Feuerlöscher-Attacke

"Letzte Generation" besprüht Eingang und Kugel an der Regensburger Uni


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Der Haupteingang und die bekannte "Kugel" auf dem zentralen Campus bekamen Farbe ab.

„Ein für Regensburg neues Protestbild“ hatte Simon Lachner, der Pressebeauftragte der „Letzten Generation“ (LG), im Vorfeld angekündigt. Am Montag um 12 Uhr war es soweit: Zwei Aktivisten der Klimaschutzbewegung besprühten auf dem Campus der Universität dem Eingang zu Audimax und Zentralem Hörsaalgebäude mittels zweier Feuerlöscher mit Orange, ebenso die dort platzierte, weithin bekannte „Kugel“ – jene Plastik des Künstlers Hermann Kleinknecht, die als eine Art Wahrzeichen der Uni gilt. Die beiden Männer sollen nach Angaben der Polizei 20 und 29 Jahre alt sein. Wie hoch der entstandene Schaden ist, stehe noch nicht fest. 

Studenten als eine wichtige Zielgruppe

Vor Ort informierte Lachner darüber, dass diese – seinen Angaben zufolge – bundesweit bereits an rund 15 Standorten praktizierte Protestaktion nun auch in Regensburg „die notwendige Kritik an der Klimapolitik der Bundesregierung zum Ausdruck bringen“ soll. Einer der beiden Aktivisten, die sich nach getaner Arbeit mit einem Transparent mit der Aufschrift „Letzte Generation vor den Kipppunkten“ vor dem Gebäude aufstellten, betonte, dass Studenten eine besonders wichtige Zielgruppe für den Klimaprotest seien, denn es stelle sich die Frage, was ein akademischer Abschluss noch wert sei „in einer Welt, in der wir uns um Wasser und um Essen streiten müssen“.

Wer heute sein Studium beginne, sagte der LG-Vertreter, werde seinen ersten Abschluss nicht machen, „bevor neue kritische Klimakipppunkte erreicht sein werden“. Und weiter: „Wir brauchen die Studierenden, um deren Zukunft es gerade geht, nicht im Hörsaal, sondern auf der Straße, um auf dieses Unrecht aufmerksam zu machen und die Regierung dazu zu bewegen, bis 2030 aus den fossilen Brennstoffen auszusteigen.“

Uni stellt Strafanzeige

Simon Lachner teilte an die zur Mittagszeit über den Campus gehenden Studenten Flyer aus, auf denen unter anderem auf eine Vortragsreihe in dieser Woche hingewiesen wurde. Alsbald erschien der Nachhaltigkeitsbeauftragte der Universität und nach einer Viertelstunde auch die Polizei, die vom Sicherheitsdienst herbeigerufen worden war.

Ein Sprecher der Universität erklärte am Montagabend auf Anfrage, man habe Strafanzeige gegen zwei Personen gestellt. "Die Universitätsleitung unterstreicht, dass kontroverse Diskurse grundsätzlich ein wichtiger Bestandteil des akademischen Lebens sind", hieß es weiter. Solches Verhalten, "in diesem konkreten Fall Sachbeschädigung", sei jedoch nicht akzeptabel.

Ähnliche Aktionen an Uni Passau und Steinerner Brücke

Bereits im Oktober und zu Novemberbeginn hatte es ähliche Protestakte an Universitäten in Bayern gegeben. Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" besprühten am 18. Oktober dieses Jahres die Bibliothek der Universität Passau mit Hilfe eines Feuerlöschers mit oranger Farbe. Die Gruppe selbst hatte sich nach dem Vorfall mit einem Video zu der Aktion bekannt. Am Morgen des 7. November kam es auch an der Uni Würzburg zu einem Vorfall: Das Zentrale Hörsaal- und Seminargebäude wurden mit oranger Farbe besprüht und es wurden Banner aufgehängt. 

Drei Tage später kam es in Regensburg zu einer Graffiti-Aktion an der Steinernen Brücke. Der gleiche Schriftzug "Letzte Generation" konnte dort sowohl in der Müllerstraße, der Badstraße als auch beim Eisernen Steg festgestellt werden.

2 Kommentare:


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Frank H.

am 14.11.2023 um 08:33

Wessen Geistes Kind muss man sein, um Schmutz und Blockaden als Mittel zur Lösung von Problemen zu sehen !? Ein guter akademischer Abschluss liefert gerade heute Chancen: Allgemein, weil auch Umweltforschung und klimafreundliche Technologie kluge Köpfe braucht, und individuell, weil gute Bezahlung Möglichkeiten eröffnet, Umweltproblemen auszuweichen.



Wolfram S.

am 14.11.2023 um 10:17

Viel wichtiger als Sachbeschädigungen zu begehen wäre es die Energie, Zeit und Geld in Lösungen für die Probleme im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu investieren.



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