Drei Entenküken sind durch die Schlitze eines Gullydeckels vor dem Herzogschloss in Straubing gefallen. Das konnten zwei beherzte Abiturienten und ein Autofahrer nicht mitansehen: Sie entfernten den Abflussdeckel und retteten die drei verängstigten Küken.

Kurz nach 18 Uhr: Die Straubinger in den Autos an der Kreuzung beim Herzogschloss und der Schlossbrücke freuen sich auf das verlängerte Pfingstwochenende. Doch obwohl die Ampel auf grün schaltet, geht nichts voran: Tobias Gänger, Alexander Baumann und Selina Engl, Abiturienten der FOS/BOS Straubing, sind, in türkiser Latzhose auf die Straße gerannt und haben sich vor die Autos gestellt. "Da ist eine Entenfamilie herumgewatschelt", sagt Tobias. Er und seine Freunde scheuchen die Entenmutter und ihre Küken zunächst von der Straße auf die Grünfläche zwischen Schlossplatz und Stadtgraben. Doch die Enten lassen sich nicht beirren: Sie wollen zur Donau.

Ampel auf rot, wieder auf grün - nichts geht. Die Entenmutter und ihr flauschiger Anhang probieren's noch einmal. Mutter Ente ist als erste drüben, es folgt Küken auf Küken - doch drei der kleinen Enten fallen durch die Schlitze des Gullydeckels am Straßenrand. Sofort laufen Tobias, Alexander und Selina zum Gullydeckel, um die Küken zu befreien. Doch der Deckel lässt sich nicht öffnen! Erst zusammen mit dem Autofahrer des ersten Wagens an der Ampel schaffen sie es, den Deckel herauszuziehen. Eins, zwei Küken erreichen sie mit dem Arm, das dritte ist zu weit unten. Erst der hilfsbereite Autofahrer bekommt das dritte Küken zu fassen und bringt es sicher nach oben. Die Autofahrer an der Kreuzung verfolgen die Rettungsaktion gespannt und ohne zu hupen, obwohl sie warten müssen. Als das letzte Küken wieder zur Gruppe aufgeschlossen hat, finden Mutter Ente und ihre Küken zur Donau und lassen sich erst mal treiben - vielleicht zum Donaustrand.