Bairische Sprachwurzel 2018
Weltraum-Wissenschaftlerin erhält Preis
12. August 2018, 11:30 Uhr aktualisiert am 5. April 2023, 22:48 Uhr
Raumfahrtingenieurin und Missionsdirektorin Berti Brigitte Meisinger ist die Preisträgerin der Bairischen Sprachwurzel 2018. Sie erhielt die Auszeichnung bei einer Feierstunde im Straubinger Theater am Hagen aus den Händen von Sepp Obermeier vom Bund für Bairische Sprache. Die Wissenschaftlerin zeigte sich überwältigt und bedankte sich herzlich für die Ehre.
Grund für die Überreichung der Sprachwurzel ist, dass die Meisinger den Raketenstart des deutschen Astronauten Alexander Gerst und seiner Kollegen in einem Interview im besten Oberbairisch kommentierte.
Berti Meisinger betreue nun Alexander Gerst rund um die Uhr als "Mission Director" mit über 50 Mitarbeitern vom Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen aus sieben Monate lang und koordiniere die wissenschaftlichen Experimente im Auftrag von 15 beteiligten Nationen in enger Abstimmung mit der NASA, erklärt Sepp Obermeier.
Er freute sich: "Bairische O-Töne aus Weßling ins Weltall zu senden, mit dieser fast schon revolutionären "Mission Bavarian Language" als Tabubruch hat Berti Brigitte Meisinger das Preisvergabekriterium für die "Bairische Sprachwurzel" mehr als erfüllt." Als Motto der diesjährigen Sprachwurzel-Verleihung gelte also: "Houston, wir haben kein Bairisch-Problem.".
Auch Laudator, Professor Herbert Riepl, der eine Chemie-Professur der TU München in Straubing und Weihenstephan-Triesdorf inne hat, erklärte, dass es die Sprachwurzel-Auszeichnung für prominente Dialektsprecher brauche, weil Bairisch auszusterben drohe. Riepl bescheinigte der Raumfahrtingenieurin Meisinger als zweite Preisträgerin nach Papst emeritus Benedikt XVI. einen Draht nach oben, "a ganz bsondane Beziehung zum Himme". Berti Meisinger zeige, dass sich die Technik der Zukunft ihre Betriebssysteme neben Deutsch und Englisch durchaus auch auf Bairisch leisten könnte.