Landkreis Regensburg

Ein Verein auf der Intensivstation: Jetzt sollen neue Spieler den Jahn wiederbeleben


Für zusätzlichen Druck sorgt, dass die Stadt Regensburg für knapp 53 Millionen Euro ein neues Fußballstadion baut, in dem der Jahn in der nächsten Saison auflaufen soll - möglichst nicht in der Regionalliga. (Computeranimation)

Für zusätzlichen Druck sorgt, dass die Stadt Regensburg für knapp 53 Millionen Euro ein neues Fußballstadion baut, in dem der Jahn in der nächsten Saison auflaufen soll - möglichst nicht in der Regionalliga. (Computeranimation)

Die Lage des SSV Jahn Regensburg könnte kaum dramatischer sein: In 13 Spielen hat die junge Mannschaft von Alexander Schmidt nur acht Punkte geholt und steht damit auf dem letzten Tabellenplatz. Für zusätzlichen Druck sorgt, dass die Stadt Regensburg für knapp 53 Millionen Euro ein neues Fußballstadion baut, in dem der Jahn in der nächsten Saison auflaufen soll.

Entsprechend viel Klärungsbedarf gab es am Dienstagabend bei der Aufsichtsratssitzung. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch informierte die Jahn-Spitze über die Ergebnisse. "Der Jahn liegt auf der Intensivstation", redete Vorstandsvorsitzender Hans Rothammer nicht um den heißen Brei herum.

Als zentrales Heilmittel sollen neue Spieler engagiert werden, darunter zwei Innenverteidiger. Der Personaletat der Profi-Mannschaft sei mit 1,6 Millionen Euro ohnehin deutlich unter dem Budget sportlicher Mitbewerber gelegen, heißt es beim Jahn. Zentrale Spieler könnten ihre Führungsfunktion derzeit verletzungs- oder formbedingt nicht ausfüllen. Wie sich der notorisch klamme Jahn die Verstärkung des Kaders leisten kann, erklärte Rothammer so: Hierfür könnten "aufgrund seriösen Wirtschaftens und durch kurzfristig bereitgestellte Sponsorengelder vorhandene Mittel verwendet werden". Die Hauptkritik der Fans zielte in den vergangenen Wochen allerdings nicht auf die Spieler, sondern auf die Führungsspitze ab. Hier sprach der Aufsichtsrat sowohl Trainer Alexander Schmidt als auch Sportchef Christian Keller das volle Vertrauen aus.

Deutlich bemüht um einen Stimmungsumschwung zeigte sich Oberbürgermeister Joachim Wolbergs. Klar stellte der OB, dass die Stadt den Bau des Stadions "natürlich nicht einstellt". Es handle sich dabei um eine Infrastrukturmaßnahme für die nächsten 40 Jahre, die man nicht vom momentanen Tabellenplatz des Jahn abhängig machen könne. Er sei aber ohnehin der Überzeugung, dass der Jahn den Verbleib in der dritten Liga schaffen werde - "wenn wir an den Stellschrauben drehen, wo die eigentlichen Probleme sitzen". Und die sieht Wolbergs weder beim Trainer noch beim Sportchef, sondern beim aktuellen Mannschaftskader.

Wolbergs appellierte an die Fans, zusammenzurücken und dem Vereinsvorstand Vertrauen zu schenken. Denn: "Der Jahn gehört zu den größten Markenträgern der Stadt."

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie am 9. Oktober in Ihrer Tageszeitung.

Den Weg aus der Jahn-Misere suchen (von links) OB Joachim Wolbergs, Vorstandsvorsitzender Hans Rothammer, Martin Koch, zuständig für Medien und Kommunikation, und Sportchef Christian Keller. (Foto: gib)

Den Weg aus der Jahn-Misere suchen (von links) OB Joachim Wolbergs, Vorstandsvorsitzender Hans Rothammer, Martin Koch, zuständig für Medien und Kommunikation, und Sportchef Christian Keller. (Foto: gib)