Straubinger Tagblatt
Meloches "dreckiges" Tor zum 2:1 in der Verlängerung sichert den Zusatzpunkt
3. Februar 2010, 8:30 Uhr aktualisiert am 3. Februar 2010, 8:30 Uhr
(wel) Wenn Trainer, wie Gäste-coach Uli Liebsch am Dienstagabend nach dem Spiel der Straubinger gegen Iserlohn, von "einem taktisch geprägten Spiel, in dem beide Teams defensiv gut stehen wollten", sprechen, dann bedeutet das für die Zuschauer zumeist nichts Gutes. Und so war es auch beim 2:1-Erfolg der Tigers nach Verlängerung über die Roosters.
Beide Teams boten eine Partie auf äußerst mäßigem Niveau mit kaum Höhepunkten. Und so fand Tigers-Trainer Jürgen Rumrich denn auch deutlichere Worte für das Geschehen auf dem Eis als sein Gegenüber. "Wir haben heute kein gutes Spiel abgeliefert. Man hat uns die Verunsicherung angemerkt, wir haben zu kompliziert und mit zu wenig Elan gespielt. Aber immerhin haben wir einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen. Am Ende ist es das, was zählt."
Köln-Pleite noch im Kopf
Ohne die verletzten Tremblay (Rückenprobleme) und Smith (Gehirnerschütterung) standen den Tigers gegen Iserlohn nur vier gelernte Verteidiger zur Verfügung, so dass die etatmäßigen Stürmer Maloney und Röthke in der Abwehr aushelfen mussten, wo mit Calvin Elfring zudem noch ein Spieler stand, der nach seiner erneuten Viruserkrankung in der Vorwoche immer noch deutlich geschwächt ist. Und so war der Rumpftruppe zumindest das Bemühen nicht abzusprechen. "Die bittere Niederlage in dem wichtigen Spiel gegen Köln saß einfach noch in den Köpfen der Spieler, das hat man gemerkt", so Rumrich.
Höhepunkte waren im ersten Drittel dementsprechend rar, meistens entstanden Torchancen aus den zahlreichen Fehlern beider Teams. Iserlohn war zunächst einmal auf Torsicherung bedacht, kam dann in der 4. Minute in Überzahl, und nur wenige Sekunden später schlug es auch schon hinter Mike Bales ein. Hancock tunnelte ihn mit einem Schuss aus der Halbdistanz. Danach gab es zunächst wenig Erwärmendes für die frierenden Zuschauer, ehe Iserlohns Ryan Ready bei Straubinger Überzahl ein Einsehen mit den Tigers hatte und sich die Scheibe neben dem eigenen Tor stibitzen ließ - Chad Bassen vollendete zum Ausgleich. Danach waren die Tigers zwar druckvoller, weitere Treffer fielen aber in den ersten 20 Minuten nicht mehr.
Besser wurde das Spiel auch im Mitteldrittel nicht. Einziges Highlight zunächst: Ein Check von Michael Baindl gegen Schiedsrichter Georg Jablukov. Dieser stand ausgerechnet neben dem Iserlohner Daniel Sparre, und als dieser sich wegduckte, traf es den Referee. Doch der zeigte Nehmerqualitäten und war sofort wieder auf den Beinen. Über den Rest des Mittelabschnitts könnte man am besten den Mantel des Schweigens ausbreiten. Straubing war zwar überlegen, konnte aber von zahlreichen Fehlern der Iserlohner Verteidiger nicht profitieren und vergab zudem wieder einige gute Einschussmöglichkeiten. Auf der Gegenseite parierte Bales bei zwei Kontern, als einmal Canzanello die Position verloren hatte und das andere Mal sich Elfring überlaufen ließ.
So ging es mit dem 1:1 auch ins Schlussdrittel. Es sollte nicht überraschen, dass die Partie auch im Schlussabschnitt kaum DEL-Niveau erreichte. Das Offensivspiel war fast durchweg auf Zufall ausgerichtet, Schüsse waren Mangelware. Und da auch die Gäste allzusehr auf Sicherheit eingestellt waren und nicht viel riskieren wollten, ging es mit dem 1:1 in die Verlängerung. Dort waren die Tigers dann die präsentere Mannschaft.
Aber der Siegtreffer war dann typisch für dieses Spiel: Einen Abpraller verwertete Meloche und nudelte den Puck halb mit dem Schläger und halb mit dem Körper irgendwie über die Linie. Der Zusatzpunkt für die Tigers ging aber in Ordnung, denn sie waren einfach die aktivere Mannschaft, während die vollzählig angetretenen Gäste insgesamt einen enttäuschenden Auftritt boten.