Ein Gütermotorschiff ist in der Nacht auf Mittwoch an der Eisenbahnbrücke bei Bogen hängengeblieben. Das Steuerhaus wurde dabei komplett abgerissen - trotzdem fuhr der Schiffsführer danach noch weiter.

Laut Polizeibericht war das unter niederländischer Flagge fahrende Schiff gegen 23.30 Uhr gegen die Brücke gestoßen. Der Schiffsführer hatte zwar den Steuerstand abgesenkt, laut ersten Erkenntnissen aber vergessen, dass der gläserne Aufbau separat abgesenkt werden muss. Deshalb prallte er gegen den eisernen Querträger der Brücke. Bei dem Anstoß wurde das Steuerhaus des Schiffs komplett abgerissen und stürzte auf drei Autos, die im Heckbereich des Frachtschiffes abgestellt waren. Trotzdem fuhr der Schiffsführer noch weiter bis zum Straubinger Hafen, wo er den Schaden in Augenschein nahm. Den Unfall meldete er nicht, das geschah erst am Mittwochmorgen durch den Hafenmeister.

Die Eisenbahnbrücke wurde am Vormittag von Mitarbeitern der Bahn in Augenschein genommen. Es wurden zwar leichte Beschädigungen festgestellt, die aber keine Auswirkungen auf den Zugverkehr haben. Wie hoch der Schaden an der Brücke ausfällt, kann bislang noch nicht abgeschätzt werden. Der Sachschaden am Schiff und den Autos dürfte dagegen etwa 100.000 Euro betragen. Gegen den Schiffsführer wird nund wegen des Verdachts der Gefährdung des Bahn- und Schiffsverkehrs ermittelt.