Durchfall, Bauch- und Gelenkschmerzen, Augen- und Hautentzündungen - das sind Symptome, die bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen auftreten können. Es gibt zwei davon: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. "Bei Ersterem tritt häufiger wässriger Durchfall auf, bei zweiterem blutiger Durchfall", erklärt Dr. Daniela Maurer-Solcher. Sie leitet eine Praxis für Gastroenterologie in Straubing. Gastroenterologie meint ein Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt beschäftigt.

"Morbus Crohn und Colitis ulcerosa treten vor allem im Jugendalter auf", sagt die Ärztin. Woher die Krankheiten kommen, ist noch unklar. "Es gibt aber einen Ansatz: Die Entzündungen im Darm, die bei den Erkrankungen auftreten, kommen vielleicht davon, dass der Körper die körpereigenen Darmbakterien als fehlerhaft wahrnimmt", erklärt Dr. Daniela Maurer-Solcher. Morbus Crohn tritt dabei häufig im Magen, am Ende des Dünndarms und im Dickdarm auf, Colitis ulcerosa meistens nur im Dickdarm.

Häufige Durchfälle - ein typisches Symptom - kommen aber nicht immer vor. "Oft treten nur Bauchschmerzen oder Gelenkschmerzen auf", fügt die Expertin hinzu. Betroffenen falle es oft schwer, über ihre Krankheit zu sprechen, bedauert sie. "Stuhlgang ist ein Tabu-Thema. Und viele denken, dass chronisch-entzündliche Darmerkankungen ansteckend sind. Aber das sind sie nicht", betont Dr. Daniela Maurer-Solcher.