Straubinger Tagblatt
Tigers und FTSV fit für die Zukunft?
18. August 2011, 9:33 Uhr aktualisiert am 18. August 2011, 9:33 Uhr
Infrastrukturell und sportlich zum Saisonstart gut gerüstet
Straubing. (rem) Unter der sachkundigen Moderation von Tobias Welck von der Fachzeitung Eishockey News trafen sich am Mittwoch Markus Pannermayr (Oberbürgermeister der Stadt Straubing), Gaby Sennebogen (Geschäftsführerin der Straubing Tigers), Jason Dunham (Sportlicher Leiter der Tigers) sowie Heiko Koch (Geschäftsführer der Volleyballabteilung des FTSV Straubing) zum Redaktionsgespräch im Medienzelt auf der Ostbayernschau.
Für viel Unmut bei den Fans sorgte in den letzten Wochen der neue Kooperationsvertrag zwischen DEL und DEB, der weiterhin keinen Auf- und Abstieg zwischen DEL und Zweiter Liga vorsieht. Gaby Sennebogen betonte, dass innerhalb der DEL-Clubs nun durchaus ein breiter Konsens für eine Auf- und Abstiegsregelung vorhanden sei. Das faire Angebot der DEL, das Relegationsspiele vorsah, sei jedoch von den ESBG-Clubs abgelehnt worden. Oberbürgermeister Pannermayr gab zu Bedenken, dass es bei den nötigen Investitionen nach dem Aufstieg der Tigers 2006 durchaus geholfen habe, dass keine Gefahr eines sofortigen Wiederabstiegs bestand. Auf Dauer würden jedoch die Nachteile überwiegen. Zudem seien die weiteren Investitionen ins Stadion nicht von einem möglichen Abstieg in die zweite Liga abhängig.
Zweite Eisfläche kein Thema
Der Bau des neuen Eingangsbereichs ist für Sennebogen ein Meilenstein für die Tigers. Sponsorenaufkommen und Zuschauerschnitt böten nur noch wenig Wachstumspotential. Der Ausbau des VIP-Bereichs habe aber zum Beispiel in Iserlohn und Wolfsburg einen großen finanziellen Schub bewirkt. Das kürzlich stattgefundene Richtfest habe für einen regelrechten Boom beim Verkauf von VIP-Tickets gesorgt. Moderator Tobias Welck gab zu Bedenken, dass bei dadurch anvisierten 300000 bis 400000 Euro mehr pro Saison durchaus eine Mannschaft aufgestellt werden könnte, die im vorderen Drittel der Liga mitspielen könne.
Das "Public-Private-Partnership"-Modell, durch das nun der Bau des neuen Eingangsbereiches möglich wurde, habe, so Pannermayr, eine breite Mehrheit im Stadtrat gefunden. Die anstehende Sanierung der veralteten Kühlanlage habe nun Vorrang vor dem immer wieder geforderten Bau einer zweiten Eisfläche und wurde daher bereits in die mittelfristige Finanzplanung aufgenommen. Priorität für die Stadt hätten aber zunächst einmal die Schulsanierungen.
Die Tigers-Mannschaft selbst brauche die zweite Eisfläche nicht, so Sennebogen, sondern der EHC-Nachwuchs. Im Gesellschaftervertrag der DEL seien Geldstrafen für Clubs festgelegt, die keine ausreichende Nachwuchsarbeit betrieben. Daher habe die Tigers GmbH ein elementares Interesse an einer guten Nachwuchsarbeit des EHC. Angesprochen auf die neue Mannschaft, die er als sportlicher Leiter diesmal alleine zu verantworten hat, zeigte sich Dunham sehr zuversichtlich und entspannt. Er habe die neuen Spieler intensiv beobachtet und sich über sie umfassend informiert. Daher sei er sich sicher Charakterspieler geholt zu haben.
Schlagkräftiges FTSV-Team
Auch Heiko Koch vom FTSV Straubing sieht optimistisch in die neue Saison. Nach dem erfolgreichsten Jahr der Vereinsgeschichte mit 17 niederbayerischen oder bayerischen Meistertiteln und drei Aufstiegsmannschaften, wolle man nun mit der Damenmannschaft in der zweiten Liga im gesicherten Mittelfeld mitspielen. Man habe dafür mit Matthias Eichinger einen sehr erfahrenen Trainer geholt, suche aber derzeit noch nach neuen Spielerinnen, um das bereits schlagkräftige Team weiter zu verstärken. Besonders hob Koch die hervorragende Nachwuchsarbeit unter der Leitung von Wolfgang Schellinger hervor. Eine Entspannung der Hallensituation beim FTSV Straubing wird es allerdings erst bei der Fertigstellung der neuen Dreifachturnhalle geben.