Barbing
Buben entdecken giftigen Rochen im Bach
16. September 2016, 12:26 Uhr aktualisiert am 16. September 2016, 12:26 Uhr
Großes Glück hatten zwei Buben am Donnerstag in Barbing im Landkreis Regensburg. Die beiden Kinder hatten beim Spielen am Aubach einen Pfauenaugen-Stechrochen entdeckt. Ein Tier, dessen Giftstachel insbesondere für Kinder tödliche Folgen haben kann.
Die Buben entdeckten den Rochen in den Nachmittagsstunden in dem parallel zur Donaustaufer Straße verlaufenden Aubach. Abends erzählte eines der Kinder seinem Vater davon und berichtete von einem "komischen Fisch, der aussah wie eine Pizza". Daraufhin fuhr der Vater mit seinem Sohnemann gegen 21.15 Uhr zu der Stelle, wo die Kinder das Tier entdeckt hatten. Der Mann suchte den Bach im Dunkeln mit einer Taschenlampe ab und sah dann den Stachelrochen mit einem Durchmesser von etwa 50 Zentimetern. Allerdings war er sich nicht sicher, ob das Tier noch lebte. Vorsorglich alarmierte er die Polizei, die wiederum die Freiwillige Feuerwehr Barbing zu dem Einsatz hinzuzog.
Es ist ein Rätsel, wie der Stechrochen in den Aubach gelangen konnte. Die Polizei vermutet jedoch, dass das Tier darin ausgesetzt wurde.
Haltung des Rochens hätte bei Behörde angemeldet werden müssen
Die Gemeinde Barbing hat jetzt umgehend reagiert und den Aubach abgesperrt. Zusätzlich wurde eine entsprechende Gefahrenbeschilderung aufgestellt. Diese Vorsichtsmaßnahme wurde deshalb als notwendig erachtet, um sichergehen zu können, dass sich nicht noch weitere gefährliche Tiere in dem Gewässer befinden. Die Feuerwehr Barbing sucht den Aubach aus diesem Grund gezielt ab. Rund 15 Kilometer des Gewässers mussten nach möglichen weiteren der hochgiftigen, im Amazonas heimischen Tiere abgesucht werden. Bisher ergebnislos.
"Dafür gibt es keine Erfahrungswerte. Wir sind uns der Gefahr bewusst und versuchen das Beste aus der Situation zu machen", erklärte der Barbinger Einsatzleiter Andreas Staudinger, der zusammen mit dem zweiten Kommandanten Fabian Kaptein um 15 Uhr ins Sarchinger Feuerwehrhaus zur Einsatzbesprechung gerufen hatte.
34 Kameraden waren dem landkreisweit einmaligen Alarm gefolgt. Gemeindemitarbeiter hatten inzwischen Warnhinweise entlang des Baches aufgestellt, damit sich niemand dem Wasser nähert. Bei dem Rochen, den die Feuwehrler in der Nacht zuvor einfangen konnten, handelte es sich um einen "Pfauenaugenrochen" mit einem Durchmesser von rund 50 Zentimetern. Die Art ist laut Lexikon im tropischen Südamerika heimisch, ernährt sich von Schnecken und Würmern und vergräbt sich gern im flachen Wasser.
Ob das Tier eine kalte Nacht überstanden hätte, ist fraglich. Feuerwehrleute berichteten, dass der Rochen schon halbtot war, als sie ihn einfingen. Später starb das Tier trotz fachgerechten Transports in einer Auffangstation in München. Fest steht, dass die Buben ein Riesendusel hatten, weil der Fisch einen Giftstachel hat, der tödliche Folgen hätte haben können.
Vermutlich wird ein Aquarianer den Fisch ausgesetzt haben. Die Polizei Neutraubling ermittelt gegen Unbekannt wegen des Verdachts eines Vergehens nach dem Tierschutzgesetzes. Nach Auskunft der unteren Naturschutzbehörde unterliegt der Pfauenaugerochen nicht dem Artenschutz, ist aber als gefährliches Tier einzustufen, dessen Haltung bei anzumelden ist.
Die Polizei Neutraubling bittet um Hinweise, insbesondere zum möglichen Halter des Tieres, unter der Telefonnummer 09401 / 930 20.