Kracher in der Champions League
Die drei heißen Duelle bei Tottenham gegen FC Bayern
1. Oktober 2019, 9:01 Uhr aktualisiert am 1. Oktober 2019, 16:46 Uhr
Für Bayern kommt es in der Champions League zum Kräftemessen mit Tottenham Hotspur, dem Finalisten der vergangenen Saison. Die AZ zeigt, auf welche Vergleiche es besonders ankommt.
München - Ein heißes Duell, dieses erste Champions-League-Kräftemessen zwischen den "Heißspornen", den Hotspurs aus Tottenham, und dem FC Bayern am Dienstag (21 Uhr, DAZN und AZ-Liveticker). Vor dem Abflug der Bayern-Crew am Montagvormittag nach London sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge: "Wir hatten einen guten Start mit dem 3:0 gegen Belgrad und wollen weiter Tabellenführer sein nach dem Spiel."
Der Vorjahresfinalist (0:2 gegen Liverpool) sei "von der gesamten Zusammensetzung hochinteressant", so Rummenigge. Drei Spieler stechen aus dem Kader der "Spurs" heraus: der aktuelle Weltmeister-Torwart, der WM-Torschützenkönig und der Spielgestalter.
FC Bayern kann dagegenhalten
Die Bayern können dagegenhalten: mit dem Weltmeister-Torhüter von 2014, dem Serien-Torschützenkönig der Bundesliga und dem neuen Superstar der Bundesliga, für den einst die zweithöchste Ablösesumme der Fußball-Historie überwiesen wurde (145 Millionen Euro zahlte der FC Barcelona im Sommer 2018 an den FC Liverpool).
Manuel Neuer (33 Jahre/18 Millionen Euro Marktwert, Daten transfermarkt.de) - Hugo Lloris (32/25): Vier Mal standen sich die beiden Torhüter in direkten Duellen gegenüber. Neuers Bilanz lautet 1:3. Dennoch freut sich der Bayern- und Nationalelf-Kapitän, "Hugo am Dienstag wiederzusehen". Neuer zur AZ: "Ich mag ihn sehr, kenne ihn als Torhüter sehr gut, er ist herausragend. Und ein netter Typ, wir kommen gut miteinander aus."
Manuel Neuer: "Ich hoffe, dass Hugo nicht seine beste Leistung zeigen kann"
Im WM-Viertelfinale 2014 im Maracanã von Rio de Janeiro rettete der DFB-Keeper das 1:0 gegen Frankreich in der Nachspielzeit mit einer Monsterparade. Den satten Linksschuss von Karim Benzemas parierte Neuer mit seiner rechten, pfeilschnell nach oben gerissenen "Pranke". Bei einem Freundschaftsspiel im November 2015 in Paris (durch den verheerenden Terroranschlag war das Ergebnis von 0:2 total nebensächlich) sowie im EM-Halbfinale 2016 in Marseille (auch 0:2) drehte Lloris den Spieß um, behielt eine weiße Weste. Das letzte Aufeinandertreffen gab's im Oktober 2018 in der Nations League in Paris. Frankreich siegte 2:1. "Ich hoffe, dass Hugo gegen uns nicht seine beste Leistung zeigen kann", sagte Neuer.
Robert Lewandowski (31/65) - Harry Kane (26/150): Laut Rummenigge sind sie "im Moment die vielleicht besten Mittelstürmer der Welt. Jeder ist für seine Mannschaft gerade fast überlebensnotwendig." Bayerns Torjäger stellt in der Liga einen Rekord (sechs Partien, zehn Treffer) nach dem anderen auf, "hat einen super Lauf", so Rummenigge. In den ganz großen Duellen der Königsklasse fehlte ihm oft der letzte Punch, seine magere Quote gegen Europas Top-Teams ist der einzige Kritikpunkt am Polen.
Kane für Tottenham unersetzlich
Kapitän Kane, geboren in London, ist für Tottenham ebenfalls unersetzlich, auch als Leader. Wurde bei der WM in Russland mit sechs Treffern Torschützenkönig, kommt im Spurs-Dress auf 170 Treffer in 261 Pflichtspielen. Es wird darauf ankommen, ob die Lebensversicherungen beider Mannschaften liefern.
Philippe Coutinho (27/90) - Christian Eriksen (27/100): Sie sind die Spielmacher ihrer Teams, wobei Eriksen etwas defensiver aus dem zentralen Mittelfeld heraus agiert als der klassische Zehner Coutinho, der für ein Jahr von Barcelona ausgeliehen ist. Der dänische Nationalspieler, im Sommer 2020 nach Vertragsende ablösefrei, soll bereits einen Vorvertrag bei Real Madrid unterschrieben haben.
Eriksen ist vor allem aus der zweiten Reihe torgefährlich und bedient Kopfball-Ungeheuer Kane mit Flanken. Coutinho hat beim 3:2 in Paderborn seinen zweiten Treffer für Bayern erzielt, glänzte mit einer Vorlage.
Der Brasilianer könnte mit seinem Spielwitz und seinen Ideen der Unterschiedmacher dieser Saison werden.
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