"Haben danach gehungert"

DEL-Auftakt vor Fans mit großen Emotionen


Eisbären Berlins Morgan Ellis (l.-r.) und Torhüter Mathias Niederberger verteidigen das Tor gegen Patrick Hager von Red Bull München.

Eisbären Berlins Morgan Ellis (l.-r.) und Torhüter Mathias Niederberger verteidigen das Tor gegen Patrick Hager von Red Bull München.

Von sid

Das Ergebnis war den Fans der Eisbären Berlin ziemlich schnuppe. Nach 550 Tagen des Wartens waren sie endlich wieder bei einem Spiel der Deutschen Eishockey Liga dabei - und riefen an einem Abend voller Emotionen ihre Lieblinge trotz des 1:4 (0:0, 1:2, 0:2) zum Saisonauftakt gegen Red Bull München nochmal zurück aufs Eis.

"Die Fans und Spieler haben danach gehungert. Die knapp 6500 Zuschauer in Berlin haben Stimmung gemacht für 13.000", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. Die Zuschauer hätten geradezu die "Meisterfeier nachgeholt", merkte der Ligachef an, der sich "sehr, sehr froh über den Auftakt" zeigte.

Klubs können nur mit Zuschauern in den Hallen überleben

Nur mit einer nennenswerten Zahl von Zuschauern in den Stadien können die Klubs in Deutschlands Eliteliga auf Dauer überleben. Noch aber gelten an den meisten Standorten Zulassungsbeschränkungen. Besonders betroffen sind die Grizzlys Wolfsburg, der Vizemeister darf noch nicht einmal ein Drittel seiner Plätze füllen (1350).

Fans der Eisbären Berlin feuern ihr Team mit Schals und Fahnen an.

Fans der Eisbären Berlin feuern ihr Team mit Schals und Fahnen an.

Tripcke hofft deswegen, "dass weiter alles gut geht - im ganzen Land und in den Stadien. Wenn wir zeigen können, dass die Hygienekonzepte funktionieren, wird die Akzeptanz in der Öffentlichkeit und auch bei der Politik weiter steigen." Und damit auch die Auslastung.

"Es war richtig laut, hat riesigen Spaß gemacht"

Rein emotional aber zählte zum Auftakt der 28. DEL-Spielzeit jeder einzelne Zuschauer, das wurde in der Mercedes-Benz Arena überdeutlich. "Es ist toll, die Fans sind wieder zurück, auch die Kids. Deshalb spiele ich Eishockey: Weil ich das Lächeln von meinem Kind wieder sehen will", sagte Münchens Yannic Seidenberg, der zwei Tore erzielte, bei MagentaSport.

Auch der Berliner Jonas Müller war trotz des dürftigen Resultats hin und weg: "Es war richtig laut, hat riesigen Spaß gemacht. Als das Meisterbanner hochgezogen wurde, haben die Fans uns toll gefeiert. Schade nur, dass es nicht für einen Sieg gereicht hat."

Redmond und Seidenberg bracht München auf die Siegerstraße

Müllers Mitspieler Zach Boychuk (21.) schoss zwar das erste Tor der neuen Saison, doch Zach Redmond (25.) und Olympia-Silbermedaillengewinner Seidenberg (37., 45.) brachten die Gäste aus München, Meister von 2016 bis 2018, beim DEL-Rekordchampion auf Siegkurs. Austin Ortega (48.) setzte den Schlusspunkt.

"Es war ein guter Start in die Saison. Wir können noch besser spielen, aber die drei Punkte nehmen wir gerne mit", sagte Seidenberg. Und die Emotionen auch.

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