Intensive Ermittlungen
Nach Unfalltod bei Riekofen: Polizei kontrolliert mehr als 180 Fahrzeuge
4. September 2024, 10:59 Uhr aktualisiert am 14. September 2024, 1:22 Uhr
Ein 24 Jahre alter Fußgänger ist in der Nacht auf Mittwoch, 4. September, in der Nähe von Riekofen (Landkreis Regensburg) mutmaßlich von einem Auto erfasst und tödlich verletzt worden. Der unbekannte Autofahrer sei von der Unfallstelle geflüchtet, teilt die Polizei mit. Wie es zu dem Unfall auf der Staatsstraße zwischen Sünching und Riekofen kommen konnte, ist noch unklar. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Laut den Angaben vom 4. September war der 24-Jährige aus dem Landkreis Straubing-Bogen zusammen mit Freunden im Bierzelt beim Volksfest Sünchinger Markt gewesen, wo sich die Clique aus den Augen verlor. Der junge Mann, eventuell durch Alkoholeinfluss etwas desorientiert, machte sich alleine zu Fuß auf den Weg in seine Heimatgemeinde, welche aber genau in der Gegenrichtung seines Fußweges lag. So ging er auf der Staatsstraße 2146 in Richtung Riekofen, einer gut ausgebauten Straße. Gegen 1 Uhr sei der Mann von einem Fahrzeug erfasst worden sein, welches, der Spurenlage zufolge, in Richtung Riekofen gefahren war. Am Unfallort seien keinerlei Bremsspuren feststellbar gewesen, so die Polizei weiter. Einsatzkräfte versuchten noch, den Mann zu reanimieren – leider ohne Erfolg.
Obduktion liefert neue Erkenntnisse
Die Obduktion der Leiche am Freitag, 6. September, habe der Polizei neue Erkenntnisse geliefert. Die Beamten hätten deshalb das vermutete Schadensbild am Unfallfahrzeug genauer eingrenzen können. Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Auto, das starke Beschädigungen am rechten Kotflügel, an der Stoßstange, an der Motorhaube, an der rechten A-Säule und an der Windschutzscheibe aufweisen dürfte. Möglicherweise könnten auch die Beifahrertür und der rechte Außenspiegel beschädigt sein. Zudem dürfte es an dem Wagen Gewebe- und Blutspuren geben – oder zumindest gegeben haben, denn sie könnten in der Zwischenzeit natürlich entfernt worden sein. Weitere Erkenntnisse, wie etwa Bauart oder Marke des Autos, sollen den Angaben nach die noch laufenden Spurenauswertungen ergeben.
Nach Video: Polizei sucht nach möglichem Zeugen des Unfalls
Zahlreiche Streifenfahrzeuge aus Regensburg und Straubing fahnden nach dem Unfallfahrzeug - bislang erfolglos. Eine Ermittlungsgruppe nahm Werkstätten in der Nähe in Augenschein und sichtete die Videoaufzeichnungen der nahe gelegenen Tankstellen. Im Rahmen der Ermittlungen wurde aufgrund eines Zeugenhinweises bereits auch ein Durchsuchungsbeschluss vollstreckt. Dieser führte aber nicht zur Ergreifung einer oder eines Tatverdächtigen.
Laut Polizeibericht liegt den Beamten mittlerweile ein Video der Straße Am Kreisgraben in Riekofen vor. Darauf sei im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang zu dem Unfallgeschehen ein Auto zu erkennen, das die Straße von der Staatsstraße 2146 kommend in Richtung des Denglinger Wegs befährt. Zur selben Zeit hat nach Zeugenangaben ein Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit die Siedlung durchquert. Die Polizei sucht nun nach dem Fahrer dieses Fahrzeugs, bei dem es sich eventuell um einen Zeugen des Unfallgeschehens handeln könnte.
Ermittler überprüfen über 180 Fahrzeuge in Dengling
Am Mittwoch, 11. September kontrollierten die Ermittler laut Polizeibericht in Dengling, einem Nachbarort von Riekofen, mehr als 180 Fahrzeuge auf mögliche Schäden. Nach ersten Erkenntnissen hätte sich keine Spur zum Unfallverursacher ergeben. Allerdings überprüfen die Ermittler noch einige Hinweise.
Ermittlungsgruppe bittet weiterhin um Hinweise
Die eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe der Polizeiinspektion Wörth bittet auch weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung: Wer hat am 4. September gegen 1 Uhr den Unfall auf der Staatsstraße bei Riekofen ein verdächtiges Fahrzeug in der Nähe gesehen? Wem ist in der Zwischenzeit ein Auto mit dem oben genannten Schadensbild aufgefallen? Die Polizei bittet um Hinweise unter der Nummer 09482/94110 und weist darauf hin, dass jeder noch so kleine Hinweis von Bedeutung sein kann.
Belohnung für Hinweise ausgelobt
Zusätzlich zu den Zeugenaufrufen der Polizei hat jetzt eine private Partei 5.000 Euro Belohnung für Hinweise ausgelobt, die zur Ermittlung des Unfallverursachers führen. Die auslobende Partei will anonym bleiben, bestätigte aber auf Nachfrage unserer Redaktion diese Information.