"Was ist, wenn es mein Gesicht wäre?"

Aktionen gegen Ismaik: Köllner mit Appell an die Löwen-Fans


Michael Köllner appelliert an die Löwen-Fans.

Michael Köllner appelliert an die Löwen-Fans.

Von Christina Stelzl

Michael Köllner hat sich am Donnerstag erneut für Fairness und Respekt im Sport ausgesprochen. Der Löwen-Coach geht dabei auch auf die Fahnen gegen Hasan Ismaik ein: "Was ist, wenn es mein Gesicht wäre?"

München - Keine Anfeindungen, weder gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp noch gegen Löwen-Investor Hasan Ismaik: Michael Köllner, Cheftrainer des TSV 1860, hat sich am Donnerstag erneut klar und deutlich von jeglichen beleidigenden Botschaften distanziert.

"Ich möchte zu einem Thema, das den Sport in Deutschland momentan beschäftigt, noch mal ein abschließendes Statement abgeben. Alle Arten von Diffamierungen auf dem Niveau unter der Gürtellinie haben im Sport - wie im Leben - nichts verloren", erklärte der 50-Jährige gestern: "Rassismus, Beleidigungen - all das ist für mich ein Unding. Ich hoffe, dass dies aus den Stadien verschwindet."

Köllner: "Ich hasse alle Formen von Beleidigungen"

Der Oberpfälzer zähle auch das durchgestrichene Konterfei Ismaiks, das immer wieder in der Westkurve des Grünwalder Stadions auftaucht, dazu: "Ich hasse alle Formen von Beleidigungen. Man muss sich dabei immer fragen: Was ist, wenn es mein Gesicht wäre? Ich verurteile das grundsätzlich."

Streit-Thema: Die Fahnen gegen Investor Hasan Ismaik.

Streit-Thema: Die Fahnen gegen Investor Hasan Ismaik.

Köllner weiter über Ismaik wie auch Präsident Robert Reisinger, zu dessen Unterstützern die Ultras in der Kurve zählen: "Ich weiß, dass manche Personen polarisieren. Aber ich nehme es im Verein nicht so wahr, dass der Präsident oder der Investor uns nicht unterstützen würden. Ich erfahre von allen Seiten Unterstützung."

Löwen-Präsidium: Ismaik ist kein "Diskriminierungsopfer"

Das Präsidium hatte dem Jordanier kürzlich nach einem öffentlichen Schlagabtausch abgesprochen, ein "Diskriminierungsopfer" zu sein.

Köllner scheint dies etwas anders zu sehen. Seine Botschaft, pro Fairness und Respekt im Sport: Es müsse weiter Meinungsfreiheit herrschen, doch der Verrohung in den sozialen Medien, die "auch ins Leben übergreift", müsse Einhalt geboten werden. Die Frage ist, ob sich die Fans den Köllner-Appell zu Herzen nehmen.

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