Aus Heimatverbundenheit

Franz Dietlmeier hat ein Lied für Lappersdorf geschrieben


Musik ist seine Leidenschaft: Franz Dietlmeier (50) hat ein Lied für seine Heimatgemeinde Lappersdorf geschrieben.

Musik ist seine Leidenschaft: Franz Dietlmeier (50) hat ein Lied für seine Heimatgemeinde Lappersdorf geschrieben.

Von Patrick Beckerle und Redaktion idowa

Franz Dietlmeier macht seit 35 Jahren Musik. Für seine Heimatgemeinde Lappersdorf hat er sogar ein eigenes Lied geschrieben: "Lappersdorf, Mei Glück und Freid".

Aufgewachsen ist der heute 50-Jährige auf einem Einödbauernhof in der Nähe von Lorenzen. Sein musikalisches Talent fiel schon in jungen Jahren auf - also schickten ihn seine Eltern zu den Domspatzen nach Etterzhausen. Eine Zeit, an die sich Dietlmeier nicht gern zurückerinnert: "In den Medien ist ja zuletzt viel über die damaligen Misshandlungen geschrieben worden. Ich muss leider sagen, dass die Berichte der Wahrheit entsprechen - zumindest zu meiner Zeit". Nach vier Jahren nahmen ihn seine Eltern von der Schule. "Gottseidank", wie Dietlmeier heute sagt. Trotzdem hat er aus dieser schlimmen Zeit auch etwas Positives mitgenommen: Seine Liebe zur Musik wurde gefestigt, sein Talent weiter gefördert. "Man kann die Domspatzen verteufeln, aber die Ausbildung selbst war über jeden Zweifel erhaben. Das muss man anerkennen. Was ich dort in wenigen Jahren gelernt haben, das hilft mir heute noch", sagt er rückblickend.

Die Musik blieb auch weiter seine große Leidenschaft: Mit 17 spielte er in seiner ersten Band "Ikarus", viele weitere Gruppen mit wechselnder Besetzung folgten im Laufe der Jahre. Ob als Alleinunterhalter oder zusammen mit anderen Musikern: Auf der Bühne fühlt sich der Lappersdorfer einfach wohl. Seit fast 35 Jahren macht der gelernte Informatiker, der bei dem Autozulieferer Continental arbeitet und diesen auch schon mit einem Lied bedacht hat (hier der Beweis), nun schon Musik. Und diese Lust auf's Musizieren brachte ihn schließlich auf die Idee, ein eigenes Lied für seine Heimatgemeinde zu schreiben: "Nachdem ich irgendwann zum gefühlt 10.000 Mal das Kufsteiner Lied gespielt habe, dachte ich mir: Warum nicht ein Lied über Lappersdorf schreiben? Schließlich bin ich hier zuhause".

Gesagt, getan. Den Text dazu zu schreiben, war für Dietlmeier nicht schwer: "Das Lied entstand vor allem aus Heimatgefühlen, Verbundenheit zur Gemeinde - und ein bisschen Ärger". Wie bitte, Ärger? Ja, mit einem früheren Bürgermeister der Gemeinde verstand sich Dietlmeier nicht sonderlich gut. Hintergrund war ein Baustreit um sein Grundstück. Dieser Knatsch wird in einer Strophe seines Liedes auch humorvoll auf's Korn genommen. Der Großteil des Liedes betont aber das Miteinander: "Wir wachsen guat zamm und ziagn an einem Strang", heißt es etwa im Refrain. "Diese Botschaft war mir wichtig", sagt Dietlmeier. "Wenn die Leute miteinander und nicht gegeneinander arbeiten, kann man Tolles schaffen. Und das sollte das Lied aussagen."

Eingespielt, aufgenommen und produziert hat der 50-Jährige "Lappersdorf, Mei Glück und Freid" komplett in Eigenregie. Im Keller seines Einödhofes hat er sich dafür ein kleines Tonstudio eingerichtet. "Ich habe mir das meiste selbst beigebracht und kann völlig autark arbeiten", sagt Dietlmeier. Zusammen mit anderen Titeln hat er das "Lappersdorfer Lied" auch auf einer CD verewigt. Geld verdienen will er damit aber nicht, im Gegenteil: Die CDs gibt er gegen eine Spende an die Gemeinde ab. So kamen schon 1.000 Euro zusammen, die er an den Bürgermeister Christian Hauner übergeben hat. "Diese Idee stammt aus einer Zeit, als es mir selber gesundheitlich nicht gut ging und ich auf Hilfe angewiesen war", sagt Dietlmeier. "Jetzt möchte ich der Gemeinde mit meiner Musik etwas zurückgeben". Und das will der 50-Jährige auch noch möglichst lange tun: "Solange ich lebe, werde ich auch Musik machen. Das ist wie eine Sucht, davon komme ich nicht weg".

Neugierig geworden? Hier können Sie sich "Lappersdorf, Mei Glück und Freid" anhören:

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