Infektionszahl gestiegen
Corona-Fälle bei Wiesenhof - kein erneuter Lockdown
17. Mai 2020, 17:04 Uhr aktualisiert am 17. Mai 2020, 17:23 Uhr
Am Wochenende hat das Bayerische Gesundheitministerium über das weitere Vorgehen in Zusammenhang mit den Corona-Infektionen der Mitarbeiter des Geflügelschlachtbetriebes in Bogen entschieden.
"Gebilligt und als ausreichend eingeschätzt" - das war die Nachricht, mit der der Landkreis Straubing-Bogen und die Stadt Straubing am Sonntag an die Öffentlichkeit gingen. Das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit haben am Wochenende entschieden, dass sie den bisherigen Maßnahmen nach dem Bekanntwerden der Corona-Fälle bei Wiesenhof in Bogen zustimmen. Damit sei trotz des Überschreitens des Schwellenwertes, der sogenannten Sieben-Tages-Inzidenz in Stadt und Landkreis, aktuell keine Rücknahme der Lockerungen nötig. Die Sieben-Tages-Inzidenz liegt im Landkreis aktuell bei 53,6. Der Grenzwert, ab dem eine Verschärfung der Maßnahmen seitens des Robert-Koch-Instituts empfohlen wird, liegt bei 50.
Wörtlich heißt es in der Mitteilung des Ministeriums: "Weitere Maßnahmen auf breiter Bevölkerungsebene im Landkreis und Stadtkreis scheinen in der aktuellen Situation nicht geboten." Aus dem Ministeriumsschreiben geht zugleich hervor, dass man jederzeit bereit sein müsse, die Maßnahmen wieder anzupassen und womöglich wieder zu verschärfen, sollte sich eine weitere Ausbreitung über die kommenden Wochen zeigen.
Bei den Reihentests beim Schlachtbetrieb Donautal in Bogen waren am Dienstag und Mittwoch 923 Mitarbeiter getestet werden. Die Gesamtzahl der positiv getesteten Personen hat sich zwischenzeitlich auf 81 erhöht. Zusätzlich zu den 59 Personen der Reihentestungen vom Dienstag und Mittwoch waren im Vorfeld 18 Personen positiv getestet worden. Diese Zahl hat sich nun auf 22 erhöht. Seit Freitag wurden vier Fälle bekannt, die in anderen Landkreisen beziehungsweise in Tschechien wohnen. Nach Angaben des Betriebes haben die Betroffenen keine oder leichte Symptome.
Der Rest der über 1.000 Beschäftigten wird vom Gesundheitsamt zu Nachtests vorgeladen. Der erste Nachtest findet am Montagnachmittag statt. Eine genaue Anzahl steht noch nicht fest, nach den derzeitigen Planungen geht man von rund 50 Personen aus. Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auch am Montag nicht getestet werden, befinden sich entweder im Krankenstand, in Elternzeit, sind für längere Zeit und seit längerer Zeit krankgeschrieben oder befinden sich im Urlaub. Bei Bedarf könnten weitere Tests in den folgenden Wochen angesetzt werden, wie das Landratsamt mitteilt.
Stadt und Landkreis haben gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Straubing-Bogen ein Strategiepapier erarbeitet, mit dem eine Weiterverbreitung des Virus verhindert werden soll. Teil der Maßnahmen ist eine Quarantäne der Gemeinschaftsunterkünfte und die Verlegung von positiven Fällen aus Gemeinschaftsunterkünften in eine zentrale Unterkunft in Stadt und Landkreis. Die Maßnahmen wurden bereits nach dem Bekanntwerden der Testergebnisse eingeleitet. Landrat Josef Laumer und Oberbürgermeister Markus Pannermayr betonten in der Mitteilung vom Sonntag, dass die ergriffenen Maßnahmen konsequent weitergeführt werden müssten. Dies gelte besonders für die Quarantäneauflagen.
Der Betrieb in dem Unternehmen in Bogen läuft derweil weiter. In der beginnenden Woche sollen Ergebnisse von ähnlichen Massentests in allen 51 Schlachthöfen im Freistaat vorliegen.