Neu beim SSV Jahn

"Hochinteressant": Thalhammer will in der 2. Liga ankommen


Maximilian Thalhammer ist für eine Saison vom FC Ingolstadt an den SSV Jahn Regensburg ausgeliehen.

Maximilian Thalhammer ist für eine Saison vom FC Ingolstadt an den SSV Jahn Regensburg ausgeliehen.

Eine Saison lang ist Maximilian Thalhammer vom FC Ingolstadt an den SSV Jahn Regensburg ausgeliehen. Sein Ziel: in der 2. Bundesliga richtig ankommen.

Es war ein spektakuläres Spiel, das sich der SSV Jahn Regensburg und der FC Ingolstadt in der Rückrunde der vergangenen Zweitliga-Saison geliefert haben. Mit 2:0 führte der Favorit, der Bundesliga-Absteiger aus Ingolstadt, bereits nach 37 Minuten, zur Halbzeit schien die Partie entschieden zu sein. Doch mit viel Mentalität drehte die Jahnelf die Partie in der zweiten Halbzeit noch, gewann mit 3:2 und ließ die Continental Arena kochen.

Maximilian Thalhammer kann sich noch gut daran erinnern. Er war Ersatzspieler bei den Gästen und obwohl er nicht zum Einsatz kam, faszinierte ihn das Spiel. "Der Spielverlauf war besonders, die Stimmung außergewöhnlich", blickt er zurück. Wenn es in einer Woche in der Continental Arena am ersten Spieltag der neuen Saison wieder zum Duell mit dem FCI kommt, dann wird Thalhammer auf der anderen Seite sein. Denn der 21-Jährige ist per einjähriger Leihe zum SSV Jahn gewechselt.

Thalhammer, geboren und aufgewachsen in Freising, will beim Jahn den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen. Drei Einsätze hat er vergangene Saison im Ingolstädter Zweitliga-Team erhalten. Ein guter Anfang, aber noch nicht genug für den Mittelfeldspieler. "Ich will in dem Jahr beim Jahn möglichst viele Einsätze und Spiele", sagt er. Er will endgültig in der 2. Bundesliga ankommen.

"Hochinteressanter Spieler"

Beim Jahn traut man ihm genau das zu, wie Geschäftsführer Christian Keller sagt: "Maxi weist eine besondere Verbindung von Größe, Geschwindigkeit und Technik auf. In der abgelaufenen Spielzeit hat er bereits gezeigt, dass er diese Qualitäten auch auf Zweitliganiveau einsetzen kann." Das Entwicklungspotenzial Thalhammers sei aber noch lange nicht ausgeschöpft, was ihn zu einem "hochinteressanten Spieler" mache.

Den Weg des Jahn hat Thalhammer in den vergangenen Jahren "intensiv" verfolgt, wie er sagt. Der Durchmarsch von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga und der letztjährige souveräne Klassenerhalt sei "etwas Spektakuläres, vielleicht sogar einmalig." Nun ist er selbst Teil der Regensburger Mannschaft und freut sich darauf.

Die ersten Eindrücke von Verein und Mannschaft seien "durchweg positiv": "Die Leute hier sind sehr herzlich, die Atmosphäre ist sehr familiär." Zu seinem Stammverein FC Ingolstadt gebe es schon ein paar Unterschiede, Thalhammer nennt hier zum Beispiel das Trainingsgelände. "Aber die Kernsache, also der Fußball, ist relativ ähnlich. Beide Mannschaften versuchen mutig zu spielen, vorne anzulaufen." Die Jahn-Spielweise war auch ein Grund, warum sich Thalhammer für den Wechsel donauabwärts entschieden hat.

Harter Konkurrenzkampf im Zentrum

Thalhammer ist im zentralen Mittelfeld zu Hause. Die Position, auf der sich der Jahn in diesem Sommer in der Breite wohl am besten verstärkt hat. Neben Thalhammer kam auch André Dej nach Regensburg. Die Leihgabe erwartet einen "harten Konkurrenzkampf". Dies sei aber ohnehin gut: "Es gehört dazu, man pusht sich dadurch gegenseitig. Aber am Ende steht der Teamerfolg über allem." Um eine wichtige Rolle in der 2. Liga spielen zu können, wird sich Thalhammer noch weiterentwickeln müssen. "Ich bin noch jung. Ich will noch an vielen Schrauben drehen und dazulernen", sagt er.

Dass Thalhammer einmal in der 2. Bundesliga landen könnte, war lange nicht unbedingt absehbar. Eher ungewöhnlich im heutigen Fußballgeschäft, spielte er bis zur A-Jugend bei seinem Heimatclub in Freising. Dort spielte er in der Junioren-Landesliga, als das Angebot aus Ingolstadt kam. Er hatte zwar auch früher schon Anfragen von Proficlubs, fühlte sich da aber noch nicht bereit für den Schritt. "Ich bereue im Nachhinein gar nichts", betont er. Per Shuttleservice ging es im ersten Jahr nach Ingolstadt, im zweiten Jahr hat er sich eine WG gesucht. Die Umstellung zwischen den Vereinen war groß, wie er rückblickend sagt. "Man hat die Unterschiede natürlich gemerkt. Ingolstadt spielt in einer anderen Liga, das hat man in allen Bereichen gespürt. Die Voraussetzungen waren top, es gab alles, was man brauchte."

Andere Gangart im Herrenbereich

Die Entwicklung Thalhammers war in der Folge gut. Er schaffte den Sprung in die zweite Mannschaft des FCI in die Regionalliga. "Im Herrenbereich geht es in Sachen Zweikampfhärte und Schnelligkeit ganz anders zu als im Jugendfußball", sagt er über die Unterschiede. Aber man gewöhne sich doch relativ schnell daran. Der Weg des Mittelfeldspielers ging weiter nach oben, er durfte mit den Profis trainieren und kam vergangene Saison zu seinen ersten drei Zweitliga-Einsätzen.

Nun, glaubt Thalhammer, kann er sich in Regensburg am besten entwickeln. Der Jahn habe "leidenschaftliche Fans und ein cooles Stadion". Dazu kommt die Nähe zur Heimat, Thalhammer ist ein Familienmensch. Thalhammer will sich ein Jahr komplett auf den Jahn einlassen. Genau das also, was die Verantwortlichen von Leihspielern erwarten. "Ich konzentriere mich nur auf dieses Jahr und will das mit dem Jahn so erfolgreich wie möglich gestalten. Dann wird man sehen, wie es anschließend weitergeht."

Neben dem Platz spielt er gerne FIFA auf der Playstation, schaut Serien, geht ins Kino oder unternimmt etwas mit seiner Freundin. Dazu studiert er Sportmanagement, auf Sportler zugeschnitten per Fernstudium und in Teilzeit. Wie der Sportmanagement-Student Thalhammer seinen neuen Verein einschätzt? "Da ich noch am Anfang des Studiums bin, kann ich noch keine spezifische Analyse machen", sagt er mit einem Augenzwinkern. "Aber der bisherige Eindruck ist auf jeden Fall sehr gut."