Nach recht stabilen Corona-Werten in Straubing in den Tagen zuvor ist der Inzidenzwert am Donnerstag laut Robert Koch-Institut (RKI) deutlich gestiegen. Wie zwischenzeitlich bestätigt wurde haben die Inzidenzwerte am Freitag die 100er-Marke überschritten. Damit gelten für Straubing, wie auch für andere Städte in Ostbayern, wieder strengere Corona-Regeln.

Konkret heißt die Überschreitung der 100er-Inzidenz etwa für Straubing:

• nächtliche Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr (mit den bereits bekannten Ausnahmetatbeständen)
• Reduzierung der privaten Kontakte auf einen Haushalt plus maximal eine weitere Person (ausgenommen sind Kinder aus diesen Haushalten bis 14 Jahren). Die Kontaktbeschränkungen gelten auch für die Ausübung von Sport.
• Schließung des Einzelhandels (mit Ausnahme der Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel).
• Abhol- und Lieferservices ("Click&Collect") sind weiterhin möglich.
• Freizeiteinrichtungen wie der Tiergarten dürfen nicht öffnen.
• Keine Präsenzveranstaltungen der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie im Instrumental- und Gesangsunterricht.
• Schließung der Einrichtungen zur Kindertagesbetreuung. Notbetreuungen sind weiterhin möglich.

Änderungen der Regelungen sind nach derzeitigem Stand wieder möglich, wenn der Inzidenzwert von 100 an drei aufeinanderfolgenden Tagen unterschritten wird.

Öffentliches Leben wieder stillgelegt

Die privaten Kontakte müssen auf einen Haushalt plus maximal eine weitere Person (ausgenommen sind Kinder aus diesen Haushalten bis 14 Jahren) reduziert werden. Die Kontaktbeschränkungen gelten auch für sportliche Aktivitäten.

Einzelhändler müssen schließen, ausgenommen sind davon Geschäfte des täglichen Bedarfs wie etwa Lebensmittel. Offen bleiben dürfen unter anderem auch Blumenfachgeschäfte, Gartenmärkte, Gärtnereien, Baumärkte und Buchhandlungen. Abhol- und Lieferservices ("Click & Collect") sind weiterhin möglich.

In der Konsequenz blieb es an den Schulen Straubings beim Distanzunterricht von zu Hause aus. Die Regelung zum Distanzunterricht gilt für alle Jahrgangsstufen mit Ausnahmen der Abschlussklassen. Für den Schulbetrieb trifft die Kreisverwaltungsbehörde bis auf Weiteres jeweils am Freitag eine amtliche Feststellung der Inzidenz, aus der sich die für die jeweils folgende Woche geltenden Regeln für Schulen ableiten.

Bei den Gewerbetreibenden in Straubing ist der Frust über den bayerischen "Flickenteppich" bei den Öffnungen und das Hin und Her zwischen Auf- und Zusperren im Wochentakt inzwischen groß. "Einen Riesenrückschritt und einen Faustschlag ins Gesicht", erklärt Johannes Zeindlmeier, Sprecher der Werbegemeinschaft Straubing. Es geht auch darum, dass Mitarbeiter aus der Kurzarbeit geholt worden sind, die sich sehr gefreut haben, wieder arbeiten zu dürfen. "Nach drei Tagen kann man die wieder heimschicken. Da muss man sich einmal überlegen, was in den Köpfen der Leute vorgeht", erklärt Zeindlmeier.

Auch in Passau ist die 100er-Marke bereits wieder gerissen: 80 positive Corona-Fälle innerhalb einer Woche bedeuten einen Inzidenzwert von 152 pro 100.000 Einwohner. Damit liegt die Stadt Passau über dem Wert von 100, der entscheidend ist für Verschärfungen der Corona-Maßnahmen.