Gefährliche Situation in Straubing

Haftbefehl: Mann (75) bedroht Zivilpolizisten mit Messer


Die beiden Beamten reagierten überlegt und konnten so Schlimmeres verhindern. (Symbolbild)

Die beiden Beamten reagierten überlegt und konnten so Schlimmeres verhindern. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Am Freitagnachmittag waren Zivilbeamte der Zentralen Einsatzdienste Straubing in der Gottfried-Keller-Straße plötzlich in einer für sie sehr gefährlichen Situation gelandet. Ein 75-Jähriger hatte sie mit einem Messer bedroht. Gegen den Täter erging jetzt ein Haftbefehl.

Der Ausgangspunkt für die Situation war laut Polizeibericht, dass die beiden Beamten ihr Zivilauto im Rahmen eines Einsatzes in der Gottfried-Keller-Straße mit laufendem Motor aufstellten. Dann trat ein 75-jähriger Mann plötzlich an das Auto, klopfte gegen die Scheibe der Beifahrerseite, gestikulierte wild und schrie. Als der Beifahrer das Fenster herunterließ, fing der Mann zu schimpfen an und forderte, sofort den Motor abzuschalten. Dann zog er ein etwa 20 Zentimeter langes Messer.

Daraufhin stieg der Polizeibeamte auf der Fahrerseite aus, lief von hinten um das Auto herum und forderte den Mann mit gezogener Dienstwaffe auf, das Messer wegzulegen. Als der 75-Jährige ein paar Schritte zurückwich, konnte auch der Beifahrer aussteigen. Die Beamten hatten sich zwischenzeitlich mehrfach deutlich als Polizeibeamte zu erkennen gegeben und versuchten, deeskalierend auf den Messerträger einzuwirken. Der Mann jedoch sei weiter sehr aggressiv gewesen und erneut mit dem Messer auf die beiden Beamten zugegangen. Er habe sich strikt geweigert, dieses abzulegen, und stach sogar mehrmals in Richtung der Zivilpolizisten. Es gelang schließlich einem der Beamten, die Hand des Mannes mit dem Messer zu ergreifen. Im Gerangel verlor der 75-Jährige die Stichwaffe und konnte zu Boden gebracht werden.

Laut Polizei ist es nur dem überlegten und doch beherzten Einschreiten der Beamten zu verdanken, dass die Situation ohne Schusswaffengebrauch gelöst werden konnte. Schlimmere Verletzungen auf beiden Seiten konnten so verhindert werden. Da der Mann sichtlich betrunken war, wurde ihm Blut abgenommen. Später übergaben die Beamten den Mann an einen Familienangehörigen.

Die Kripo Straubing hatte nach dem Vorfall ermittelt wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung, Widerstands sowie tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg wurde durch den zuständigen Ermittlungsrichter Haftbefehl gegen den 75-Jährigen erlassen. Er wurde einer Justizvollzugsanstalt überstellt, wie die Polizei am Mittwoch mitteilt. Die Kripo Straubing und die Staatsanwaltschaft Regensburg ermitteln auch wegen eines versuchten Tötungsdelikts.

Die Polizei sucht Zeugen des Vorfalls. Wer in der Gottfried-Keller-Straße am Freitagnachmittag, 26. August, etwas gesehen hat, soll sich unter sich unter Tel. 09421/868-0 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.