5. April 2019, 7:00 Uhr
aktualisiert am 5. April 2019, 7:00 Uhr
Eines wird beim Gang über die Frankfurter Musikmesse und die parallel stattfindende Pro Light + Sound unzweifelhaft deutlich: Auch in der Musikbranche ist die Zukunft digital.
Musikmesse Frankfurt 2019
Auf dem Lageplan scheint die Frankfurter Musikmesse geschrumpft zu sein. Richtig ist auch, dass viele große Namen der Branche wie Roland, Korg oder Ibanez nicht mit einem eigenen Stand vertreten waren. Auf die Bedeutung der Musikmesse lässt das allerdings keine Rückschlüsse zu.
Dank einer neugebauten Halle auf dem Messegelände ist die Musikmesse deutlich kompakter geworden, die Laufwege kürzer. Gut 1.800 Aussteller sind auch in diesem Jahr wieder zur großen Leistungsschau angetreten. Mehr als 60 Prozent davon aus dem Ausland. Die Besucher kommen laut Angaben der Veranstalter aus über 150 Ländern.
Der geringere Platzbedarf allerdings ist tatsächlich symptomatisch für die Entwicklung in der Musik- und Veranstaltungstechnik - die Erkenntnis, dass Digitaltechnik weniger Platz braucht, gibt es bereits, seit Verstärker von Röhren auf Transistoren umgestellt wurden. Die Digitalisierung in der Musikbranche vollzieht sich in Riesenschritten. Filigrane Steuertechnik für spektakuläre Bühneneffekte und PA-Anlagen, deren Schallkegel sich per digitaler Steuersoftware zentimetergenau auf Punkte im Festivalgelände richten lassen, waren dabei erst der Anfang. Zunehmend wird die Fernwartung solcher Anlagen zum Standard. Der Soundtechniker muss Dank neuer Software-Lösung nicht mal mehr vor Ort sein, um ins Geschehen eingreifen zu können.
Und wenn man von großen Namen sprechen will - Dynacord aus Straubing hat mit seinen Produktlinien gleich mehrere solcher Technologien pünktlich zur Messe an den Start gebracht. Die Firmenvertreter am Stand sind sichtlich stolz und überzeugt, wieder einmal Standards zu setzen.Die Marschrichtung ist klar beim Mischpult-Giganten aus Niederbayern: Software statt Kabelsalat, filigrane Technik statt opulenter Racks.
Wer unter den Messebesuchern das Fehlen großer Namen beklagt, muss auch zur Kenntnis nehmen, dass für die alten mittlerweile neue Player nachgerückt sind - und nicht nur Billig-Fabrikanten aus Fernost. Als Beispiel und Tipp seien "Schwung-Guitars" aus den Niederlanden genannt. Die innovativen Gitarrenbauer aus dem Flachland sind definitiv einen Blick wert!