Vor der Eishockey-WM
Es gibt noch ein paar Plätze im deutschen Kader
28. April 2016, 15:09 Uhr aktualisiert am 28. April 2016, 15:09 Uhr
Die Testpartien gegen Weißrussland leiten für das Nationalteam die finale Vorbereitungsphase vor der Eishockey-WM ein. Bundestrainer Marco Sturm wird etliche Spieler ganz genau beobachten. "Es gibt noch ein paar Plätze" im Kader, kündigte der 37-Jährige an.
Den Feinschliff für die Eishockey-WM nimmt Bundestrainer Marco Sturm mit einem Mammut-Kader in Angriff. Eine Woche vor dem Turnierbeginn in Russland hat der Coach auch die Nationalspieler von Meister EHC München und DEL-Finalist Grizzlys Wolfsburg in Oberhausen zusammengetrommelt, insgesamt 31 Profis hat er versammelt. Vor den beiden Testpartien gegen Weißrussland am Samstag (19.30 Uhr) und Sonntag (20.00 Uhr/jeweils Sport1) wird NHL-Verteidiger Christian Ehrhoff aber noch sehnsüchtig erwartet.
"Das ganze Team freut sich, dass Christian zu uns kommt", berichtete Sturm, der die Zusage des 33-Jährigen für den finalen Test in der Schweiz hat. "Für unsere Mannschaft ist er perfekt und enorm wichtig." Nach dem Aus mit den Chicago Blackhawks in der ersten Playoff-Runde der nordamerikanischen Profiliga und einer persönlich schwierigen Saison hat Ehrhoff seine Bereitschaft für die WM erklärt.
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Am Wochenende werden viele Augen aber auch auf Ehrhoffs 13 Jahre jüngeren NHL-Kollegen Leon Draisaitl gerichtet sein. Der Stürmer und Shootingstar der Edmonton Oilers tritt in dieser WM-Vorbereitung erstmals in Deutschland an - und hat wie Ehrhoff seinen Platz im Aufgebot selbstverständlich sicher.
Für andere geht es noch darum, sich für die Reise nach St. Petersburg zu empfehlen. Sechs Profis von München und Wolfsburg präsentieren sich nun erstmals. Bei der Generalprobe in Basel am Dienstag soll der Kader dann komplett sein. So wird Sturm nach den Partien gegen Weißrussland Entscheidungen treffen. "Wir fahren mit dem Kader in die Schweiz, mit dem wir auch in Russland starten", kündigte der 37-Jährige an. "Im Großen und Ganzen habe ich den Kader in meinem Kopf zusammen, aber es gibt noch ein paar Plätze."
Der Mix ist entscheidend
25 Spieler darf der Trainer-Neuling für das Championat vom 6. bis 22. Mai melden. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass er sich mit einem größeren Aufgebot in den Flieger setzt. "Es geht darum, den besten Mix zusammenzustellen", erklärte der deutsche NHL-Rekordprofi. "Man braucht die guten Unterzahlspieler. Man braucht die erfahrenen Spieler. Für so eine Rolle ist nicht jeder geeignet."
Über reichlich Erfahrung verfügt der ehemalige NHL-Stürmer Marcel Goc. Mit einer leichten Ellbogenverletzung muss der bisherige Kapitän für die Testpartien gegen die Weißrussen passen, denen der WM-Außenseiter am 13. Mai im fünften Gruppenspiel wieder begegnet.
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Für die WM muss Sturm gut einen halben Kader ersetzen. Zu den 13 Ausfällen gehörten der WM-Held von 2010, Torhüter Dennis Endras, und Stanley-Cup-Sieger Dennis Seidenberg. "Alle, die abgesagt haben, haben einen Grund. Nach einer harten Saison hat man Verletzungen", sagte DEB-Präsident Franz Reindl und spricht von einem Aufbruch unter Sturm. "Man spürt Emotionen für das Nationalteam."
Welche Auswahl der Bundestrainer am Ende auch mitnimmt, bei der WM kann sie befreit aufspielen. Ein Abstieg ist nicht möglich, weil Deutschland für die WM 2017 in Köln und Frankreich als Gastgeber gesetzt ist. "Im Moment sind wir Weltranglisten-13., da wollen wir weg. Wir wollen wieder hoch", sagte Sturm zu seinen WM-Zielen.