Homo-Paare

Bischof Stefan Oster: Keine vorbehaltlose Akzeptanz schwuler und lesbischer Paare


Der Passauer Bischof Stefan Oster. (Foto: dpa)

Der Passauer Bischof Stefan Oster. (Foto: dpa)

Von Redaktion idowa

Das oberste Laiengremium ist sich einig. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) will, dass die Kirche gleichgeschlechtliche Paare segnet. Ein "unbefangener Zugang zur menschlichen Sexualität" schaffe eine Brücke zwischen Kirche und der Lebenswelt der Gläubigen, glaubt das Gremium. Und es fordert: die "vorbehaltlose Akzeptanz" von Homo-Paaren.

Stefan Oster glaubt etwas anders. Auf seiner Facebook-Seite nimmt der Passauer Bischof ausführlich Stellung zu dem jüngsten Vorstoß des ZdK. Würde die Kirche auf die Forderung eingehen, schreibt er, bedeutete dies "eine dramatische Veränderung von Vielem bisher Gültigen im Blick auf die Themen Ehe und Sexualität". Er verweist auf die Heilige Schrift, die "nach meiner Kenntnis" jedwede "andere Form vollständig vollzogener sexueller Praxis außerhalb der Ehe entweder als Unzucht oder als Ehebruch bewertet".

Lesen Sie Osters Facebook-Eintrag: "Gedanken als Orientierung"

Oster betont, dass er den Beschluss des ZdK "in dieser massiven Deutlichkeit tatsächlich nicht nachvollziehen" kann. Doch er räumt auch ein: "Als ein Mensch, der in der immer säkularer werdenden Welt von heute lebt, könnte ich es selbstverständlich schon." Aber als jemand, der sich "dem Glauben der Kirche verpflichtet und von ihm immer neu herausgefordert fühlt, kann ich es nicht".

Der Bischof sieht sich in seiner Meinung ganz auf der Linie von Papst Franziskus. "Der Papst hat eine Umfrage zu diesen Themen angeordnet und eine Synode einberufen, in der es in offener Debatte um das Evangelium von der Familie gehen soll. Wunderbar!", schreibt er. Er wisse aber von keiner öffentlichen Äußerung des Papstes, "die auch nur annähernd in die Nähe" der Forderung des ZdK kommt.