Landkreis Regensburg
Jetzt fehlt nur noch das passende Weibchen
20. Februar 2013, 7:14 Uhr aktualisiert am 20. Februar 2013, 7:14 Uhr
Noch ist Tiger Claudius in Nürnberg untergebracht, aber in einigen Wochen wird er wieder in seine alte Heimat zurückgeholt. Im Tiergarten wird gerade alles für seine Rückkehr vorbereitet, die Umbauarbeiten für die neue Tigeranlage sind in vollem Gange. Im Juni wird offiziell Eröffnung gefeiert - jetzt fehlt nur noch das passende Weibchen für Claudius. Unterdessen beschäftigt der Tod von Löwe Simba die Mitarbeiter: "Ein Löwe ist eine Persönlichkeit und hinterlässt eine Lücke. Er fehlt uns sehr", sagt Zoodirektor Wolfgang Peter. Auch Löwin Agnes trauert um ihren Partner.
Nicht nur Tiger Claudius wird sich freuen, wenn er wieder nach Straubing zurückkehren kann. Auch Wolfgang Peter ist froh, wenn die Umbaumaßnahmen abgeschlossen sind und das neue Zuhause für den Sibirischen Tiger fertig ist. Er weiß, dass die Geduld der Besucher aufgrund von Baulärm und -schmutz im vergangenen Jahr bisweilen auf die Probe gestellt worden ist und bittet deshalb um Entschuldigung. Auch die Mitarbeiter waren besonders gefordert. Aber er ist überzeugt, dass sich das Durchhalten gelohnt hat: "Die neue Anlage wird wunderschön."
Genügend Platz für Tiger-Nachwuchs
Das Gehege ist nun drei Mal so groß wie davor, es gibt einen Schwimmteich, einen Wasserlauf, eine Versteckhöhle, zwei Besucherpavillons und vieles mehr. Jetzt muss nur noch genügend Gras auf der Anlage wachsen, dann kann Claudius es sich in seinem neuen Zuhause einrichten. Peter hofft, dass bald auch ein passendes Weibchen für Claudius gefunden wird - wann es so weit sein wird, steht allerdings noch nicht fest. Das Tigerweibchen wird im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP ausgewählt. Genügend Platz für Tiger-Nachwuchs gäbe es jedenfalls in der Anlage.
Doch nicht nur die Tigeranlage erstrahlt heuer in neuem Glanz, auch die Eselanlage nebenan wird hergerichtet, die im Zuge der Bauarbeiten für die Tigeranlage arg in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Voraussichtlich im Spätsommer können die Esel in ihr Zuhause zurückkehren. Und auch die Erdmännchen dürfen sich auf eine neu gestaltete Anlage freuen.
Neben all diesen erfreulichen Neuigkeiten stehen die Mitarbeiter des Tiergartens in diesen Tagen noch unter dem Eindruck des Todes von Löwe Simba, der im Alter von sechs Jahren nach Straubing gekommen war und seitdem Seite an Seite mit Löwin Agnes im Tiergarten gelebt hat. Er musste, wie berichtet, am Montag vor einer Woche nach zwei Schlaganfällen und einer aussichtslosen Prognose eingeschläfert werden. Mit 21 Jahren sei er im Tiergarten älter geworden, als ein Löwe in freier Wildbahn jemals werden könne, betont Peter.
Agnes bekommt keinen neuen Partner
Der Zoodirektor rechnet damit, dass auch Löwin Agnes nicht mehr lange leben wird. "Sie ist eine hochbetagte Seniorin, eine uralte Oma", beschreibt Peter. Der Tod von Simba gehe Agnes sehr nahe: "Sie sucht ihn, ist fressunlustig, man merkt einfach, dass ihr der Partner fehlt."
Wie es in Zukunft mit den Löwen weitergeht, ist noch offen. "Viele Besucher wünschen sich, dass wieder ein neues Löwenpärchen kommt", sagt Peter. Vorerst wird es aber keinen neuen Löwen in Straubing geben. Agnes dürfe in Ruhe ihren Lebensabend genießen.