Relegation 2017
Heiko Herrlich gefällt die "Jägerrolle" gegen 1860
29. Mai 2017, 18:26 Uhr aktualisiert am 29. Mai 2017, 18:26 Uhr
Nach dem 1:1 am Freitag steht am Dienstagabend das Relegations-Rückspiel an. Jahn Regensburg muss bei 1860 München treffen und will den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt machen.
Eigentlich wollte Jahn-Trainer Heiko Herrlich mit seiner Mannschaft vor dem Relegations-Rückspiel am Dienstagabend beim TSV 1860 München eine Stadionführung und einen Fanshop-Besuch machen. Das sagte er am Montag auf der Pressekonferenz mit einem Schmunzeln. "Damit die Spieler nicht beeindruckt sind und sich beim Spiel selbst auf das Wesentliche fokussieren können", so seine Erklärung.
Von diesem Gedanken konnte sich Herrlich aber schnell wieder verabschieden. Denn die Jahnelf hat - wie ansonsten nur in internationalen Wettbewerben üblich - die Möglichkeit, ihr Abschlusstraining in der Allianz Arena zu absolvieren. "Das ist ideal für uns", sagte Herrlich. "Da können die Spieler schon einmal einen Eindruck vom Stadion gewinnen, die Kabine kennenlernen und auf dem Rasen stehen." Die Führung hat er somit abgesagt. "Es hatte sich ohnehin niemand in die Liste eingetragen", scherzte Herrlich.
Er selbst sei "sehr optimistisch", sagte Herrlich. Schon nach dem Hinspiel bezeichnete der 45-Jährige das 1:1 als kein gutes, aber auch kein schlechtes Ergebnis. Die Ausgangslage ist klar: der Jahn muss vor über 60.000 Zuschauern mindestens ein Tor schießen. Dass die beste Offensive der 3. Liga dazu in der Lage ist, daran zweifelt kaum jemand. "Ich bin überzeugt, dass wir uns Chancen erspielen und ein Tor machen werden", betonte Herrlich. Wie die Jahnelf das Spiel angehen wird? "Wir werden von unserem Spiel nicht abrücken", sagte Herrlich. Das heißt: offensiv spielen, aggressiv und nach vorne verteidigen und dabei aber möglichst wenig Foul spielen.
Herrlich erwartet mitspielende "Löwen"
Auf der anderen Seite glaubt er, dass die Münchner keineswegs defensiv eingestellt sein werden, obwohl ihnen ein torloses Remis für den Klassenerhalt reichen würde. "Ich erwarte keine Mannschaft, die sich vor ihren eigenen Fans hinten reinstellt", sagte Herrlich. Zumal 1860 ohnehin eher offensiv ausgerichtet sei. Dadurch, so hofft Herrlich, könnten sich Räume für seine Spieler ergeben.
"Wir sind wieder in der Jägerstellung", sagte Herrlich vor dem zweiten Duell mit den "Löwen". "Und wir waren immer besser, wenn wir Jäger waren." In Auswärtsspielen vor großen Kulissen hat Jahn Regensburg in dieser Saison mit seine besten Leistungen gezeigt. Über 9.000 Zuschauer in Chemnitz: 3:0 gewonnen! Über 12.000 Zuschauer beim späteren Drittliga-Meister MSV Duisburg: 1:1! Fast 20.000 Zuschauer in Magdeburg: 2:1 gewonnen!
Der Jahn kann große Kulissen - auch am Dienstag? "Jetzt werden es noch einmal ein paar mehr Zuschauer sein, aber man wächst an seinen Aufgaben", ist Herrlich zuversichtlich. Dem Jahn-Trainer ist bewusst, dass die Situation am Dienstag eine andere sein wird, als beim Abschlusstraining vor leeren Rängen. "Aber die Spieler werden auch diese Hürde meistern", schenkt Herrlich seiner Elf sein volles Vertrauen.
Personell könnte es einen wichtigen Rückkehrer geben. Nachdem er im Hinspiel kurzfristig ausgefallen war, könnte Jann George am Dienstag wieder über die rechte Außenbahn stürmen. Mit zehn Treffern ist der 24-Jährige in dieser Saison hinter Mittelstürmer Marco Grüttner der treffsicherste Jahn-Spieler. Seit drei Tagen befinde sich George wieder im Lauftraining, so Herrlich. Am Freitag wollte er bei dieser Personalie noch kein Risiko eingehen und Vertreter Uwe Hesse habe seine Aufgabe ohnehin gut erledigt.