Auch Coutinho und Alaba überzeugen

Coman ist jetzt auch für Frankreich unverzichtbar - das war er bislang nur für Bayern


Kingsley Coman (links) trifft beim 4:1-Sieg der Franzosen doppelt

Kingsley Coman (links) trifft beim 4:1-Sieg der Franzosen doppelt

Von Florian Kinast

Vier Stars vom FC Bayern München stehen beim 4:1 Frankreichs gegen Albanien in der Startelf, Kingsley Coman trifft doppelt. Philippe Coutinho überzeugt mit Brasilien, Robert Lewandowski verliert mit Polen in Slowenien.

München - Als ihn Nationaltrainer Didier Deschamps nach 77 Minuten vom Platz nahm, gab es von den Rängen große Ovationen. Die Zuschauer im Stade de France waren begeistert vom Auftritt von Kingsley Coman, dem überragenden Spieler und Doppeltorschützen beim 4:1-Sieg des Weltmeisters gegen Albanien.

Eine starke Leistung des Flügelspielers - wie auch seiner drei Mannschaftskollegen vom FC Bayern. Denn neben Coman rechts vorne standen auch Lucas Hernández, Benjamin Pavard (beide als Außenverteidiger links und rechts) und Corentin Tolisso im offensiven Mittelfeld in der Startelf Frankreichs. Ein Bayern-Quartett, das bei den Blauen für mächtig Furore sorgte. Allez les Bleus? Alles les Rouges!

Kingsley Coman trifft schon nach acht Minuten

Schon nach acht Minuten erzielte Coman seinen ersten Treffer des Abends, nach herrlichem Querpass von Raphael Varane traf er aus sechs Metern zum 1:0 ins kurze Eck. Olivier Giroud erhöhte auf 2:0 (27.), dann wurde Lucas Hernández in einem rein bayerischen Zweikampf von Mergim Mavraj von der SpVgg Greuther Fürth im Strafraum gefällt, Antoine Griezmann hämmerte den fälligen Elfer aber an die Latte.

Nach der Pause bereitete der neue Barcelona-Stürmer den dritten Treffer vor, seine Hereingabe verwertete Coman zum persönlichen Doppelpack. Für Coman waren es im 18. Länderspiel erst die Tore zwei und drei in der Equipe Tricolore, getroffen hatte er bislang nur im März 2016 beim 4:2 gegen Russland.

Peinlich! Albanien bekommt Hymne von Andorra vorgespielt

Weniger stark war die Leistung der Stadionregie. Vor Anpfiff spielte man statt der Hymne Albaniens die von Andorra. Betreuer, Spieler und Fans auf der Tribüne reagierten erbost, kurzfristig drohten die Albaner gar mit einem Boykott des Spiels - bevor der Stadionsprecher für den nächsten Fauxpas sorgte und sich bei den "Gästen aus Armenien" entschuldigte. Nach zehn Minuten immerhin hatten die Tonmeister die richtige Hymne gefunden und spielten sie dann auch ab.

Für die anderen Nationalspieler des FC Bayern verlief das Wochenende zwiespältig. In Miami überzeugte Philippe Coutinho mit Brasilien beim 2:2 gegen Kolumbien, der Neuzugang der Bayern leitete den Ausgleichstreffer von Neymar zum Endstand ein, der nach dreimonatiger Verletzungspause sein Comeback feierte, von den Zuschauern im Hard Rock Stadium der Miami Dolphins aber ein ohrenbetäubendes Pfeifkonzert entgegengeschmettert bekam.

Ivan Perisic gewinnt, Robert Lewandowski verliert

Auch ein weiterer Neuzugang des FC Bayern durfte sich freuen, Ivan Perisic führte Kroatien zum 4:0-Sieg in der Slowakei und erzielte dabei kurz nach der Halbzeitpause das vorentscheidende 2:0 Einen eher ruhigen Abend erlebte David Alaba beim ungefährdeten 6:0 Österreichs gegen Lettland, bei dem vor allem Leipzigs Marcel Sabitzer überzeugte. Beide treffen kommenden Samstag dann als Gegenspieler aufeinander. Beim Bundesliga-Topspiel zwischen RB und den Bayern.

Wenig zu jubeln hatte Robert Lewandowski, mit Polen kassierte Bayerns Torjäger beim 0:2 in Slowenien die erste Niederlage in der EM-Quali.

Lesen Sie auch: Manuel Neuer über EM 2020: Können wieder um den Titel mitspielen