Gäubodenvolksfest

Sicherheit auf dem Festplatz: Das sollten Sie wissen


Der Volksfestauszug am Freitag leitet das diesjährige Gäubodenvolksfest ein. Auch in diesem Jahr dürfte die Polizei rund um den Festplatz wieder alle Hände voll zu tun haben.

Der Volksfestauszug am Freitag leitet das diesjährige Gäubodenvolksfest ein. Auch in diesem Jahr dürfte die Polizei rund um den Festplatz wieder alle Hände voll zu tun haben.

Von Patrick Beckerle und Redaktion idowa

In diesem Jahr kommen auf dem Gäubodenvolksfest zum ersten Mal Body-Cams zum Einsatz. Nicht die einzige Neuerung beim diesjährigen Sicherheitskonzept. Ein Überblick.

Das Gäubodenvolksfest versetzt ganz Straubing elf Tage lang in Ausnahmezustand. Auch für die Polizei ist das "Trumm vom Paradies" eine besondere Herausforderung. Das Sicherheitskonzept steht jedes Jahr erneut auf dem Prüfstand. In unserer Übersicht zeigen wir, worauf sich Besucher in diesem Jahr einstellen sollten, wo sie Hilfe finden und welche Gegenstände besser gleich zuhause bleiben.

Body-Cams: Quadratisch, praktisch, gut?

Sie sind die große Neuerung in diesem Jahr: Zum ersten Mal wird die Straubinger Polizei mit sogenannten "Body-Cams" unterwegs sein. Die kleinen Kameras sind deutlich an ihrer signalgelben Farbe zu erkennen und sollen dabei helfen, die Beamten vor Ort besser vor Übergriffen zu schützen. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass oft schon die Ankündigung, eine bedrohlich Situation zu filmen, als Abschreckung ausreicht.

Leuchtend gelb und mit dem Hinweis, dass sie "Audio" und "Video" aufzeichnen - so sehen die neuen Bodycams der Polizeibeamten aus.

Leuchtend gelb und mit dem Hinweis, dass sie "Audio" und "Video" aufzeichnen - so sehen die neuen Bodycams der Polizeibeamten aus.

Gleichzeitig erleichtern die Filmaufnahmen natürlich auch die polizeilichen Ermittlungen. Aufnahmen werden aber nur in Einzelfällen gemacht. Die Kamera zeichnet zwar auch im Stand-By-Modus auf, gespeichert werden die Aufnahmen aber nur, wenn der Beamte sie durch Knopfdruck aktiviert. Die Beamten der Polizei Straubing wurden dafür bereits im Vorfeld entsprechend geschult. Das Gäubodenvolksfest wird nun die erste große Bewährungsprobe für die Kameras. Die Body-Cams sollen sowohl am Festplatz als auch in der Innenstadt zum Einsatz kommen und dazu beitragen, kritische Situationen schon im Vorfeld zu entschärfen.

Videoüberwachung bleibt unverändert

Neben den neu eingeführten Body-Cams bleiben auch die bereits aus den Vorjahren bekannten Überwachungskameras ein Teil des Sicherheitskonzeptes. Insgesamt 15 Kameras werden an den Festtagen eingesetzt, um das Geschehen rund um das Gäubodenvolksfest im Auge zu behalten. Die Aufnahmen sollen der Polizei ermöglichen, sich anbahnende Straftaten frühzeitig zu erkennen und schnell zu reagieren. Auf dem Festgelände wird zwischen 19 und 1 Uhr gefilmt, in der Innenstadt von 22 bis 6 Uhr. Alle Orte der Videoüberwachung werden wieder mit Hinweisschildern versehen.

Erstmals Schließfächer am Festplatz

Eine weitere Neuerung: In diesem Jahr wird es auf dem Festplatz erstmals eigene Schließfächer für Volksfestbesucher geben. Die Fächer sollen am Busbahnhof beziehungsweise im Eingangsbereich der Ostbayernschau aufgebaut werden und es Besuchern ermöglichen, Gegenstände für die Dauer des Besuchs sicher zu verstauen.

Einlasskontrollen werden fortgeführt

Auch in diesem Jahr müssen sich Besucher des Volksfestes wieder darauf einstellen, am Eingang kontrolliert zu werden. Rucksäcke oder vergleichbare Taschen sind auf dem Festplatz zwar nicht grundsätzlich verboten, ihre Besitzer müssen allerdings damit rechnen, dass die Beamten am Einlass einen Blick hineinwerfen. Am besten: Rucksäcke und Taschen zuhause lassen oder in einem der neuen Schließfächer verstauen.

Sogenannte "Hirschfänger" werden in Verbindung mit der Tracht als Brauchtum toleriert. Alle anderen Arten von Messern haben auf dem Festplatz aber nichts verloren.

Sogenannte "Hirschfänger" werden in Verbindung mit der Tracht als Brauchtum toleriert. Alle anderen Arten von Messern haben auf dem Festplatz aber nichts verloren.

Hirschfänger erlaubt, Messer nicht

Die Diskussion um Messer macht auch vor dem Gäubodenvolksfest nicht Halt. Wir haben deswegen bei der Polizei nachgefragt, welche Messer am Festplatz erlaubt sind. Die klare Antwort: Lediglich sogenannte "Hirschfänger", also bayerische Trachtenmesser, werden in Verbindung mit der Tracht als Brauchtum toleriert. Bei allen anderen Messern herrscht auf dem Volksfest "Null-Toleranz".

Pfefferspray ist tabu

Ähnlich sieht es bei Pfefferspray aus: Laut Polizei sind "Gassprühdosen jeglicher Art mit schädlichem Inhalt" auf dem Festplatz verboten. Das gilt auch für ätzende oder färbende Substanzen.

Hunde müssen zuhause bleiben

Ein leidiges Thema: Immer wieder werden Volksfestbesucher erwischt, die auf dem Festgelände ihre Hunde dabei haben. Erlaubt ist das jedoch nicht. "Die Regelung dient sowohl dem Schutz der Besucher als auch der Tiere", so die Straubinger Ausstellungs und Veranstaltungs-GmbH. Warum das Volksfest für die Tiere ohnehin kein "Trumm vom Paradies" ist, haben wir im Gespräch mit einer Hundepsychologin beleuchtet.

Angsterfüllte Augen. Für Hunde sind der Lärm und die Menschenmassen auf dem Gäubodenvolksfest die Hölle.

Angsterfüllte Augen. Für Hunde sind der Lärm und die Menschenmassen auf dem Gäubodenvolksfest die Hölle.

Volksfestwache im Theater Am Hagen

Die Polizei wird auch in diesem Jahr wieder eine eigene Volksfestwache einrichten. Diese befindet sich im Theater Am Hagen uns ist ab 9 Uhr morgens bis zum Veranstaltungsende besetzt. Die Festwache soll auf dem Volksfestgelände als Anlaufpunkt dienen und ist über die Telefonnummer 09421/868-2340 zu erreichen. Selbstverständlich ist aber auch die Polizeiinspektion Straubing am Theresienplatz während des Volksfests rund um die Uhr besetzt. Bei Notfällen können sich die Besucher auch per 110 an den Notruf wenden, der eingegangene Meldungen unverzüglich weiter gibt.

Maßnahmen gegen das Verkehrschaos

Mit rund 1,4 Millionen Besuchern bedeutet das Gäubodenvolksfest für Straubing auch wieder eine enorme Verkehrsbelastung. Rund um den Festplatz stehen mehrere (kostenpflichtige) Groß-Parkplätze zur Verfügung. Bereits weit vor den Toren der Stadt weisen Schilder auf die beste Route zu den Parkplätzen hin. Autofahrer werden gebeten, diesen Hinweisen zu folgen. Sie sollten etwas Extra-Zeit für die Parkplatzsuche einplanen. "Wildparken" wird von der Polizei konsequent geahndet - besonders wenn Feuerwehranfahrtszonen oder Behindertenparkplätze davon betroffen sind. Sinnvoll ist es, das Auto nach Möglichkeit komplett stehen zu lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Die Stadt wird dafür wieder einen Shuttle-Bus anbieten, der Besucher im 20-Minuten-Takt vom Bahnhof zum Festgelände bringt. Der Bus fährt täglich von 10 bis 20 Uhr. Weitere Hinweise zur Anreise finden Sie hier: Gäubodenvolksfest - Anreise, Parken, Shuttleservice

Info:

Viele weitere Artikel und Informationen zum Gäubodenvolksfest finden Sie auf unserer Sonderseite und in unserem Volksfestblog.