NawaRo Straubing

Dana Schmit: Mit Ehrgeiz nach oben


Dana Schmit ist die neue Zuspielerin bei NawaRo Straubing und übernimmt auch mit 20 Jahren schon viel Verantwortung.

Dana Schmit ist die neue Zuspielerin bei NawaRo Straubing und übernimmt auch mit 20 Jahren schon viel Verantwortung.

Die Österreicherin Dana Schmit (20) hat sich im NawaRo-Team gut eingelebt. Die Zuspielerin steht für den neuen Weg beim Zweitligisten: Jung und hungrig.

Wenn Dana Schmit über ihre Anfänge im Volleyball spricht, dann muss sie lachen. "Die ersten Trainings", erzählt sie, "haben mir eigentlich gar nicht gefallen." Aufgewachsen in einer sportlichen Familie, in der der Vater Tennisprofi und die Mutter Yoga-Lehrerin war sowie der Bruder Basketball spielte, wollte auch Dana eine Sportart ausüben. Also fing sie an Volleyball zu spielen - so wie ihre sechs Jahre ältere Schwester. Auch wenn es anfangs nicht so viel Spaß gemacht hat, blieb die Österreicherin beim Volleyball. Von Training zu Training wurde sie besser und der Spaß größer. "Ich wollte immer besser werden, durfte dann schon mit den Älteren spielen. Da habe ich die Liebe zu diesem Sport entdeckt", sagt sie rückblickend. Ihr Ehrgeiz hat sie dazu gebracht, nicht aufzugeben und war damit die Basis für eine gute Entwicklung.

Heute ist Dana Schmit 20 Jahre alt und in dieser Saison als erste Zuspielerin beim Volleyball-Zweitligisten NawaRo Straubing eingeplant. Sie steht stellvertretend für den neuen Weg bei NawaRo: jung und hungrig. "Sie ist sehr jung, hat aber bereits einige Erfahrung gesammelt. Sie passt perfekt in unser Konzept", sagt Trainer Benedikt Frank.

Für Dana Schmit war früh klar, dass sie Volleyball professionell betreiben will. Nach der Grundschule ging sie auf ein Sportgymnasium, um Sport und Schule bestmöglich miteinander zu verbinden. Später, in der Oberstufe, wechselte sie auf ein anderes Sportgymnasium. Sie war das einzige Mädchen an der Schule, wollte sich aber einfach nicht von ihrem Zwillingsbruder Oscar trennen. Am Ende genau der richtige Schritt. "Die Zeit dort war richtig cool, wir waren wie eine kleine Familie", erzählt Schmit.

Gelernt von Kiki

Morgens wurde trainiert, dann ging es in die Schule und anschließend gleich wieder in die Halle. "Es war schon hart", blickt Schmit zurück. Aber die Mühen haben sich gelohnt. Schmit wurde besser und besser, spielte sich in die Juniorennationalteams Österreichs.

Eine Entwicklung, die auch außerhalb der Alpenrepublik wahrgenommen wurde. Als NawaRo Straubing im Jahr 2015 in die erste Liga aufgestiegen war, hat sie der damalige Trainer Guillermo Gallardo eingeladen. Schmit machte die Vorbereitung mit und blieb in Straubing. Trainiert hat sie mit dem Bundesligateam und dabei vor allem von der Zuspielerin Karmen "Kiki" Kocar, damals ihr großes Vorbild, "zu dem ich aufgeschaut habe", viel gelernt.

Für Schmit, aufgewachsen in Niederösterreich, war es mit damals 18 Jahren ein großer Schritt. Alleine ins Ausland, weg von der Familie und ihrem Zwillingsbruder. "Das Jahr hat mir sehr geholfen beim Erwachsenwerden", ist sie heute froh, den Schritt damals gemacht zu haben. Sportlich wie menschlich habe sie das Jahr enorm weitergebracht. Die Schule konnte sie von Straubing aus weitermachen. Nach einem Jahr kehrte Schmit nach Österreich zurück, um das Matura, das österreichische Abitur, zu absolvieren. Und um nebenher erste Profierfahrungen in der ersten Liga und auch international zu machen.

Nun will Schmit erneut in Straubing ihren nächsten Schritt machen. Benedikt Frank hat sie kontaktiert, beide kennen sich von der deutschen Meisterschaft 2016. Zu diesem Zeitpunkt war Frank Trainer beim Gegner Münster und Schmit war "schon damals begeistert davon, wie er coacht." Als der Anruf kam, musste sie schon überlegen. Die Saison in Österreich war gerade erst zu Ende gegangen und sie stand vor den Matura-Prüfungen. Also erbat sie sich etwas Bedenkzeit. "Eigentlich", sagt sie, "war für mich aber von Anfang an klar, dass ich wieder nach Straubing will."

Viel spielen und Erfahrung sammeln

Wichtig ist für Schmit in Straubing vor allem, dass sie viel spielt. "Ich muss Erfahrung sammeln, das ist gerade auf meiner Position sehr wichtig", erklärt sie. Dass ein Verein sein volles Vertrauen in eine 20-Jährige Spielerin steckt, gerade auf der so wichtigen Zuspielerposition, ist nicht alltäglich. Anfangs war sie auch etwas aufgeregt. Aber mit dem ersten Training war die Nervosität weg. "Ich weiß, was ich tue. Das Training taugt mir, die Mannschaft taugt mir und ich bin mir sicher, dass es eine gute Saison wird", sagt sie und fügt hinzu: "Ja, ich habe viel Verantwortung. Aber ich kann damit umgehen."

Beeindruckt ist Schmit von der Volleyball-Begeisterung in Straubing. In Österreich hat sie erste Liga gespielt - vor teils 20 Zuschauern. "Volleyball interessiert in Österreich die Leute leider überhaupt nicht", sagt sie. Und wenn, dann eher noch das Herrenteam. Dort spielt ihr Freund Paul Buchegger. Ebenfalls Profi - in Italien. Wenn Schmit mal zwei Tage frei hat, dann fliegt sie zu ihm nach Italien. Wenn er Zeit hat, kommt er nach Straubing. Während der Vorbereitung war er einige Wochen hier. Außerdem reist Schmit gerne, wenn sie nicht gerade Volleyball spielt. Sie mag Shoppen und Freunde treffen. Charakterlich beschreibt sie sich als sehr lustig, freundlich und tolerant. Auf dem Feld sieht sich der Blondschopf trotz ihres jungen Alters schon als Führungsspielerin. "Das muss ich auf meiner Position auch sein", sagt sie.

Nun freut sich Schmit auf Sonntag, wenn gegen Dresden das erste Heimspiel der Saison ansteht. "Jede von uns will vor dem Heimpublikum zeigen, was wir die letzten Monate trainiert haben", sagt sie. Nervös sei sie nicht, die Vorfreude überwiege deutlich. Ohnehin blickt Schmit der Saison sehr optimistisch entgegen. Als Ziel mit dem Team hat sie sich den Aufstieg in die 1. Bundesliga gesetzt und ist zuversichtlich, das erreichen zu können. Vor allem, weil es in der Mannschaft einfach passe. "Wir harmonieren richtig gut und verstehen uns super untereinander. Es macht einfach so viel Spaß, hier zu spielen." Was das Team noch auszeichne? "Dass wir alle ein bisserl verrückt sind", sagt Schmit - und muss wieder lachen.