Straubing

Wirbel um Straubinger "Looping": Einweihung vorerst geplatzt


Das Straubinger "Looping" sieht genauso aus das Berliner "Looping" (kleines Foto). (Foto: Ursula Sax/Susanne Raith)

Das Straubinger "Looping" sieht genauso aus das Berliner "Looping" (kleines Foto). (Foto: Ursula Sax/Susanne Raith)

Von Susanne Raith und Redaktion idowa

Die gelbe, dynamisch geschwungene Skulptur am Pulverturm wäre ein schönes Geschenk der Festwirte an die Stadt gewesen. Seit Oktober schlängelt sich das "Looping" unter dem Weg im Park hindurch, um dort als abschließender Kreis zu enden. Die offizielle Übergabe, terminiert auf 29. Oktober, ist nun vorerst geplatzt. Grund ist ein ähnlich aussehendes Objekt, das bereits seit 1992 das Messegelände in Berlin ziert.

Alles schien nach Plan zu laufen: Drei Jahre haben die Festwirte die Erlöse des jährlichen Volksfest-Sammelkruges gesammelt, um die Kultur der Stadt anzureichern. Der Jury lagen im Sommer Entwürfe von fünf Kunstwerken vor. Bürgermeister Hans Lohmeier, Erich Gruber, Vorsitzender der Gemeinschaft Bildender Kunst, Baudirektor Wolfgang Bach, Christine Heppler vom Kulturamt und Wirtesprecher Martin Lechner entschieden sich für das "Looping" des Künstlers Maximilian Haller aus Plattling. Sein zwölf Meter langes Objekt spiegele das Treiben am Festplatz wider. Seit Oktober steht seine "Volksfestschlange" eingezäunt im Rasen am Pulverturm.

In etlichen Kommentaren in diversen sozialen Netzwerken tauschten sich unsere Leser über dieses Kunstwerk aus. Viele bezeichneten es als "Schmarrn", "Gartenschlauch" oder als "vergessenes Erdkabel". Ebenfalls die Kosten in Höhe von 30.000 Euro stieß ihnen übel auf: "MIt diesem Geld hätte man Projekte fördern können, die den Leuten weitaus mehr bringt." Die Festwirte denken anders. Durch ihre Erlöse möchten sie die Stadt kulturell unterstützen. "Klar, könnten wir unsere Einnahmen an diverse Institutionen spenden. Doch das führe ins Bodenlose, weil die Straubinger am Ende gar nicht mehr wüssten, wen wir alles unterstützen", meint Festwirtesprecher Martin Lechner.


Vielmehr bedrückt die Festwirte die Tatsache, dass es sich beim "Looping" um ein mögliches Plagiat handeln könnte. In Berlin im Avus-Messegelände präsentiert sich seit 1992 eine verdrehte Spirale der Künstlerin Ursula Sax. Ihr Konstrukt schwingt sich ein wenig anders. Dennoch sind Name, Farbe und Material gleichwertig. "Das ist reiner Zufall. Ich wusste davon nichts", verteidigte sich Haller, nachdem idowa ihn darauf angesprochen hatte. Sofort suchte er Kontakt zu der Künstlerin. Bisher hat sie sich noch nicht gemeldet, wie Johannes Burgmayer vom Amt für Kultur am Montagmittag mitteilte.

Die Festwirte wollten der Stadt ihr Geschenk am MIttwoch offiziell übergeben. Doch die Einweihung rückte ins Ungewisse und weiterhin müssen die Bewohner sowie Besucher der Gäubodenstadt das Kunstwerk durch den Bauzaun bewundern. "Aus unserer Sicht müssen wir abwarten. Zunächst ist es eine Sache zwischen den beiden Künstlern", sagte Burgmayer. Erst dann entscheide die Stadt, was mit dem Kunstwerk passieren wird.

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Instagram knilch2ka)Auf der instagramseite von "knilch2k" sind wir auf das Berliner Looping gestoßen. (Screenshot:

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Das Straubinger "Looping" von Künstler Maximilian Haller. (Foto: Susanne Raith)

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Das Straubinger "Looping" von Künstler Maximilian Haller. (Foto: Susanne Raith)

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Homepage Ursula Saxa)Das Berliner "Looping" von Künstlerin Ursula Sax. (Screenshot: