"Mia san Mia" ist leiser
Bayern-Nimbus ade? Die Liga setzt auf Leipzig
13. Januar 2020, 20:12 Uhr aktualisiert am 13. Januar 2020, 20:12 Uhr
Viele Bundesliga-Vereine sehen RB Leipzig, den Konzern-Klub aus dem Osten, vorne. Hansi Flick gibt sich kämpferisch.
München - Alles Bayern, oder was? Von wegen! Der Glaube an den Rekordmeister schwindet, erstmals gelten die Emporkömmlinge von RB Leipzig als Top-Anwärter auf den Titel. In einer Umfrage unter den 18 Bundesliga-Vereinen schoben allen voran die Rivalen aus München, Dortmund und Gladbach dem Halbzeit-Primus die Favoritenrolle zu.
RB Leipzig: Favorit von fünf Vereinsvertretern
"Leipzig ist zurecht Tabellenführer mit vier Punkten Vorsprung", sagte Bayern-Coach Hansi Flick vor dem Start in die zweite Saisonhälfte. Gladbachs Sportchef Max Eberl wurde noch deutlicher: "Favorit ist jetzt RB Leipzig." Und Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider legte sich beim Meistertipp kurz und knapp auf ein Team fest: "RB Leipzig."
Insgesamt sehen fünf Vereinsvertreter die Leipziger als Favoriten an. Fünf nannten auch den FC Bayern, an dessen Titelverteidigung es in vorherigen Umfragen allerdings zur Winterpause oft keinen oder kaum Zweifel gegeben hatte. Auch Flick sieht den bisher stark wie nie aufspielenden Tabellenführer aktuell in der besseren Position. "Wir müssen natürlich hoffen, dass Leipzig Punkte liegen lässt", gab der Kovac-Nachfolger zu, der mit den Bayern als Dritter vier Zähler hinter den Sachsen liegt.
FC Bayern: Flick glaubt noch an den Meistertitel
Die Leipziger selbst haben den Rekordmeister weiter auf der Rechnung und vermeiden forsche Töne. "Bayern ist immer ein heißer Kandidat auf die Meisterschaft, aber auch der BVB ist immer ein Favorit", glaubt Sportdirektor Markus Krösche. Er träumt vom ersten RB-Titel, posaunt dies aber nicht in die Öffentlichkeit hinaus. Im Gegenteil: "Dieses Jahr ist bislang alles sehr eng in der Region der Top Fünf, was eine tolle Sache für die Fans und die Liga ist. Ich denke, es bleibt bis zum Ende spannend", erklärte er.
Die Bayern wären aber nicht die Bayern, wenn sie den achten Meistertitel in Serie trotz mäßiger Hinrunde und diverser Ausfälle bereits abgeschrieben hätten. Flick: "Meine Mannschaft hat den Willen, das Ganze wieder umzubiegen und am Ende der Saison vorne zu stehen. Es wird eine schwierige Aufgabe, aber wir haben die Qualität dazu." Das berühmte Mia-san-Mia ist also noch vorhanden - im Moment nur etwas leiser.
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