FC Liverpool zeigt Interesse
AZ-Info: Thiago hat sich schon von Spielern und Schiris verabschiedet
23. Juli 2020, 6:17 Uhr aktualisiert am 23. Juli 2020, 16:54 Uhr
Thiago hat sich nach AZ-Informationen bereits von den deutschen Schiedsrichtern verabschiedet. Der Spanier sieht seine Zukunft beim FC Liverpool. Jürgen Klopp hält den Bayern-Star für das fehlende Puzzle-Teil.
München - Lissabon. Der 23. August. Es ist das Sehnsuchtsziel des FC Bayern und der große Traum von Thiago. Um Abschied zu nehmen nach sieben Jahren. Was würde da besser passen, als endlich den Henkelpott in die Luft zu stemmen? Mit dem FC Barcelona wurde der 29-Jährige 2011 bereits Champions-League-Sieger, mit Bayern fehlt ihm dieser Titel noch. Motivation genug, um in den verbleibenden Wochen dieser Saison ans Leistungslimit zu gehen. Thiago will sich als Champ aus München verabschieden.
Dass der Regisseur ein neues Abenteuer anstrebt, ist inzwischen kein Geheimnis mehr. Nach AZ-Informationen hat er sich bereits von seinen Mitspielern verabschiedet, mit den engsten Kollegen auch einen netten Abend verbracht.
Aber nicht nur das: In den vergangenen Wochen sagte Thiago bereits an anderer Stelle Servus. Wie die AZ erfuhr, bedankte er sich bei deutschen Schiedsrichtern für die vergangenen sieben Jahre und sagte ihnen, dass sie die besten Unparteiischen der Welt seien. Zudem bedankte und verabschiedete sich der Spanier bei Offiziellen der Deutschen Fußball Liga (DFL).
Thiago-Ablöse: FC Bayern verlangt 35 Millionen Euro
Stilvoll. Und natürlich ein weiterer klarer Hinweis, dass Thiago München verlassen möchte. "Er ist ein Top-Junge auf und außerhalb des Platzes", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zuletzt in der "Bild" und ergänzte: "Wir haben mit ihm seriös verhandelt und haben ihm alle seine Wünsche erfüllt. Doch es sieht so aus, dass er zum Ende seiner Karriere vielleicht noch einmal etwas Neues machen möchte."
Was selbstverständlich legitim ist für einen Spieler in seinem Alter. Er wird wohl seinen letzten großen Vertrag unterschreiben. Unverständlich erscheint allerdings die Tatsache, dass Thiago lange mit Bayern verhandelte, obwohl er sich mit seiner Familie schon auf einen Ortswechsel verständigt hatte. Was ist da vorgefallen? Warum will Thiago unbedingt weg?
Der Vertrag des Spaniers mit brasilianischen Wurzeln läuft noch bis 2021. Die Bayern-Bosse wollen in der finanziell komplizierten Corona-Zeit am liebsten keinen Spieler ablösefrei gehen lassen. Bei Thiago deutet sich ein Pokerspiel an. Der Mittelfeldstar würde sehr gern zum FC Liverpool wechseln, und auch der dort ansässige Startrainer Jürgen Klopp hat Gefallen an dieser Idee gefunden. Noch liegen Bayern und Liverpool aber bei der Ablöse auseinander. Die Münchner verlangen rund 35 Millionen Euro, die Engländer wollen etwa 25 Millionen zahlen. Da lässt sich ein Kompromiss finden.
Tolisso und Martínez sind Wechselkandidaten
Mit Thiago würden die Bayern einen der wichtigsten Spieler der vergangenen sieben Jahre verlieren. Seine Fähigkeiten, diese Ballsicherheit, Übersicht, die Körpertäuschungen und Traumpässe kann kein anderer Star der Münchner in dieser Form vorweisen. Joshua Kimmich, der nun noch wichtiger wird, und Leon Goretzka harmonierten nicht nur bei der Aktion "We kick Corona" prächtig, sondern auch auf dem Platz.
Ohne Thiago würde allerdings eine starke Alternative fehlen. Corentin Tolisso hat seit seinem Kreuzbandriss im Spätsommer 2018 immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, wie auch Javi Martínez ist er ein Wechselkandidat. Und das Trio Michael Cuisance, Tanguy Nianzou sowie HSV-Rückkehrer Adrian Fein ist eher noch zum Kreis der Perspektivspieler zu zählen.
Heißt: Bayern braucht noch einen Top-Mann fürs Zentrum. Hansi Flicks Wunschspieler Kai Havertz will lieber zum FC Chelsea wechseln, der Gladbacher Denis Zakaria, derzeit noch in der Reha nach seiner Knie-Verletzung, ist aktuell kein Thema mehr. Ihn zieht es wohl eher nach England - ebenso wie Thiago.
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