Trotz des Regens tummelten sich am Freitagabend über 10.000 Menschen auf dem Regensburger Dultplatz: Paul Kalkbrenner, eine internationale Größe der Elektromusik, spielte zum ersten Mal in der Domstadt.
Dass der mittlerweile 47-Jährige mit seiner Musik mehrere Generationen prägte, bestätigte der Blick über den Dultplatz: Fast jedes Alter fand sich dort wieder. Während die einen im Takt nickten, wirkten andere wie in Trance, als sie sich zur Musik bewegten. Die mischte Kalkbrenner live auf der Bühne zusammen. Unentwegt drehte der kahlköpfige Musiker dafür an den Reglern, drückte Knöpfe, schob Schieber.
Hinter der meterlangen Tafel, auf der das Mischpult thronte, ging Kalkbrenner fast unter. Doch mehrere Kameras hielten jede Fratze, jede Mimik und Gestik, jede Zigarette im Mund fest. Meterhoch erschien so ein Abbild seiner selbst mal in Farbe, mal in Schwarz-Weiß auf Videowänden vor und hinter ihm. Ein Lied ging in das nächste über. „And we build up castles. In the sky and in the sand“, donnerte gegen 21 Uhr aus den Lautsprechern – gefolgt von einer jubelnden Menge. „Sky and Sand“ ist Kalkbrenners Hymne für Freiheit und Hoffnung, fürs Feiern und frei von Sorgen sein – und sein wohl bekanntester Song. 129 Wochen war er damit in den deutschen Top 100. Nie war ein Song länger vertreten.
Der Song ist die Titelmelodie des Films „Berlin Calling“, in dem Kalkbrenner 2008 die Hauptrolle spielte und mit Regisseur Hannes Stöhr der Elektroszene eine Art Denkmal setzte. Passend dazu stand das Konzert am Freitag unter dem Motto „Regensburg Calling“. Es war nicht nur eine Premiere für Kalkbrenner, sondern auch für die Domstadt: Noch nie wurde der Dultplatz für ein Konzert zur Verfügung gestellt.