Verspielt und verschmust
Elisa Neumeier (14) aus Steinach hat Katzenbabys
18. November 2014, 10:41 Uhr aktualisiert am 18. November 2014, 10:41 Uhr
Fünf kleine Kätzchen stürmen durch unser Wohnzimmer. Jedes will als erstes den kleinen Ball erwischen, der über den hellen Parkettboden rollt. Es dauert nicht lange und schon stupst ihn eines der Kätzchen unter den Schrank. Doch bevor wir den Ball wieder hervorholen können, fallen den Samtpfoten schon die Augen zu. Denn Spielen macht müde.
Unsere Katze Candy hat Nachwuchs bekommen. Zwei Mädchen und drei Jungen brachte sie am 20. Juli auf die Welt. Sie waren noch blind und ihr Fell war nass. Nachdem die Katzenmama es trocken geleckt hatte, kam ihr schneeweißes Fell zum Vorschein. Doch bereits nach zwei Tagen färbten sich ihre Ohren sowie der Schwanz schwarz. Die ersten Wochen verbrachten sie noch in ihrer Wurfkiste, einem Karton, den wir mit alten Decken ausgelegt hatten. Dort säugte, putzte und beschützte sie ihre Mama. Nach vierzehn Tagen öffneten sie die Augen und machten die ersten, noch etwas wackeligen Gehversuche. Bei diesem Anblick schmolz unsere Familie dahin und wir verbrachten viel Zeit damit, den Babys zuzuschauen. Schon bald darauf verließen sie zum ersten Mal ihren Karton und erkundeten unser Wohnzimmer. Dort spielten sie tagsüber.
Nächtliche Umzugsaktionen
In der Nacht trugen wir sie in das Schlafzimmer meiner Eltern, da wir schon mehrmals von einem sehr lauten Quieken eines kleinen Kätzchens aus dem Schlaf gerissen wurden. Candy trug es die Treppe hoch zu unseren Zimmern. Dies tut dem Baby nicht weh. Katzenmütter tragen ihre Kinder nämlich ganz sanft an den Ort, den sie am sichersten empfinden. Auch den Geburtsort und sogar den Zeitpunkt der Geburt wählt sie aus. Denn Katzen können selbst entscheiden, wann sie ihre Babys zur Welt bringen möchten. Jeden Tag wurden sie größer und munterer, so dass wir unsere Couch mit FC-Bayern-Bettwäsche abdeckten, damit sie vor den scharfen Krallen der Fellknäuel zu schützen. Auch ich wurde nicht verschont und bekam den ein oder anderen Kratzer verpasst. Außerdem war es schwierig, Zeitung zu lesen, da das Rascheln der Seiten sehr verlockend zu sein schien. Glücklicherweise wurden die kleinen Geschöpfe schnell müde und schliefen sehr viel, manchmal auch auf meinem Arm oder auf meinem Schoß.
Abschied schweren Herzens
Je älter sie wurden, desto wichtiger wurde es, einen vertrauenswürdigen Besitzer für sie zu finden. Natürlich hätte ich am liebsten alle fünf behalten, weil sie mir sehr ans Herz gewachsen waren. Einen kleinen Kater namens Oskar wollten wir behalten, damit unsere Candy, eine reine Hauskatze, etwas Gesellschaft hat. Wir vermittelten immer zwei zusammen, damit kein Geschwisterchen alleine sein muss. Im Alter von elf Wochen nahmen wir von den ersten beiden Abschied und brachten sie zu einer Familie aus Straubing. Und auch für das verbliebene Geschwisterpaar haben wir schon ein passendes Ehepaar aus Rosenheim gefunden. Die beiden Tierchen wurden zwei Wochen später abgeholt. Mir ist die zweite Trennung noch viel schwerer gefallen als die erste, da ich meine Lieblingskatze weggeben musste. Ich bin mir jedoch sicher, dass es ihnen in Rosenheim auch sehr gut geht. Jetzt habe ich wieder mehr Zeit für Candy und Oskar.