SSV Jahn Regensburg

Jahn besteht "Charaktertest" und holt einen Punkt bei Spitzenreiter Bielefeld


Arimina Bielefeld (hier Fabian Klos) machte gegen den SSV Jahn Regensburg um Sebastian Nachreiner den Aufstieg in die Zweite Bundesliga perfekt. (Foto: Oliver Krato/dpa)

Arimina Bielefeld (hier Fabian Klos) machte gegen den SSV Jahn Regensburg um Sebastian Nachreiner den Aufstieg in die Zweite Bundesliga perfekt. (Foto: Oliver Krato/dpa)

Von Fabian Roßmann und Redaktion idowa

Trainer Christian Brand hat das letzte Auswärtsspiel seines SSV Jahn Regensburg bei Arminia Bielefeld zum "Charaktertest" ausgerufen. Und seine Mannschaft hat ihn bestanden. Die Domstädter präsentierten sich angemessen bei den Ostwestfalen und verlangten den Bielefeldern alles ab. Nach einer verrückten Schlussphase entführten die Regensburger durch ein 2:2-Unentschieden einen Punkt. 25.000 Zuschauer waren auf die Bielefelder Alm gekommen, um dabei zu sein, wenn die Arminia den Aufstieg in die Zweite Bundesliga perfekt macht. Das ist ihnen trotz des Remis gelungen.

Der Jahn ging die Partie aus einer defensiven Grundordnung heraus an. In der Verteidigung vor Dominik Bergdorf, der den verletzten Richard Strebinger vertrat, waren mit Gino Windmüller, Sebastian Nachreiner und Grégory Lorenzi drei Innenverteidiger aufgeboten. Auf den Außen agierten Oliver Hein rechts und Marcel Hofrath links. Im zentralen Mittelfeld spielten mit Kapitän Markus Palionis und Thomas Kurz zwei weitere defensiv ausgerichtete Akteure. Das Mittelfeld wurde durch Marvin Knoll vervollständigt. In der Offensive waren lediglich Uwe Hesse und Marco Königs aufgeboten.

Entsprechend der Aufstellung präsentierte sich der Jahn auch, konzentrierte sich zunächst auf das Verteidigen. Offensivaktionen der Rot-Weißen waren ein seltenes Vergnügen. Die einzig richtig gute Torchance hatte Gino Windmüller in der 25. Minute, als ein Kopfball des Innenverteidigers erst auf der Torlinie geklärt werden konnte. Auf der anderen Seite ging der Plan von Brand auf und man machte dem Tabellenführer das Leben schwer und unangenehm. So hatte auch das Team von Norbert Meier kaum Tormögllichkeiten. In der 28. Minute zeigten sie dann aber ihre individuelle Klasse. Christian Müller zog am Strafraumeck ab und Dominik Bergdorf konnte den Ball nur zur Seite abwehren. Dort stand Fabian Klos goldrichtig und brachte die Arminen mit seinem 23. Saisontreffer in Führung.

Lesen Sie auch: Oliver Hein im Interview: "Es zählt nur der sofortige Wiederaufstieg"
Insgesamt wurde aber der Unterschied schon deutlich zwischen dem Team, das nächste zurück in der Zweiten Bundesliga sein wird und der Mannschaft, die als Absteiger in die Regionalliga feststeht. Die Ostwestfalen kamen somit auch im zweiten Durchgang nicht wirklich unter Druck, dem Jahn fehlten lange schlichtweg die Mittel, um für Gefahr zu sorgen. Doch der Favorit schaltete in der Folge auch einen Gang zurück und wie aus heiterem Himmel kam der Jahn zum Ausgleich. Thomas Kurz schickte Marco Königs und der grätschte den Ball an Alexander Schwolow vorbei ins Bielefelder Tor (77.).

Doch damit nicht genug. Nur drei Minuten später der nächste Treffer für die Oberpfälzer. Nach einem Eckball von Kolja Pusch kam Andreas Güntner an den Ball, zog aus rund 20 Metern einfach mal ab. Der Ball wurde von einem Bielefelder Fuß noch abgefälscht und ins Tor abgelenkt. Eine Zeigerumdrehung später sah Thomas Kurz nach einem völlig unnötigen Foul auf Höhe der Mittellinie die gelb-rote Karte. Damit war die Schlussoffensive der Arminen und eine verrückte Schlussphase eingeleitet. Der Tabellenführer warf nun alles nach vorne.

In der 83. Minute zeigte Schiedsrichter Harm Osmers dann wegen Handspiels auf den Elfmeterpunkt der Regensburger. Die Jahn-Spieler protestierten heftig und nach Rücksprache mit seinem Assistenten nahm der Unparteiische seine Entscheidung auch wieder zurück. Es war die Hand eines Bielefelder Spielers, die am Ball war.

Doch drei Minuten nach dieser Szene war es dann soweit. Eckball Bielefeld und der eingewechselte Pascal Testroet kommt völlig frei zum Kopfball und versenkt das runde Leder im Tor. Dem Treffer war auch ein Torwartfehler von Dominik Bergdorf vorausgegangen, der aus seinem Tor rausgekommen war, den Ball nicht bekam und das Tor somit völlig leer war. Am Ende blieb es bei dem 2:2-Unentschieden. Ein Ergebnis mit dem sicher beide leben können. Bielefeld ist dadurch aufgestiegen und der Jahn hat sich noch einmal mehr als teuer verkauft.

So spielte der SSV Jahn: Bergdorf - Windmüller, Nachreiner, Lorenzi - Palionis, Kurz - Hein, Knoll, Hofrath - Hesse, Königs