Straubing
Bahnhofsumbau: VCD erhebt Vorwürfe gegen Bahn
2. Mai 2018, 14:54 Uhr aktualisiert am 6. April 2023, 13:17 Uhr
Johann Meindorfer, Vertreter des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), Ortsgruppe Straubing-Bogen, hat in einem Brief an den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG Bayern, Klaus-Dieter Josel, und die DB Station&Service AG Regensburg Vorwürfe erhoben. Die Bahn hat sich noch am Mittwoch zu den vorgebrachten Ärgernissen geäußert.
Unter anderem kreidet Meindorfer Falschinformation der Reisenden bei mehreren Fahrten der Gäubodenbahn an. "Vollends untragbar, weil hochgradig sicherheitsrelevant und unfallträchtig" seien falsche Reisendeninformationen bei der Einfahrt eines IC am 14. April gewesen. Nach einer falschen Gleisansage sei es bei den Reisenden zu Verunsicherung, Rufen über die Gleise zu anderen Reisenden, Ärger und Unmut gekommen. Von einem hektischen Gleiswechsel über die provisorische Bahnsteigüberführung seien einige Personen nur von anderen Reisenden abgehalten worden.
Meindorfer in seinem Brief weiter: "Wir bitten Sie daher zum wiederholten Mal eindringlichst um deutlich umfangreichere personelle Ausstattung mit Servicepersonal und eine deutliche Ausweitung der Besetzungszeiten auf täglich 5 bis 23 Uhr mit ganztägigen Begleit- und bei Bedarf Tragehilfen während der gesamten Bauphase." Desweiteren seien "vollständige Reisendeninformationen sowie zureichender Service am Bahnhof Straubing beim barrierefreien Ausbau in umfassender und bestmöglicher Weise zu veranlassen und sicherzustellen".
Meindorfer lobte die Solidarität unter den Reisenden, die sich oft untereinander helfen würden. "Dieses Engagement Ihrer Kunden kann die Versäumnisse und Unzulänglichkeiten bei Service und Kundenorientierung der Deutschen Bahn AG allerdings keineswegs wettmachen - da bleibt klar nach wie vor die DB AG gefordert."
Ein Sprecher der Bahn nahm Stellung zu den Vorwürfen: "Der Bahnhof Straubing wird bis zum Sommer 2019 barrierefrei ausgebaut. Hierfür investieren der Bund, der Freistaat Bayern und die Deutsche Bahn rund 20,1 Millionen Euro. Der Umbau geschieht "unter dem rollenden Rad", das heißt der Zugverkehr wird weitestgehend ohne größere Einschränkungen durchgeführt. Leider kam es vereinzelt zu Fehlinformationen der Reisenden, wofür wir um Entschuldigung bitten."
Die Deutsche Bahn habe seit Beginn der Baumaßnahmen die Präsenz der vorhandenen Servicemitarbeiter bereits verlängert: "Vor der Baumaßnahme waren die Servicemitarbeiter lediglich vormittags von 7 bis 13 Uhr am Bahnhof anwesend. Seit Beginn der Umbauten ist der Bahnhof jeweils von Montag bis Freitag zwischen 7 und 20 Uhr, am Samstag jeweils von 7 bis 19 Uhr und an Sonntag und Feiertagen von 7.45 bis 19.25 Uhr mit Servicemitarbeitern besetzt. Diese gehen aktiv auf die Reisenden zu und sind beim Überqueren der Personenüberführung behilflich", heißt es in dem Statement der Bahn.
Des Weiteren stehe nach Voranmeldung mobilitätseingeschränkten Reisenden der höhengleiche Weg über die Gleise zur Verfügung. Da hierfür die Gleise des Bahnhofs für den Zugverkehr gesperrt werden müssen und es sich um die vielbefahrene Bahnstrecke Nürnberg - Regensburg - Passau - Südosteuropa handelt, sei dies nur für bestimmte Personengruppen (Rollstuhlfahrer) möglich.