TSV 1860 gegen Hallescher FC

Aggression und Pöbeleien: Löwen-Gäste wüten in Giesing


Von Michael Schleicher / Online

Vor, während und nach dem Spiel des TSV 1860 gegen den Halleschen FC benehmen sich Teile der Gästefans nicht nur in Giesing komplett daneben. Es kommt zu vorläufigen Festnahmen und hässlichen Szenen.

München - Klischee oder schlicht Realität? Die Geschichte der Ost-Klubs im deutschen Fußball und ihre Problemfans. Was zumindest Teile der Anhängerschaft des Halleschen FC bei ihrem Gastspiel beim TSV 1860 am Samstagnachmittag nicht nur in Giesing ablieferten, war erschreckend.

Eskalation am Hauptbahnhof München

1.500 HFC-Anhänger füllten beim 1:1 der Löwen gegen den Ex-DDR-Kult-Klub die Ostkurve des Grünwalder Stadions. Eigens mit einem Sonderzug waren 600 (!) HFC-Fans nach München gereist, doch schon bei der Ankunft am Münchner Hauptbahnhof eskalierte die Lage. Wie die AZ erfuhr, wurde ein Polizist mutmaßlich von einem Gästefan mit der Faust ins Gesicht geschlagen und musste mit einer gebrochenen Nase ins Krankenhaus.

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Verwundert nahmen Passanten und Münchner Bürger das negative Spektakel zur Kenntnis. "Zu wenig Polizei, zu wenig Polizei", klagte ein Ordner der MVG im Gespräch mit der AZ - dabei war das USK da bereits schon angerückt.

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Auf der Linie U1 bildete sich ein langer Rückstau. Die einzelnen Züge mussten lange auf den folgenden Bahnhöfen warten, als die Fans des Halleschen FC unter Polizeibegleitung zum Hauptbahnhof begleitet wurden. Die Folge: Verspätungen von rund 15 Minuten auf der gesamten Linie.

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"Halle ist 'ne schöne Stadt, da muss man sich benehmen, drum fahren wir nach München und benehmen uns daneben", sang ein HFC-Fan auf der Rolltreppe zum Untergeschoss der U-Bahn-Station am Wettersteinplatz. Leider taten dies viele seiner "Kollegen": Sie benahmen sich daneben!

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Am Bahnsteig in der U-Bahnstation Wettersteinplatz zerstörten mutmaßlich Hallenser Fans dann angeblich einen Feuerlöscher. Passanten liefen vorbei, schüttelten die Köpfe. Sowas wollen sie in Giesing nicht sehen!

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Einsatzkräfte der Polizei am Münchner Hauptbahnhof.

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Auch nach dem Spiel kam es am Grünwalder Stadion offenbar zu vereinzelten Festnahmen - wie diese Szene zeigt. Welchem Fanlager dieser Festgenommene (im Hintergrund) zuzuordnen ist, war nicht zu erkennen.

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Die Tegernseer Landstraße musste auch eine Stunde nach dem Spiel noch durch die Polizei gesperrt werden, als die Gästefans zur U-Bahn geleitet wurden. Die Folge: Auch auf der "Tela" bildete sich ein langer Stau.

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"Wegen randalierenden Fußballfans kommt es zu Verspätungen."

Am Stadion gab es vor dem Gästebereich weiter mehrere Handgemenge, selbst unter "Fans" der Hallenser. Und: Auf der Haupttribüne des Sechzgerstadion gab es von Seiten einzelner HFC-Fans Auseinandersetzungen mit den Ordnern. Diese gingen so weit, dass ein Unterstützungskommando (USK) der Polizei auf der Haupttribüne einschreiten musste - es kam offenbar zu mindestens einer vorläufigen Festnahme.

Diese gab es offenbar auch nach dem Spiel im Bereich der Tegernseer Landstraße, unter anderem führten Beamte einen jungen Mann mit Handschellen ab, der nicht genau einem Fanlager zuzuordnen war. Wild wurde es dann auch am Bahnsteig am Wettersteinplatz. Minutenlang konnte etwa eine U-Bahn nicht abfahren, weil sich die HFC-Anhänger nicht bändigen ließen und nicht ordnungsgemäß in den Zug stiegen. An den betroffenen Haltestellen wurde an den Monitoren der Schriftzug "Wegen randalierenden Fußballfans kommt es zu Verspätungen" angezeigt.

Wilde Szenen nach Löwen-Spiel in Giesing

Auch hier musste das USK anrücken, um die Situation in den Griff bekommen und den Ordnern dabei helfen, die Türen der U-Bahnen auf der Linie U1 überhaupt schließen zu können. "Zu wenig Polizei, zu wenig Polizei", monierte ein Ordner der MVG. Es kam sogar zu Sachbeschädigungen. So rissen mutmaßlich HFC-Fans einen Feuerlöscher aus einem U-Bahn-Waggon und zerstörten diesen auf dem Bahnsteig. Unschöne Szenen in Giesing!