SSV Jahn Regensburg

Jahn will "Löwen" "auf Augenhöhe" stellen


Jahn und "Löwen" trennen sich leistungsgerecht 1:1-unentschieden. (Foto: dpa)

Jahn und "Löwen" trennen sich leistungsgerecht 1:1-unentschieden. (Foto: dpa)

Ein Eigentor und ein verschossener Elfmeter - einfach unglücklich, wie der SSV Jahn Regensburg im August mit dem bayerischen Derby beim TSV 1860 München in die Zweitliga-Saison startete.

Das 0:1 vor 45 000 Zuschauern ist in der Oberpfalz noch nicht vergessen, wenn es im bereits restlos ausverkauften Stadion an der Prüfeninger Straße am Sonntag zum Rückrunden-Duell mit dem deutschen Meister von 1966 kommt.

"Mehr als 12 500 Zuschauer, ein Gegner mit großer Tradition sowie einem großen Namen - wir freuen uns auf diese Begegnung bei Großkampfstimmung", meint Jahn-Trainer Franz Gerber, der sich diesmal mit Sicherheit nicht über ein Eigentor von Philipp Ziereis wird ärgern müssen, weil dieser verletzt ist. Ob Abdenour Amachaibou, wie in München, im Notfall wieder zum Elfmeter-Duell mit 1860-Torwart Gabor Kiraly antreten würde? "Ich weiß es nicht, wir haben noch keinen Schützen", meint Gerber mit einem schelmischen Grinsen.

Das vergeht dem SSV-Coach allerdings schnell, denkt er daran, dass nicht nur die Verteidiger Ziereis und Christian Rahn - etatmäßiger SSV-Elfmeterschütze weiterhin ausfallen, sondern auch die zentralen Mittelfeldspieler Oliver Hein und Thomas Kurz ebenso verletzt passen müssen wie Offensiv-As Marco Djuricin. Dass Gerber auch noch auf den rotgesperrten Innenverteidiger Wilson Kamavuaka verzichten muss, passt wie die Faust aufs Jahn-Auge.

"Wahnsinn, sechs Stammspieler - das kann keine Mannschaft verkraften, wir fahren schon auf der Felge", schüttelt Gerber den Kopf, den er und seine Mannschaft allerdings nicht in den Sand stecken wollen. "Jammern hilft gar nichts. Wir brauchen Punkte im Abstiegskampf, die Sechziger, um oben dranzubleiben. Daher erwarte ich von meiner Elf einen Auftritt mit Herz und eine intensiv geführte Auseinandersetzung auf Augenhöhe mit einem offenen Schlagabtausch", sagt der 59jährige dem TSV 1860 einen erbitterten Kampf an.

Dass dabei nicht Ex-"Löwe" Michael Hofmann, sondern Youngster Patrick Wiegers im Jahn-Tor stehen wird, ist beschlossene Sache. "Vielleicht erwischt er wieder so einen Glanztag wie gegen Dresden", hofft Gerber, der sich trotzdem im Defensivbereich die größten Sorgen macht. Grund: Da Mario Neunaber zu Kapitän André Laurito in die Innenverteidgung rücken muss, damit wenigstens drei gelernte Abwehrspieler in der Jahn-Viererkette stehen, fehlt neben Jonatan Kotzke ein zweiter Sechser. "Da müssen wir uns noch einen basteln", will Gerber diesbezüglich mit seiner Entscheidung nicht zu früh rausrücken.

Vieles spricht allerdings für Patrick Haag, während Denis-Danso Weidlich und Ramon Machado für die Außen als erste Wahl gehandelt werden, denn "Julian Wießmeier ist längst nicht mehr so frisch wie noch zu Saisonbeginn und Jim-Patrick Müller leidet an einer Oberschenkel-Muskelverhärtung", weswegen er am Donnerstag noch nicht wieder trainieren durfte.

Dass die Rot-Sperre von Benjamin Lauth (siehe Artikel unten) "kein Nachteil" für die Oberpfälzer ist, weiß auch Gerber, der sich allerdings keinen Illusionen hingibt, die "Löwen", die unter ihrem neuen Trainer Alexander Schmidt noch ungeschlagen sind, könnten diesen Ausfall nicht kompensieren.

SSV Jahn Regensburg: Wiegers - Altinay, Laurito, Neunaber, Nachreiner - Kotzke, Haag - Weidlich, Amachaibou, Machado - Sembolo.

TSV 1860 München: Kiraly - Woijtkowiak, Bülow, Schindler, Feick - Wannenwetsch, Bierofka - Stoppelkamp, Halfar - Wood, Ziereis. -pp-