CHL-Wunder bleibt aus
Servus Europa: EHC München scheidet aus
10. Dezember 2019, 23:01 Uhr aktualisiert am 10. Dezember 2019, 23:01 Uhr
Die Bürde des Hinspiels war doch zu groß: Die Cracks von Red Bull München verlieren auch das Rückspiel gegen Djurgarden Stockholm trotz starker Leistung mit 0:3. Selbst die Tricks des Trainers reichen nicht.
München - Das benötigte Wunder blieb aus, dennoch hat sich der EHC Red Bull München im Viertelfinalrückspiel gegen Djugarden Stockholm trotz der 0:3-Niederlage mit einer ordentlichen Leistung aus der Champions Hockey League verabschiedet.
So war vor Beginn der Partie die Situation für den EHC ohnehin fast aussichtslos - schon im Hinspiel in Stockholm ging man mit 1:5 baden - einen Vier-Tore-Rückstand musste man demnach aufholen, um doch noch in das Halbfinale der Champions Hockey League einziehen zu können. "Nicht ideal", beschrieb EHC-Kapitän Patrick Hager die Ausgangslage.
Kein Wunder von München - EHC scheidet aus
Umso mutiger startete der abermals von einigen Verletzungen geplagte EHC vor 3450 Zuschauern im Olympia Eisstadion in die Partie und versuchte die Schweden früh im eigenen Drittel unter Druck zu setzen. EHC-Shootingstar John Jason Peterka hatte nach nur wenigen Minuten die erste gute Möglichkeit, doch Stockholms Torhüter Karri Rämö konnte den scharfen Schuss vom auffälligsten Münchner an diesem Abend parieren.
Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit guten Möglichkeiten auf beiden Seiten, doch auch Münchens Goalie Daniel Fießinger, der erneut die beiden verletzten Stammtorhüter Danny aus den Birken und Kevin Reich vertreten musste, behielt gegen die gefährlichen Stockholmer die Ruhe. Mit einem torlosen Remis ging es in die erste Drittelpause - 40 Minuten hatte man also noch Zeit, um die benötigten vier Tore aufzuholen.
Im zweiten Drittel kamen diesmal die Schweden besser aus der Kabine und das eiskalt. Nach einem Alleingang landete der erste Versuch zunächst am Lattenkreuz, ehe nur wenige Augenblicke später ein Schlagschuss von der blauen Linie im Netz zappelte und Tom Nilsson (23. Minute) die Schweden mit 1:0 in Führung bringen konnte.
Jacksons Griff in die Trickkiste funktioniert nicht
Trotz starker Unterstützung von den Rängen fanden die Red Bulls nur mühsam ins Spiel zurück, so musste Fießinger in mehreren brenzligen Situationen eingreifen und verhinderte durch starke Paraden einen höheren Rückstand.
Die Gäste um den 717-fachen NHL-Spieler Patrik Berglund konzentrierten sich in der Folge mehr auf das Verteidigen, setzten allerdings durch gefährliche Konter weiterhin Nadelstiche nach vorne ab. Erst gegen Ende des zweiten Drittels konnten sich die Männer von EHC-Trainer Don Jackson wieder etwas Luft verschaffen und aussichtsreiche Chancen herausarbeiten, doch sowohl Yannic Seidenberg als auch Yasin Ehliz scheiterten am scheinbar unüberwindbaren Rämö.
Im letzten Drittel griff Coach Jackson in die Trickkiste und holte Torhüter Fießinger gleich zu Beginn vom Eis, um mit einem Angreifer mehr spielen zu können. Nach einer kurzen Drangphase kam, was kommen musste - Stockholms Kalle Östmann (44.) und Henrik Eriksson (57.) trafen ins leere Tor.
EHC-Fans feiern ihr Team trotz Niederlage "Ich kann mit der Leistung heute nicht unzufrieden sein, wir sind zu oft am starken gegnerischen Torhüter gescheitert", haderte Jackson mit dem Spiel. Mit "Wir sind stolz auf unser Team"-Sprechchören honorierten die Fans die Leistung der einzigen deutschen Mannschaft im Viertelfinale der CHL. Das Kapitel Europa ist in diesem Jahr für den EHC leider abgehakt. Der Fokus liegt nun auf der heimischen DEL. Dort wollen die Münchner den Titel von den Adler Mannheim zurückerobern.