Vereinssteckbrief
Stefan Krieger ist Mitglied bei der Stenojugend Straubing
2. Oktober 2014, 17:02 Uhr aktualisiert am 2. Oktober 2014, 17:02 Uhr
Freistunde: Stefan, stell dich doch bitte kurz vor.
Stefan: Ich bin 14 Jahre alt, wohne in Leiblfing im Landkreis Straubing-Bogen und gehe in die neunte Klasse der Privaten Wirtschaftsschule Pindl in Straubing.
Seit wann bist du denn bei der Stenojugend?
Seit etwa einem Jahr bin ich dabei. Meine Mama ist schon lange Mitglied und auch mein Bruder. Sie haben mich dann mal mitgenommen und mir hat es sofort gefallen.
Stenografie ist ja eine Schnellschrift, die aus kurzen Zeichen besteht. Heute lernt man das nicht mehr in der Schule.
Kannst du noch richtig Stenoschreiben?
Nein, leider nicht. Der Verein heißt zwar noch so, aber mittlerweile geht es eher ums Schnellschreiben am Computer, also das Tastenschreiben.
Was gefällt dir daran so gut?
Ich treffe hier viele andere Leute, die unterschiedlich alt sind. Außerdem hilft mir der Verein auch für die Schule.
Wie meinst du das?
Ich habe in der Schule auch Tastenschreiben als Pflichtfach. Hier im Verein übe ich viel und werde dadurch besser und schneller.
Was wird beim Tastenschreiben dann genau bewertet?
Ich bekomme einen Text vorgelegt und den muss ich dann so schnell wie möglich und ohne Fehler am Computer abschreiben. Dazu sollte ich nicht auf die Tastatur schauen. Für den Test hat man entweder zehn Minuten oder 30 Minuten Zeit. Am Ende der Zeit werden alle Anschläge zusammengerechnet und die Fehler abgezogen.
Gibt es auch Turniere?
Es gibt Meisterschaften. Eine für Straubing und Umgebung, eine niederbayernweite, eine bayernweite, eine deutschlandweite und eine Weltmeisterschaft. Die Meisterschaften sind je einmal im Jahr.
Hast du schon mal was gewonnen?
Ich bin bei der letzten Stadtmeisterschaft Zweiter geworden. Das war echt schön, weil ich das erste Mal dabei war und gleich so gut war. Ich war sogar besser als mein großer Bruder. Das war ein tolles Gefühl. Denn das passiert ja nicht so oft.
Ist so ein Turnier eigentlich anstrengend?
Ja, etwas schon. Die Finger tun mir danach schon immer weh. Und 30 Minuten durchgehend konzentriert zu sein, schlaucht auch ganz schön.
Was ist eigentlich Stenografie?
"Steno" ist die Abkürzung für Stenografie. Damit ist eine Kurzschrift oder Schnellschrift gemeint, die aus Strichen und Formen besteht. Die Formen stehen dabei für die Worte. Stenografen können bis zu 480 Silben pro Minute aufschreiben. Zum Vergleich: Wer in normaler Schreibschrift schreibt, schafft etwa 30 bis 40 Silben. Die Stenografie stirbt aber wohl aus. Früher wurde Steno noch in der Schule gelehrt, heute gibt es stattdessen Kurse im Tastenschreiben. Diejenigen, die Steno noch beherrschen, sind in der Regel älter, nur wenigen junge Schreiber können die Schrift noch.
Die Stenojugend Straubing hat mittlerweile eigentlich weniger mit Stenografie zu tun, sondern eher mit EDV-Programmen und Textverarbeitung. Dass sie sich nicht umbenennen, liegt auch am Traditionsbewusstsein. Außerdem beherrschen noch einige aus dem Verein die klassische Steno-Schrift.