Straubing

"Der Sinn meines Ärgers"

Neue offene Gesprächsgruppe beim BRK


Von Redaktion Straubing Stadt

Am Montag, 3. Dezember, bietet die Beratungsstelle für seelische Gesundheit des Sozialpsychiatrischen Dienstes Straubing, in Trägerschaft des Bayerischen Roten Kreuzes, eine offene Gesprächsgruppe zum Thema "Der Sinn meines Ärgers - Selbstbehauptung und Aggression" an. Dieses Angebot richtet sich an Menschen, die miteinander und voneinander lernen wollen, seelische Probleme besser zu verstehen. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, Erfahrungen und Meinungen auszutauschen. Die Gesprächsgruppe wird von Diplom-Psychologin Luisa Aguiar und Sozialpädagogin Anna Köck begleitet und moderiert. Die Teilnehmer können Informationen zu verschiedenen Hilfsmöglichkeiten bekommen und diese miteinander besprechen. Jeder Gesprächsabend hat ein eigenes Thema und kann einzeln besucht werden. Im Alltag gibt es viele Situationen, in denen wir uns ärgern. Manche davon können uns sogar zur Weißglut treiben. Manchmal ärgern wir uns auch darüber, dass wir nicht gelassener reagieren können. Bei einer aggressiven Reaktion geht es nicht zwingend um lebenswichtige Situationen sondern auch um Banales, zum Beispiel, dass mir ein Parkplatz vor der Nase weggeschnappt wurde, obwohl ich als erste am Parkplatz war und schon den Blinker gesetzt hatte. Ich werde ziemlich sauer, weil der Parkplatz mir zusteht. Doch wenn ich mich weiter aufrege oder den Übeltäter verbal attackiere, bringen mir diese Reaktionen auch leider keinen Parkplatz. Mit Frustration oder Enttäuschungen umzugehen stellt eine große Herausforderung in unserem Leben dar. Leider gibt es nicht immer die Möglichkeit, zu bekommen was wir wollen oder brauchen. Auch Ungerechtigkeit lässt sich nicht immer vermeiden. Genau betrachtet können wir feststellen, dass viele unserer Ärger-Reaktionen bereits in der Kindheit erlernt wurden. Die Art und Weise, wie man sich in der Familie gestritten hatte, beeinflusst uns als erwachsene Menschen. Aggressionen im Allgemeinen werden in der Gesellschaft stark tabuisiert. Wir wollen keine Gewalt erleben oder uns bedroht fühlen. Wenn uns der Kragen platzt, kann ein Gefühl aus uns herausbrechen, vollkommen unkontrolliert, der Jähzorn. Nach einem Ausbruch schämen wir uns manchmal, vor allem wenn unsere Aggression zerstörerisch war und uns leid tut, was wir angerichtet haben, mit Worten oder Taten. Je nachdem wie wir mit unserem Ärger umgehen, können unsere Beziehungen belastet oder sogar gefährdet werden. Im Extremfall wird der Kontakt abgebrochen. Muss der Ärger unbedingt spontan und leidenschaftlich ausgedrückt werden? Welche Möglichkeiten gibt es, unseren Ärger auszudrücken ohne unser Gegenüber zu verletzen oder bloßzustellen? Ist Aggression mit Gewalt gleich zu setzen? Muss denn Ärger zum gewalttätigen Verhalten führen? Gibt es positive Seiten der Aggression? Die offene Gesprächsgruppe wird jeden ersten Montag im Monat angeboten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und für die Teilnehmer entstehen keine Kosten. Treffpunkt ist der Saal Solferino in den Räumen des Bayerischen Roten Kreuzes, Siemensstraße 11a, in Straubing, von 18 bis 19.30 Uhr. Weitere Informationen beim Sozialpsychiatrischen Dienst, Beratungsstelle für seelische Gesundheit, BRK-Kreisverband Straubing-Bogen, Siemensstraße 11 a, Telefon 09421/9952-30.

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