DEL-Finale gegen Mannheim

Der EHC verliert auch Finalspiel vier: Der 126-Sekunden-Tod!


Auch in Spiel vier unterlegen: Der EHC München.

Auch in Spiel vier unterlegen: Der EHC München.

Von Christina Stelzl

Binnen zwei Minuten kassiert der EHC München drei Tore und verliert das vierte Finalspiel mit 0:4. Damit kann sich Mannheim bereits am Freitag zum Meister krönen.

München - War's das schon mit der Titelmission Nummer vier? Fast sieht es so aus, als hätte der Serienmeister EHC Red Bull München nach drei Jahren und drei Titeln in Folge diesmal seinen Meister gefunden. Denn auch das vierte Spiel in dieser Finalserie ging gestern Abend klar mit 4:0 an die Adler Mannheim, nach Siegen steht es somit 3:1 für die Kurpfälzer. Damit heißt es schon am Freitag (19.30 Uhr/Sport 1 und Magentasport live): Match- und Meisterpuck Mannheim!

Die nackten Zahlen, aber auch die Leistung auf dem Eis: Alles spricht nun für Mannheim. Erst zweimal in der Geschichte der DEL gelang es einer Mannschaft, einen 1:3-Rückstand in einer Playoff-Serie noch in einen Sieg zu drehen. "Ich glaube nicht, dass München Mannheim jetzt dreimal hintereinander schlagen kann", sagte Ex-Nationalspieler Sven Felski bei Magentasport.

Mannheim kaltschnäuziger als der EHC

Zwar zeigte der EHC in Spiel vier keine schlechte Leistung, die Mannheimer wirkten aber in den entscheidenden Situationen spritziger, frischer und kaltschnäuziger als der EHC, der mit Konrad Abeltshauser, Jason Jaffray, Maximilian Kastner, Justin Shugg und Mark Voakes weiter auf fünf Stammspieler verzichten musste und zudem in dieser Saison weit mehr Spiele in den Knochen hat. Je länger das Spiel dauerte, desto dominanter wurden die Mannheimer.

"Müdigkeit zeigt sich oft nicht in den Beinen, sondern in den Köpfen", analysierte Ex-Nationalspieler Rick Goldmann bei Magentasport, "das zeigt sich, indem du in manchen Situationen vielleicht nur um eine Zehntelsekunde langsamer reagierst." Und so war es ein Dreifachschlag der Adler binnen 126 Sekunden, der das Spiel zu Beginn des zweiten Drittels entschied. Ein Schock, von dem sich die Red Bulls nicht mehr erholten, ein 126-Sekunden-Tod.

Patrick Hager spricht von Herkulesaufgabe

"Wir haben uns viel vorgenommen heute, sind sehr gut aus der Kabine gekommen. Aber wir haben die ersten zehn Minuten im zweiten Drittel total verpennt, da hat Mannheim eiskalt zugeschlagen", sagte EHC-Stürmer Patrick Hager. "Wir wissen, das ist eine Herkulesaufgabe, aber wir werden versuchen, am Freitag zurückzuschlagen."

Dabei hatte alles noch ganz gut begonnen: EHC-Trainer Don Jackson versuchte mit einer umfassenden Reihenumstellung, einen neuen Reiz für seine Mannschaft zu setzen. Er stellte etwa John Mitchell zu Yasin Ehliz und Michael Wolf in die erste Formation, Hager spielte dafür mit Mads Christensen und Frank Mauer und Verteidiger Ryan Button lief als Stürmer auf.

EHC schaffte es erneut nicht in Führung zu gehen

Das wirkte zunächst, der EHC war anders als zuletzt von Beginn an in der Partie. Das erste Drittel bot ein rasantes Spiel mit einem Feuerwerk an Torchancen, beide Teams gingen allerhöchstes Tempo. Doch auch in der vierten Partie schaffte es der EHC nicht, in Führung zu gehen. Unter anderem, weil Ehliz in der dritten Minute an Dennis Endras scheiterte, ein von Maximilian Daubner abgefälschter Schuss von Keith Aulie an der Latte landete und Frank Mauer mit der Rückhand vergab (8.). Auf der Gegenseite kratzte Mitchell einen Schuss von Chad Kolarik von der Linie (6.). Für ein Highlight sorgte EHC-Torwart Danny aus den Birken, der bei einer 1:2-Situation einen Schuss von Tommi Huhtala sensationell mit dem Schoner parierte (14.).

Doch ab der 24. Minute nahm das Münchner Unglück in 126 Sekunden seinen Lauf. Cody Lampl, Benjamin Smith und Phil Hungerecker überwanden den bedauernswerten aus den Birken, der nach dem 0:4 durch Matthias Plachta in der 42. Minute ausgewechselt und durch Youngster Kevin Reich ersetzt wurde. Doch was die Red Bulls an diesem Abend auch probierten - es führte nicht zum Erfolg.