Kinderbuch über Regensburg
"Ratisbonerl" geht wieder auf Zeitreise
1. Februar 2022, 18:30 Uhr aktualisiert am 1. Februar 2022, 18:30 Uhr
Nicht nur Kinder wünschen sich gelegentlich Zauberkräfte und Zeitreisen. Auch Erwachsene würden gerne einmal ganz real hinter die Kulissen vergangener Jahrhunderte blicken, wenn es denn möglich wäre. Eine Stadt wie Regensburg mit den über tausend Einzeldenkmälern und zweitausend Jahren greifbarer Geschichte verstärkt diesen Wunsch bei vielen Besuchern.
Helmut Hoehn war Lehrer und ist seit vielen Jahren Autor und Illustrator, ganz besonders gerne verfasst er Kinderbücher. Sein "Wurstkuchlhund" ist weltberühmt, schaffte es bis nach Nürnberg und sogar in eine englische Übersetzung. 2011 rief die Welterbekoordination in einem Wettbewerb dazu auf, eine Kinderbuchidee einzubringen, da Regensburg damals seit fünf Jahren den Welterbetitel führen durfte. Helmut Hoehn war zu der Zeit gerade in Pension gegangen, begeistert nahm er teil. Sein Entwurf gewann, das Kinderbuch "Mit dem Ratisbonerl auf Zeitreise" ist zum Erfolgstitel geworden. Es wurde in neun Sprachen übersetzt, von Türkisch über Russisch bis Arabisch ist es verfügbar.
Im liebevoll illustrierten Büchlein nehmen Max und Lena mit ihren Eltern an einer Stadtführung in Regensburg teil. Prompt verlieren die neugierigen Kinder ihre Eltern. Gerade als sie etwas Angst bekommen, linst in einer engen Gasse ein freundliches kleines Männchen aus einer Tür: Das Ratisbonerl ist ein lustiges Stadtschrazl, halb Kobold, halb Fantasiewesen. Es nimmt die Kinder mit auf eine kleine Zeitreise, sie besichtigen Regensburg zum Bau der Steinernen Brücke, lernen Johannes Kepler kennen und statten den Römern einen Besuch ab. Natürlich kann man sich als Kind bei so einer Zeitreise unsichtbar machen, sogar kleine Gefahren lassen sich mit dem Ratisbonerl problemlos bestehen und am Ende bringt Lena eine römische Goldmünze von der Reise mit.
Die Geschichte ist ideal für Kinder zwischen fünf und acht Jahren, die Zeichnungen begeistern kleine und große Leser sofort, die kurzen Texte wurden charmant und einprägsam verfasst. Die erste Ausgabe ist nun vergriffen, Stadt und Verlag präsentierten eine unveränderte Zweitauflage. Autor Helmut Hoehn freut sich sehr darüber, denn auch wenn er schon seit zwei Jahren keine Kinderlesungen mehr mit dem Ratisbonerl halten kann, so hofft er doch auf viele junge Regensburg-Besucher in diesem Jahr. Die könnten nicht besser über Stadtgeschichte und Welterbe informiert werden.