"Eins, zwei, tip. Eins, zwei, tip. Und den Rhythmus halten!" - Diese Worte dröhnen in den kommenden Wochen wieder in den Ohren vieler Neunt- und Zehntklässler, wenn sie einmal pro Woche im Tanzkurs Discofox, Walzer und Co. lernen. Bis Februar haben sie Zeit, bis sie beim Abschlussball ihren Eltern und Freunden ihr Können zeigen. Für viele Schüler aus der Region ist es schon am kommenden Wochenende soweit. Doch neben den richtigen Tanzschritten ist vor allem eines das Hauptgesprächsthema: das perfekte Outfit. Freistunde war mit Leoni Hiedl und Nicholas Müller im Modehaus Hafner. Die beiden sind Tanzpartner und zeigen die aktuelle Ballmode.

Oben knapp, unten knapp - das ist in diesem Winter der Trend für Abschlussballkleider. Vereinzelt sind auch lange Kleider zu sehen. Wer sich nicht entscheiden kann, ob kurz oder lang, kann zu Vokuhila-Kleidern greifen. Diese Rockvariante - vorne kurz, hinten lang - besticht durch raffinierten Schnitt und Eleganz. Claudia Hennig vom Modehaus Hafner rät dabei vor allem zu knalligen Farben wie Pink oder Petroltönen, aber auch Nude oder Beige seien viel in den Regalen zu finden. "Das klassische Schwarz bleibt natürlich immer beliebt. Die Stoffe der Kleider sind in diesem Jahr fließend, zum Teil mit viel Glitzer und Pailetten. Andere bleiben gemäßigter und zurückhaltender", so die Geschäftsführerin. Beim Stöbern durch die Regale hat Leoni schnell ihren Favoriten gefunden: ein grünes trägerloses Vokuhila-Kleid. "Es ist noch nicht ganz mein Traumkleid, aber es kommt schon nahe ran." Bei ihrem Kleid möchte die 15-Jährige auf jeden Fall zu Farbe greifen. "Ein schwarzes Kleid will ich auf keinem Fall. Das ist zwar sehr elegant und macht auch älter, aber ich bin noch so jung und das finde ich auch gut. Ich will an meinem Abschlussball noch etwas Mädchen sein."

Der Anzug muss gut sitzen

Während sich Leoni durch alle Kleider im zweiten Obergeschoss probiert, stellt sich Nicholas ein Stockwerk tiefer dem prüfenden Blick von Siegfried Knies. Der Modeberater weiß, auf was es bei der Wahl des richtigen Anzugs ankommt: "Die moderneren Anzüge sind im Vergleich zu den klassischen enger und kürzer geschnitten. Bei der Farbwahl muss man immer auf den Typ achten. Für Nicholas finde ich einen anthrazitfarbenen Ton gut, der etwas ins Braune geht. Das passt gut zum Hauttyp und zu den Haaren." Bei der Passform müsse man darauf achten, dass das Sakko von den Schultern nach unten eine gerade Linie bildet. Auf keinen Fall dürfen die Oberarme vorstehen. Die taillierte Jacke darf auch offen getragen hinten nicht wegstehen, sondern soll glatt runterfallen. "Schließlich trägt man ein Sakko zu 80 Prozent offen", weiß Knies. Die richtige Länge habe die Jacke, wenn sie zwei Drittel des Gesäßes bedeckt, auf keinen Fall kürzer. Die Ärmel sollten übrigens bei diesem Schnitt bis zur Handgelenkwurzel reichen, so dass das Hemd noch zu sehen ist. Genauso wie das Sakko ist auch die Hose enger geschnitten. Zu einem solchen Anzug passen laut Siegfried Knies schmalere Krawatten.

Eine Sache sollte Nicholas als männlicher Begleiter beim Anzugkauf aber bedenken: "Es ist toll, wenn der Herr auch farblich zur Dame passt", findet Claudia Hennig. Das könne mit dem Hemd oder mit der Krawatte sein.

Doch bevor sich Leoni und Nicholas für ihr Balloutfit entscheiden, müssen sie erst noch ein paar Tanzstunden nehmen. "Da ist mir Leo schon einiges voraus. Sie tanzt schon sehr gut. Ich kann nur ganz wenig", sagt Nicholas schmunzelnd. Was es mit "Eins, zwei, tip" dann aber auf sich hat, werden sie heute Nachmittag sehen. Dann haben die beiden Freunde nämlich ihre erste gemeinsame Tanzstunde.