Nach dem Vorwurf "Tabu-Bruch"
Das sagt der Jahn zur Kritik der Ultras
18. Mai 2020, 8:00 Uhr aktualisiert am 18. Mai 2020, 9:28 Uhr
Nach den Vorwürfen wegen Werbebannern vor der Fan-Kurve setzt der SSV Jahn Regensburg auf Dialog mit den Ultras.
Als am Samstagnachmittag im Jahnstadion Regensburg wieder Fußball gespielt wurde - der Jahn trennte sich 2:2 von Holstein Kiel -, bot sich ein Bild, das Teilen der Jahn-Fans nicht gefallen hat. Nicht nur wegen der leeren Ränge. Denn am Zaun vor der Hans-Jakob-Tribüne, der Heimat der Jahnfans, hingen Werbebanner. Die "Ultras Regensburg" haben dies bereits am Freitag in einem Beitrag auf ihrer Homepage kritisiert und dem Club einen "Tabu-Bruch" vorgeworfen. Als Reaktion darauf war auch der Schriftzug "Hans-Jakob-Tribüne" vor der Tribüne beim Spiel weiß überdeckt, wofür sich nach idowa-Informationen die Ultras selbst verantwortlich zeichnen.
Der Jahn hat sich nun am Montag zu den Vorwürfen geäußert. "Wir erleben gerade eine äußerst herausfordernde Zeit, in der es kaum machbar ist, den differierenden Interessen aller einzelnen Anspruchsgruppen bestmöglich gerecht zu werden. Umso wichtiger ist es daher kühlen Kopf zu bewahren und gemeinsam mit den einzelnen Anspruchsgruppen pragmatische, solidarische und partnerschaftliche Lösungen zu erarbeiten", teilte der Club auf idowa-Nachfrage mit - und setzt auf einen Austausch mit den Ultras: "Der SSV Jahn wird sich mit den Bedenken der Ultras Regensburg daher auseinandersetzen und den Dialog suchen."
Um die Notwendigkeit der zusätzlichen Werbebanner im TV-relevanten Bereich, die auch auf der Haupttribüne zu sehen waren, für den Jahn zu erahnen, reicht ein Blick zurück auf ein Interview mit Geschäftsführer Christian Keller vor kurzem. Bei rund 300 der knapp 400 Jahn-Sponsoren sind demnach bei Geisterspielen vereinbarte Sponsoring-Rechte betroffen, wofür der Club nach Alternativen gesucht hat. Diese liegen bei Spielen, die einzig im TV zu sehen sind, vor allem bei Werbung im TV-relevanten Bereich.