Landkreis Regensburg
Das Ende einer Ära: Schullandheim Sankt Englmar muss schließen
22. März 2015, 10:08 Uhr aktualisiert am 22. März 2015, 10:08 Uhr
Schon lange galt das älteste und kleinste der vier Schullandheime des Schullandheimwerkes Niederbayern/Oberpfalz als Sorgenkind. Jetzt ist es offiziell: Die Einrichtung in Glashütt bei Sankt Englmar (Kreis Straubing-Bogen) muss schließen. Hauptgrund sind die notwendige Grundsanierung des 57 Jahre alten Gebäudes und die damit verbundenen Kosten, die sich das Schullandheimwerk als Betreiber schlichtweg nicht leisten kann.
Dass die Belegungszahlen der Einrichtung schon seit Jahren rückläufig sind, ist schon seit Längerem Bekannt. Ebenso, dass Sanierungen anstehen. So ist die Entscheidung, das Heim zu schließen, auch nicht Ad hoc, sondern in einem längeren Prozess gefallen, wie das Schullandheimwerk Niederbayern/Oberpfalz auf Nachfrage mitteilt.
Primär werde die Schließung aufgrund des "enormen Investitionsstaus" notwendig. So müssten Dach und Fassade des Gebäudes komplett saniert werden, ebenso wie die Etagenduschen und -Toiletten. Um eine optimale Auslastung des Heimes zu erreichen, müssten zudem sämtliche Zimmer mit Duschen und Toiletten ausgestattet werden und auch eine Turnhalle würde benötigt. Hinzu komme die ungünstige Hausstruktur, die nur bedingt eine gleichzeitige Belegung mit Klassen unterschiedlicher Schulen ermögliche. Auch in diesem Bereich müsste investiert werden, um zwei getrennte Bereiche zu schaffen.
Eine Generalsanierung, die sich der Betreiber nicht leisten kann, auch nicht mit Zuschüssen seitens des Bezirks. Laut Schullandheimwerk geben die Bezirke Niederbayern und Oberpfalz seit 2012 jährlich jeweils 20.000 Euro für Investitionen in die vier ostbayerischen Einrichtungen aus. Diese befinden sich in Gleißenberg im Kreis Cham, in Habischried im Kreis Regen, in Riedenburg im Kreis Kelheim und - noch - in Sankt Englmar im Kreis Straubing-Bogen.
Belegungszahlen der anderen Häuser stabil
Im Gegensatz zu Letzterem droht den drei anderen derzeit aber wohl keine Gefahr: Die Belegungszahlen in diesen Heimen seien seit Jahren stabil und zum Teil sogar gestiegen, teilt das Schullandheimwerk mit. Zudem sei in den vergangenen Jahren in die Häuser in Gleißenberg, Habischried und Riedenburg gezielt investiert worden - weil, so die Begründung, "in diesen Heimen aufgrund ihrer Größe eine wirtschaftliche Führung gewährleistet ist".