Der Jahn-Gegner im Interview
Stefan Ortega: "Ich erwarte ein kampfbetontes Zweitligaspiel"
27. Juli 2017, 10:46 Uhr aktualisiert am 27. Juli 2017, 10:46 Uhr
Als Jahn Regensburg in der Relegation gegen den TSV 1860 München in die 2. Bundesliga aufgestiegen ist, stand bei den Löwen Stefan Ortega im Tor. Am Ende seiner drei Jahre in München erlebte der 24-Jährige den bitteren Abstieg mit dem Traditionsverein. Im Anschluss wechselte Ortega zu Arminia Bielefeld zurück, wo er vor seinem Engagement in München und auch schon in der Jugend gespielt hat. Am Samstag (15.30 Uhr) kommt es für Ortega zum Wiedersehen mit dem Jahn - am ersten Spieltag der neuen Zweitliga-Saison. Im idowa-Interview spricht Ortega über den Abstieg mit 1860 München, seine Rückkehr nach Bielefeld und schätzt den Gegner SSV Jahn ein.
Herr Ortega, rund acht Wochen liegen die Relegationsspiele zwischen dem TSV 1860 München und Jahn Regensburg zurück. Wie haben Sie das Duell in Erinnerung?
Stefan Ortega: Leider ist es schwer so ein Spiel zu verdauen. Ich muss gestehen, dass wir in den zwei Spielen die schlechtere Mannschaft waren und der Jahn verdient gewonnen hat.
Was gab am Ende den Ausschlag zu Gunsten des Jahn?
Ortega: Der Jahn hat sich sehr fokussiert präsentiert und man hat gemerkt, dass jeder Spieler in diesem Kader diese Chance wahrnehmen wollte. Noch dazu waren sie fußballerisch wirklich gut.
Wie schmerzhaft war der Abstieg mit den Löwen für Sie?
Ortega: Absteigen ist ein richtig fieses Gefühl und tat dementsprechend auch sehr weh. Mir tat es für die vielen Löwen-Fans und für die Mitarbeiter sehr leid .
Wie blicken Sie insgesamt auf die drei Jahre in München zurück?
Ortega: Ich hatte bei den Löwen drei sehr turbulente Jahre mit vielen guten und schlechten Erfahrungen. Es war nie einfach und die Erwartungshaltung war enorm. Natürlich ist der Abschied mit dem Abstieg nicht schön, aber ich persönlich habe mich in diesen drei Jahre extrem weiter entwickelt, ich bin als Persönlichkeit gereift. Außerdem habe ich in München meine Freundin kennengelernt und viele viele neue Freundschaften geschlossen.
Haben Sie die vergangenen Wochen noch verfolgt, was bei 1860 passiert ist mit dem Abstieg in die Regionalliga und der neu entfachten Euphorie bei den Fans?
Ortega: Natürlich verfolge ich weiterhin das Geschehen dort und es hat mich schockiert wie es direkt nach dem Abstieg gelaufen ist. Umso mehr hoffe und wünsche ich mir, dass die jetzt handelnden Personen dafür sorgen werden, dass der TSV sich in Ruhe gesund und erfolgreich aufstellen kann. Ich wünsche dem Verein viel Erfolg dafür.
Für Sie persönlich ging es zurück nach Bielefeld, zu dem Verein, für den Sie bereits in der Jugend gespielt haben. War es für Sie wieder nach Hause zu kommen?
Ortega: Es ist natürlich ein schönes Gefühl gewesen. Der Verein hat sich weiter entwickelt und trotzdem sind noch dieselben Leute auf der Geschäftsstelle oder im Betreuerstab wie damals. Ich habe noch viele Freunde in Bielefeld und die Nähe zu meiner Familie nach Kassel ist mir auch extrem wichtig.
Wie beurteilen Sie die Vorbereitung der Arminia? Ist die Mannschaft gut gerüstet für den Saisonstart?
Ortega: Unsere Vorbereitung verlief sehr gut und der Verein hat sich wirklich klug verstärkt. Man spürt innerhalb des Teams sofort diesen Spirit, der sich in den letzten Jahren nach und nach entwickelt hat. Ich glaube, dass wir mit diesem Trainerteam und der Mannschaft eine gute Runde spielen können. Das würde bedeuten, möglichst sorgenfrei mit möglichst hohem Abstand zu den Abstiegsrängen zu bleiben.
Zum Auftakt geht es am Samstag gegen Jahn Regensburg, den Sie aus der Relegation kennen. Wie schätzen Sie die Mannschaft ein?
Ortega: Nach dem Trainerwechsel in Regensburg kann man noch nicht ganz genau wissen, was die Regensburger vorhaben. Sie werden sicher ihre Qualitäten aus den Relegationsspielen wieder in die Waagschale werfen. Ich erwarte in jedem Fall ein kampfbetontes Zweitligaspiel. Wir wollen von Anfang an da sein, um vor unseren Fans in der SchücoArena gut in die Saison zu starten.