Schwerpunkt-Aktion auf der B20

Polizei will Zahl der Verkehrstoten reduzieren


Ein Polizist hält bei einer Geschwindigkeitskontrolle Fahrzeuge an. (Symbolbild)

Ein Polizist hält bei einer Geschwindigkeitskontrolle Fahrzeuge an. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Mit einer Schwerpunkt-Aktion will das Polizeipräsidium Niederbayern die Zahl der bei Verkehrsunfällen Schwerverletzten und Getöteten auf der B20 reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, werden an der Bundesstraße in den Landkreisen Straubing-Bogen, Dingolfing-Landau und Rottal-Inn in den kommenden sechs Wochen verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.

Seit dem Jahr 2012 sind auf den niederbayerischen Bundesstraßen laut Angaben der Polizei 216 Personen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Mit 40 getöteten Verkehrsteilnehmern nimmt hierbei die B20 den traurigen Spitzenplatz ein.

Da überhöhte Geschwindigkeit auch hier eine der Hauptursachen für schwerwiegende Verkehrsunfälle ist, will die niederbayerische Polizei das Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer auf der Bundesstraße verbessern - mit einer groß angelegten Kontrollaktion.

"Wir führen in den kommenden sechs Wochen konzentriert und offensiv, aber auch absolut transparent Geschwindigkeitskontrollen auf der gesamten durch Niederbayern verlaufenden B20 durch", beschreibt Polizeioberrätin Inge Roith vom Polizeipräsidium Niederbayern die Hintergründe für die anstehenden Schwerpunktwochen. "Einer Studie zufolge wird erst durch wiederholte Phasen erhöhten Kontrolldrucks ein dauerhaft geschwindigkeitsreduzierender Effekt erreicht."

Die Polizei greift dabei auf alle zur Verfügung stehenden Mittel zurück: Es wird klassisch geblitzt, gelasert und mit dem Enforcement-Trailer überwacht. Rund 30 Messungen wollen die Einsatzkräfte der beteiligten Dienststellen ab Montag bis zum Ende der Aktionswochen am 27. November durchführen.

Begleitende Social-Media-Kampagne

Damit die Überwachungsmaßnahmen ihren vollen Effekt entfalten können, wird die Aktion auch medial offensiv begleitet. Das Social-Media-Team der Polizei Niederbayern wird regelmäßig per Twitter über aktuelle Blitzerstellen informieren. Darüber hinaus sind einige Beiträge geplant, um die verschiedenen Messgeräte und die Kollegen dahinter vorzustellen.

In einer weiteren Serie sollen Einsatz- und Rettungskräfte zu Wort kommen, die selbst bereits bei tödlichen Verkehrsunfällen im Einsatz waren und ganz persönlich über ihre Erfahrungen berichten. Wer nichts verpassen will, sollte die Kanäle der Polizei Niederbayern abonnieren und auf den #VisionZeroB20 achten.

"Vision Zero" als Idealziel

Unter "Vision Zero" versteht die Polizei das Ziel, die Verkehrsunfalltoten auf null zu reduzieren. Mit Statistiken und Zahlen analysiert die Polizei, wo und wieso Unfallschwerpunkte entstehen. Wenn diese Unfallstatistiken jährlich veröffentlicht werden und von Trends und Entwicklungen die Rede ist, gerät oftmals in Vergessenheit, dass sich hinter diesen Zahlen Menschen und Schicksale verbergen.

Denn stirbt ein Mensch im Straßenverkehr, sind einer Studie des Deutschen Verkehrssicherheitsrats zufolge im Schnitt weitere 113 Menschen unmittelbar davon betroffen - Angehörige, Freunde, Bekannte, Einsatz- und Rettungskräfte. Die Verarbeitung eines Unfalltods kann langwierig und kompliziert sein, auch für "Profis", die derartigen Szenarien von Berufs wegen vielleicht öfter ausgesetzt sind, und vermeintlich Unbeteiligte.

Traumatische Erlebnisse für viele Menschen verhindern

Natürlich dürfte dieses Ziel trotz allen Aufwands nicht zu erreichen sein - trotzdem sollen Personenschäden im Straßenverkehr bestmöglich vermieden werden. Straßenbau, Infrastruktur, Gesetze, Fahrzeugbau, individuelles Fahrverhalten und viele weitere Zahnrädchen greifen bei der Verkehrssicherheitsarbeit ineinander und tragen letztlich zur Entwicklung der Verkehrsunfalllage bei. Jeder einzelne Unfalltote und Schwerverletzte, der durch eine Verbesserung der genannten Aspekte verhindert werden kann, bewahrt 113 weitere Menschen vor einem traumatischen Erlebnis.

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