Regensburg

Jahn-Kapitän Grüttner: "Müssen noch mutiger auftreten"


Marco Grüttner führt den SSV Jahn Regensburg in dieser Saison als Kapitän aufs Feld.

Marco Grüttner führt den SSV Jahn Regensburg in dieser Saison als Kapitän aufs Feld.

Aufsteiger Jahn Regensburg ist mit einer Niederlage in die 2. Bundesliga gestartet. Bei Arminia Bielefeld verlor das Team von Trainer Achim Beierlorzer durch einen Gegentreffer kurz vor Schluss mit 1:2. Vor der Partie wurde Stürmer Marco Grüttner vom Coach zum neuen Kapitän des Jahn bestimmt. Im Interview mit unserer Zeitung spricht Grüttner über den Saisonauftakt, das Kapitänsamt und blickt auf das erste Heimspiel am Sonntag gegen den 1. FC Nürnberg voraus.

Herr Grüttner, wie blicken Sie auf die Niederlage in Bielefeld zurück?
Marco Grüttner: Aus meiner Sicht haben wir durch das Gegentor in letzter Minute sehr unglücklich verloren. Ich denke auch, dass wir uns einen Punkt verdient gehabt hätten. Trotzdem haben wir ein ordentliches Spiel gemacht. Jetzt gilt es, das Ergebnis schnell abzuhaken und nach vorne zu blicken.

Stimmt die Leistung trotz des Ergebnisses zuversichtlich für die nächsten Aufgaben?
Grüttner: Auf alle Fälle. Wir haben gesehen, dass wir in dieser Liga mithalten können. Auswärts in Bielefeld, die aus meiner Sicht eine gute Mannschaft haben, das war schon auch eine Standortbestimmung für uns. Ich denke, dass wir angekommen sind in der 2. Liga und wir haben gesehen, dass wir mit unserer Art Fußball zu spielen auch in dieser Liga bestehen können. Das stimmt mich positiv.

Was muss die Mannschaft noch lernen, damit ein Spiel wie am Samstag eben nicht verloren geht?
Grüttner: Wir müssen noch mutiger auftreten. In den ersten 20 bis 25 Minuten haben wir uns erst einmal ein bisschen reingetastet in die Partie. Danach sind wir dann gut reingekommen und haben auch zu unserem Spiel gefunden. Wir sind auf einem ganz guten Weg, müssen aber, wie gesagt, noch mutiger werden und den Respekt vor dem Gegner schneller ablegen.

Sie selbst hatten noch zwei gute Möglichkeiten. Zunächst kurz vor der Pause, als Sie alleine vor Stefan Ortega vergaben und in der 2. Halbzeit mit ihrem Kopfball an die Latte. Wie ärgerlich ist das für Sie?
Grüttner: Gerade als Stürmer ärgert mich das natürlich schon. Vor allem die erste Chance, weil wir mit einer Führung in die Halbzeit gegangen wären, wenn ich den Ball reingemacht hätte. Dass dann der Kopfball an die Latte geht und nicht rein, hat irgendwo zum Spiel gepasst. Der Ball wollte einfach nicht rein. Aber wichtig und positiv ist aus meiner Sicht, dass wir uns überhaupt einige gute Chancen erarbeitet und nicht nur verteidigt haben.

Können Sie die Stimmung in der Mannschaft nach dem Abpfiff beschreiben?
Grüttner: Nach dem Spiel haben wir uns natürlich schon geärgert. Ein Unentschieden in Bielefeld wäre für uns ein guter Start in die Saison gewesen. Wir haben uns aber auch schnell gesagt, dass es nichts bringt, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir werden die Partie aufarbeiten, versuchen unsere Fehler abzustellen und uns auf die nächsten Aufgaben fokussieren.

"Wir wollen die Continental Arena gemeinsam mit unseren Fans zu einer Festung machen."

Die nächste Aufgabe am kommenden Sonntag heißt 1. FC Nürnberg. Wir groß ist die Vorfreude auf das erste Heimspiel, zumal es ein Derby vor ausverkauftem Haus sein wird?
Grüttner: Wir freuen uns sehr darauf. Aber nicht nur auf dieses Spiel, sondern auf die gesamte Saison. Das sind alles Highlightspiele für uns. Mit der Leistung in der vergangenen Saison hat es sich die Mannschaft auch verdient, jetzt vor ausverkauftem Haus zu starten. Dass gleich ein Derby ansteht, ist eine schöne Sache. Jetzt wollen wir versuchen, gemeinsam mit unseren Fans die Continental Arena zu einer Festung zu machen.

Nürnberg ist mit dem 3:0-Sieg gegen Kaiserslautern überzeugend in die Saison gestartet. Wie schätzen Sie den Club ein?
Grüttner: Ich habe das Spiel gesehen. Nürnberg hat gut nach vorne gespielt und die Tore in den richtigen Momenten gemacht. Für Kaiserslautern war es schwierig, da dagegenzuhalten. Uns erwartet ein richtig starker Gegner und wir müssen alles raushauen.

Was wird speziell wichtig sein, um gegen Nürnberg zu bestehen?
Grüttner: Dass wir mutig spielen, Nürnberg mit unserer Spielweise beschäftigen und vielleicht auch ein bisschen überraschen. Wir müssen versuchen, dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken.

Sie wurden vor dem Bielefeld-Spiel von Trainer Achim Beierlorzer zum Kapitän ernannt. Was bedeutet Ihnen das?
Grüttner: Das ist eine große Ehre und ich habe mich sehr darüber gefreut. Das zeigt, dass man anerkannt ist. Dass ich das Vertrauen von der Mannschaft und vom Trainer bekommen habe, macht mich stolz. Ich werde weiterhin immer alles geben, vorangehen und versuchen, die Mannschaft mitzureißen.

Ändert sich für Sie durch die Binde etwas?
Grüttner: Nein, eigentlich gar nicht. Wir haben in der Mannschaft eine klare Hierarchie, in der die Verantwortung auf viele Schultern verteilt ist. Wir haben eine sehr intakte Mannschaft, in der es nicht wichtig ist, wer die Binde am Arm trägt. Und meine Spielweise wird sich dadurch ohnehin nicht verändern.

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