Bundesweiter Aktionstag

„Alarmstufe Rot“: Regensburger Kliniken beteiligen sich an Protest

Regensburger Kliniken schließen sich dem Protest unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ an. Mit dem Aktionstag machen Kliniken in ganz Deutschland am Mittwoch auf ihre verheerende wirtschaftliche Lage aufmerksam.


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Das Universitätsklinikum Regensburg beteiligt sich ebenfalls am Aktionstag "Alarmstufe Rot - Krankenhäuser in Not". 

Von Redaktion idowa

Mit dem bundesweiten Aktionstag am 20. September 2023 unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ machen die Kliniken in Deutschland auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam. Auch Regensburger Kliniken wie das Universitätsklinikum Regensburg, das Caritas-Krankenhaus St. Josef sowie das Krankenhaus Barmherzige Brüder sind durch die inflationsbedingten Kostensteigerungen und eine fehlende Refinanzierung bedroht und schließen sich dem Protest an. Das teilten sie diese Woche in einer Pressemitteilung mit. Der Betrieb läuft während des Protests bei allen drei Kliniken aber ganz normal weiter.

Kundgebung in Berlin 

Die größte Kundgebung für den Aktionstag findet am Mittwoch in Berlin statt. Das Universitätsklinikum Regensburg ist zwar personell dort nicht vertreten, trotzdem solidarisieren sie sich mit dem Protest und möchten auf die Lage in den Kliniken aufmerksam machen. „Die Kostenfrage darf nicht auf dem Rücken der Patienten ausgetragen werden“, erklärt Professor Dr. Oliver Kölbl, der ärztliche Direktor des Universitätsklinikum Regensburg. „Wenn kleinere Kliniken aufgrund finanzieller Nöte schließen müssen und eine nicht unerhebliche Zahl von Patienten dann zusätzlich in den medizinischen Spitzenzentren versorgt werden muss, werden sich die Versorgungsengpässe massiv verschärfen.“

Das Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg ist zusätzlich zu der Solidarisierung auch auf der Kundgebung in Berlin personell vertreten. So wird ein Vertreter aus der Leitungsebene anwesend sein, sagt Dr. Sylvia Pemmerl, Geschäftsführung und Medizinisch-Ärztliche Direktorin des Caritas-Krankenhauses St. Josef. Außerdem werde jeder der Mitarbeiter ein Button tragen, der zeigen soll, dass sie hinter den Forderungen des Aktionstages stehen. Trotzdem wird es keinerlei Einschränkungen bei der Versorgung geben, betont Pemmerl. „Das Ziel des Protestes ist es ja, die Versorgungssicherheit zu stärken.“ Sie sieht die Reform für die Krankenhausfinanzierung als längst überfällig, habe aber große Sorgen bezüglich des Zeitraums, bis die Reform Wirkung zeigen kann. Die inflationsbedingten Mehrkosten und die Personaltarifsteigerungen müssten sofort ausgeglichen werden. „Viele Kliniken, die in der Versorgung der Menschen bis dato eine wichtige Rolle spielen, werden ansonsten von der Landkarte verschwinden.“, sagt die Geschäftsführerin des Krankenhauses St. Josef.

Deutliches Zeichen für die Patienten

Auch am Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg werden Textilaufkleber mit der Protest-Botschaft "Alarmstufe Rot – wir sind trotzdem für Sie da" an die Belegschaft verteilt. Entsprechend wird der Betrieb auch hier durch die die Protestaktion nicht beeinflusst und ist zu jedem Zeitpunkt gewährleistet, sagt Dr. Andreas Kestler, Geschäftsführer des Krankenhauses Barmherzige Brüder in Regensburg. „Durch das sichtbare Tragen dieses Aufklebers am Protesttag setzen unsere Mitarbeitenden ein deutliches Zeichen für ihren Einsatz für die Patienten trotz der finanziellen Lage“, erklärt Kestler. Außerdem sei das Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg bei der Kundgebung in Berlin mit drei Mitgliedern der Mitarbeitervertretung vor Ort.

Kestler sorgt sich ebenfalls um die Kliniken: „Durch die aktuelle wirtschaftliche Lage benötigen wir nun jedoch dauerhaft zusätzliche finanzielle Unterstützung.“ In der Krankenhausreform sieht er grundsätzlich als richtigen und wichtigen Schritt. Bis sich diese Reform aber auswirken kann, werde noch einige Zeit vergehen. „Damit wir uns auch während dieser Übergangsphase vollständig auf die optimale Behandlung unserer Patienten konzentrieren können, ist eine nachhaltige finanzielle Unterstützung der Krankenhäuser durch die Politik zwingend notwendig.“