

Erfolg - den hat Flick definitiv bei den Münchnern, nicht zuletzt dank seiner speziellen Philosophie, die an Jupp Heynckes (74) erinnert. "Er hat einen sehr guten Zugang zu uns Spielern, zu der Mannschaft", sagte Joshua Kimmich kürzlich im AZ-Interview über den Coach: "Er schafft es auch, den gesamten Staff mitzunehmen. Nicht nur wir Spieler entscheiden über Erfolg oder Misserfolg, es ist die Summe aller, das Drumherum, das große Ganze."

18 Siege in 21 Pflichtspielen unter Flick beweisen, dass seine Formel aufgeht, dass sein Plan funktioniert und von der gesamten Mannschaft mitgetragen wird. Und von der Klubspitze, die Flicks Arbeit extrem schätzt und ihm auch ein Mitspracherecht bei künftigen Transfers eingeräumt hat.

Wunschspieler des FC Bayern: Leroy Sané.

Wunschspieler des FC Bayern: Leroy Sané.

Hansi Flick: Langes Gespräch mit Leroy Sané

Leroy Sané (24) steht dabei weiter ganz oben auf der Wunschliste der Münchner, laut "Sport Bild" gab es ein 30-minütiges Gespräch zwischen dem Offensivstar von Manchester City und Flick. Über den Inhalt wurde nichts bekannt, doch die Indizien mehren sich, dass Sané Bayern ab der kommenden Saison verstärken wird.

Flick würde den Transfer mittlerweile begrüßen, die Spannungen, die es auch wegen Sané zwischen ihm und Sportdirektor Hasan Salihamidzic gab, wurden auf Initiative des neuen Vorstands Oliver Kahn weitgehend ausgeräumt.

Falls sich Sané, der in das Profil des von Salihamidzic angekündigten "internationalen Stars" passt, für Bayern entscheiden sollte, wäre das für Flick keine große Überraschung. Schließlich sei der Klub hochinteressant für Topspieler. "Natürlich geht es am Ende um Titel. Ich kann mich aber voll damit identifizieren, dass der FC Bayern inzwischen den Anspruch hat, seine Fans über ein 1:0 hinaus zu begeistern", erklärte Flick.

Hansi Flick: So wichtig sind Vereins-Kultur und -Philosophie

"Darüber sollten wir uns ständig Gedanken machen: Welcher Spieler passt in unsere Mentalität? Dieser Verein ist etwas Besonderes." Deshalb sei es wichtig, dass das bayerische "Mia san mia" nach außen sichtbar bleibe, dies sei ein "Pfund", so Flick weiter, "mit dem man bei Verhandlungen mit Spielern punktet (...). Genau das ist heute entscheidend: Dass ein Verein etwas entwickelt, etwas bietet, mit dem sich ein Spieler identifizieren kann. Die Vereinskultur und die Spielphilosophie eines FC Bayern wird sehr genau registriert."

Bayerns offensive, dominante Spielweise, die unter Ex-Coach Niko Kovac (48) bisweilen verschwunden war, ehe Flick sie wieder hervorzauberte, würde gut zu Sanés Stil passen. Die Tatsache, dass Bayern nun schon seit gut einem Jahr intensiv um den Angreifer wirbt, dürfte ebenfalls helfen. Mehr Wertschätzung geht ja kaum. Das Eingreifen von Flick in die Transferbemühungen könnte nun der entscheidende Schritt sein, um Sané tatsächlich zu bekommen.

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