Eltern, Freundin, Lifestyle

Der Sané-Kosmos: Bayerns neuer Superstar privat


Mit Leroy Sané hat der FC Bayern einen neuen Superstar in den eigenen Reihen.

Mit Leroy Sané hat der FC Bayern einen neuen Superstar in den eigenen Reihen.

Von Katharina Federl

Der Vater Bundesliga-Stürmer, die Mutter holte einst Bronze bei Olympia und die Brüder sind ebenfalls fußballverrückt. Dazu Freundin und Lifestyle - die AZ erklärt, wie Leroy Sané wurde, was er ist.

München - Technik, Tempo und Talent - alles Eigenschaften, die ein Fußballer haben sollte, wenn er ganz oben, sprich in der Bundesliga ankommen will. Und dann gibt es natürlich noch die Typen, die mehr als nur diese berühmten "drei T" mitbringen.

Es sind die Kicker mit dem gewissen Etwas, bei denen die Werbepartner Schlange stehen und für die große Klubs bereit sind, im Notfall auch das Festgeldkonto anzupacken - schon allein, weil sie wissen, dass sich die millionenteuren Transferkosten mit den Trikotverkäufen doppelt und dreifach amortisieren werden.

Sané soll zum neuen Gesicht des FC Bayern werden

Mitglied in diesem vielleicht exklusivsten Club der Welt ist neuerdings auch Leroy Sané. Sein Wechsel von Manchester City zum FC Bayern ist zwar deutlich günstiger ausgefallen als ursprünglich angenommen, innerhalb eines Jahres hat sich die Ablöse auf 50 Millionen Euro beinahe halbiert, seinem Star-Faktor hat der Corona-Rabatt aber nicht geschadet. Im Gegenteil! Der Sané-Deal elektrisiert längst nicht nur die Bayern-Fans, sondern auch die gesamte deutsche Fußball-Öffentlichkeit.

Nach einem knapp einjährigen Tauziehen um den 24-jährigen deutschen Nationalspieler wurde seine Ankunft in München von seinem neuen Arbeitgeber inszeniert wie der Auftritt eines Popstars. Hochglanz-Fotos, Videos und das obligatorische Gruppenbild zur Vertragsunterzeichnung, in diesem Fall sogar mit der kompletten Bayern-Entourage. Alles dutzendfach ausgesteuert über die vereinseigenen Social-Media-Kanäle. Die Botschaft ist klar: Der Königstransfer soll zu einem, wenn nicht sogar zu dem neuen Gesicht des FC Bayern aufgebaut werden.

Leroy Sané bei seiner Vertragsunterschrift in München.

Leroy Sané bei seiner Vertragsunterschrift in München.

King Leroy. Wie er wurde, was er ist. Die AZ erklärt den Sané-Kosmos:

Sané: Die Beweglichkeit von der Mutter, das Ballgefühl vom Vater

Seine Eltern: Sie haben selbst den größtmöglichen Anteil daran, dass ihr Leroy diesen Weg quasi einschlagen musste. Denn seine Gene prädestinieren ihn gleich doppelt zum Ausnahme-Athleten. Mama Regina Weber-Sané war früher eine erfolgreiche rhythmische Sportgymnastin, als bislang einzige deutsche Olympia-Teilnehmerin in dieser Disziplin errang die heute 57-Jährige 1984 in Los Angeles eine Bronzemedaille.

Früher Deutschlands Vorzeige-Sportgymnastin: Regina Weber.

Früher Deutschlands Vorzeige-Sportgymnastin: Regina Weber.

Sein Papa ist Souleyman, Spitzname Samy. In den 80er und 90er Jahren wirbelte der gebürtige Senegalese mit französischem Pass für den SC Freiburg, 1. FC Nürnberg und die SG Wattenscheid 09 die Abwehrreihen durcheinander. In 174 Erstliga-Partien gelangen dem heute 59-Jährigen 51 Tore und 22 Vorlagen, eine Etage tiefer waren es sogar 65 Treffer.

Der einstmals wahrscheinlich schnellste Sturm der Bundesliga: Dieter Eckstein (l.) und Souleyman Sané im Trikot des 1. FC Nürnberg.

Der einstmals wahrscheinlich schnellste Sturm der Bundesliga: Dieter Eckstein (l.) und Souleyman Sané im Trikot des 1. FC Nürnberg.

Sanés größtes Plus war sein enormes Tempo. Zusammen mit dem ebenfalls wieselflinken Dieter Eckstein bildete er beim Club eine Zeit lang das schnellste Sturm-Duo der Bundesliga. Ex-Löwe und -Cluberer Uwe Wolf, zu jener Zeit Teamkollege der beiden, erinnert sich noch gut: "Eckes und Samy, die waren schon eine Waffe." Der Verteidiger konnte da natürlich nicht mithalten.

"Beim Sprinttraining durch die Slalomstangen unter Herman Gerland (zu dieser Zeit FCN-Trainer, Anm. d. Red.) war Samy schon immer bei der letzten Stange, wenn ich gerade mal bei der ersten war", erzählt Wolf der AZ und schiebt lachend hinterher: "Samy war häufig sogar schneller als der Ball!" Kein Wunder also, dass Sohn Leroy heute ebenfalls kaum zu halten ist. Mit einem Topspeed von 35,48 km/h dürfte er zu den Hochgeschwindigkeits-Fußballern der Liga zählen. Bayerns "Roadrunner" Alphonso Davies (36,51 km/h) ist allerdings noch schneller.

Auch Bruder Sidi sollte zum FC Bayern kommen

Seine Brüder: Kim (25) und Sidi (17). Ebenfalls fußballverrückt, aber unterschiedlich erfolgreich. Der Älteste der drei Sané-Brüder durchlief von Bochum über Leverkusen bis Schalke zahlreiche Nachwuchsleistungszentren, hat aber mittlerweile seine Karriere beendet.

Leroy mit seinem älteren Bruder Kim (l.).

Leroy mit seinem älteren Bruder Kim (l.).

Die steht Sidi (Schalke U17) noch bevor, auch wenn der jüngste der drei Sané-Brüder schon früh durch Verletzungen (Kreuzbandriss, Armbruch, Wachstumsstörungen) zurückgeworfen wurde. Fakt ist jedoch: "Sidi bringt Potenzial mit, das andere nicht haben", findet sein ehemaliger Trainer, Ex-Profi Willi Landgraf ("WAZ"). Zwischenzeitlich dachte angeblich sogar der FC Bayern darüber nach, den Rechtsaußen zu verpflichten.

Seine Freundin: Candice Brook, 32, gebürtige Amerikanerin aus New York, Model und Sängerin, bekannt durch die MTV-Realityshow "Wild N Out". Im September 2018 kam das gemeinsame Töchterchen Rio Stella zur Welt - einen Tag nach dem Freundschaftsspiel der DFB-Elf gegen Peru (2:1), das Sané wegen der Geburt verpasste.

Bayern-Neuzugang legt viel Wert auf Mode und Lifestyle

Sein Lifestyle: 5,3 Millionen Follower auf Instagram, fast fünfmal so viele wie Bayern- und Nationalmannschaftskumpel Leon Goretzka. Sanés Posts zeigen ihn nur selten so privat wie 2017, als er seinen Fans sein neues Tattoo präsentierte. Wenn, dann aber immer lässig gekleidet.

Sowieso scheint Mode und Lifestyle eines der großen Hobbys des gebürtigen Esseners zu sein - auch wenn er es damit manchmal vielleicht ein wenig übertreibt. Als Sané 2019 mit einer weißen, bunt bemalten Lammfell-Jacke der Luxus-Marke Balenciaga (4.500 Euro) im Team-Hotel des DFB auftauchte, kochte das Internet kurzzeitig fast über.

Ja mei. Über Geschmack lässt sich bekanntlich vorzüglich streiten - und die Bayern haben ihren King Leroy ja nicht als Dressman angeheuert.

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