100. Nagelsmann-Sieg

Bayern ringen starke Mainzer nieder


Jamal Musiala erzielt den Treffer zum 2:1 für den FC Bayern München.

Jamal Musiala erzielt den Treffer zum 2:1 für den FC Bayern München.

Von sid

Nationalspieler Jamal Musiala hat Julian Nagelsmann den 100. Bundesliga-Sieg als Trainer und Bayern München einen wichtigen Dreier im Titelkampf geschenkt. Der Youngster half mit seinem Tor (74.) entscheidend, die Begegnung mit einem mutigen FSV Mainz 05 in ein hart erkämpftes 2:1 (0:1) zu drehen.

Nagelsmann erreichte die 100-Siege-Marke mit 34 Jahren als mit Abstand jüngster Coach der Bundesliga-Geschichte, musste aber lange zittern. Karim Onisiwo (22.) schockte ihn mit der verdienten Gäste-Führung. Kingsley Coman (53.) glich aus, ehe Musiala für den Spitzenreiter zuschlug.

Nagelsmann warnte kurz vor dem Anpfiff noch einmal eindringlich vor den "sehr gefährlichen" Mainzern: "Das ist eine Top-Mannschaft, total eingespielt, ein unangenehmer Gegner." In der Tat. Die 05er stellten eine äußerst schwer zu überwindende Dreier- bzw. Fünferkette. Ihr Mittelfeld erzwang im Münchner Achter- und Zehner-Raum zahlreiche Ballverluste und schaltete hellwach um.

Bayern haben Glück

Die größte Gelegenheit der Anfangsphase gehörte zwar den Bayern, als ein abgefälschter Schuss von Alphonso Davies knapp vorbei strich (10.). Doch Mainz befreite sich ein ums andere Mal aus dem Klammergriff. Und die Bayern hatten sogar Glück, dass Schiedsrichter Benjamin Cortus einen Tritt von Dayot Upamecano gegen Jae-Sung Lee nicht mit einem Strafstoß ahndete (19.).

Doch das 0:1 war damit nur aufgeschoben. Im Pressing erzwang Mainz mal wieder einen Fehlpass, diesmal von Coman. Jonathan Burkardt flankte im Strafraum auf Onisiwo, den Corentin Tolisso nicht energisch genug bedrängte - er vollstreckte per Kopf.

Mainz setzt sich phasenweise in Bayern-Hälfte fest

Wer erwartet hatte, dass sich Mainz nun zurückziehen und die Bayern wütend anrennen würden, sah sich getäuscht. Die Rheinhessen setzten sich sogar phasenweise in der gegnerischen Hälfte fest. Auf der anderen Seite wurde es nur noch selten gefährlich, Thomas Müller (32.) und Coman (44.) vergaben.

Nach dem Seitenwechsel wirkten die Hausherren wacher und präziser in ihren Angriffsaktionen. Robert Lewandowski, der einen äußerst schweren Stand hatte, und Coman fehlte bei ihren Kopfballchancen (beide 49.) noch die Wucht. Nach einem 50-Meter-Traumpass hinter die Mainzer Kette von Tolisso schloss Coman kurz darauf aber alleine vor Torwart Robin Zentner eiskalt ab.

Bayerische Durchschlagskraft erst noch ausbaufähig

Erneut Coman (61.) hatte nach einer starken Einzelaktion die Münchner Führung auf dem Fuß. Die Bayern sicherten in der Restverteidigung jetzt deutlich besser ab, was aber zulasten der offensiven Durchschlagskraft ging.

Doch der Druck des Favoriten nahm bald weiter zu und wurde schließlich zu groß. Nach Zuspiel von Benjamin Pavard ließ Musiala an der Strafraumgrenze den herausrückenden Jean-Paul Boetius aussteigen und vollendete mit Übersicht.